Monthly Archives: Oktober 2012

Regionale Originale – Bericht von der Auftaktveranstaltung

Frau Linner, Frau Finauer, Herr Unterhuber

Es gibt sie also doch noch – besondere Menschen mit ungewöhnlichen Geschichten und Erlebnissen. Davon konnten sich die knapp fünfzig Zuhörer im Ökonomiestadel ein Bild machen, als vier Originale in unserer Region aus ihrem Leben berichteten. Nach der Begrüßung durch Maria Geidobler, Geschäftsführerin des veranstaltenden Katholischen Kreisbildungswerkes gab Inge Finauer eine kurze Einführung ins Biografische Schreiben. Dabei unterscheidet man verschiedene Aspekte von Biografie: persönliche Biografien, Gruppenbiografien bis hin zur Zeitgeschichte. Gerade unter dem letzten Aspekt ist jeder und jede „Zeitzeuge“, hat jeder Mensch Geschichte erlebt und wurde von ihr geprägt.

Im Rahmen der „großen“ Zeitgeschichte verläuft das eigene Leben – und umgekehrt illustriert das persönliche Leben die große Zeitgeschichte. In vielen Schreibkursen hat Inge Finauer Erfahrungen gesammelt, erzählten Teilnehmer aus ihrem Leben, riefen Erinnerungen wach. Im Ökonomiestadel las etwa Rosalie Linner, die 1918 geboren worden war, vor, wie sie als Kind zwischen den Weltkriegen gelebt hat in einer Familie, die den männlichen Erben erst so sehr ersehnt und dann im 2. Weltkrieg doch verloren hatte. Siegfried Unterhuber aus Schwindegg brachte mit seinen kurzen Gedichten Heiteres (etwa wenn er vom Apfel schrieb, der sich selbst gepflückt hatte) und Nachdenkliches, wenn er über den Mord an einem Menschen vom Rande der Gesellschaft („schwul, arbeitslos, obdachlos“) sprach. Irmgard Greilmeier aus Flossing las aus dem Buch ihres Vaters „Jahrgang 1915“ vor und die Zuhörer spürten, wie kostbar und kostspielig damals zu Anfang der 30er Jahre Bildung war. Die Mütze aus der lange zurückliegenden Schulzeit brachte sie auch sichtbar nahe. Abschließend nahm Regina Haumeier die Zuhörer mit auf ihren beschwerlichen Jakobsweg und ließ sie auch mit Hilfe von Fotos an ihrem Abenteuer teilhaben. Umrahmt wurde der Abend von Volksmusik durch die Gruppe um die Kreisheimatpfleger Reinhard Albert und Dr. Reinhard Baumgartner. Sie spielten z. T. Lieder, die fast 200 Jahre alt waren und erst kürzlich wieder entdeckt wurden. Am Ende des Abends dankte Maria Geidobler allen Akteuren und lud die Besucher zu den fünf Schreibwerkstätten ein, die es im Laufe des Jahres im Landkreis geben wird, denn „die wichtigste Geschichte ist die Geschichte deines Lebens“.

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ARD-Themenwoche „Sterben und Tod“

Sterben und Tod ist eines der großen Themen der Menschheit. Gerade in unserer alternden Gesellschaft rückt immer mehr ins Bewusstsein, dass wir alle sterben werden. Allerdings löst dieser Gedanke auch oft Angst aus, weil wir nicht wissen, wie das gehen wird, was danach sein wird, ob unser Leben einen Sinn gehabt haben wird. Hilfreich erweist sich bei diesen Fragen oft das Gespräch mit Freunden, Bekannten, Ärzten, Seelsorgern, das jedoch häufig nicht gesucht wird. Dieser Sprachlosigkeit will die ARD eine Themenwoche entgegegnsetzen, um die Menschen zumnGespräch zu ermutigen. So findet in der Woche vom 17. – 23. November 2012  die Themenwoche „Sterben und Tod“ statt. In vielfältigen Beiträgen, Filmen, Diskussionen werden drei Schwerpunkte thematisiert:

1) Wie wir mit Sterben und Tod umgehen

2) Wie wir sterben wollen

3) Was am Ende bleibt

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.ard.de/rootnavi/home/ard-themenwoche-2012/-/id=2600698/version=2/319yg8/index.html

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Neue Aufgaben für Senioren

Im viel beschworenen „demografischen Wandel“ lassen sich jetzt schon Entwicklungen voraussehen, auf die wir uns als Gesellschaft einrichten können. Dazu zählt sicher die Frage, wie wir mit pflegebedürftigen Menschen umgehen wollen/ können. Denn zum einen werden in Zukunft die Gelder nicht mehr so zur Verfügung stehen und zum zweiten auch nicht mehr die Familienangehörige im bisher gekannten Ausmaß.  Es wird – und das ist ja auch eines der Ergebnisse unseres letzten Treffens der Seniorenbeauftragten – eine gemeinschaftliche Aufgabe sein. Hier werden vielleicht die Senioren des dritten Lebensalters, die über Zeit, Kraft, Erfahrung, und den Wunsch nach einer sinngebenden Aufgabe haben,  bedeutsam werden, und zwar zu Gunsten der Menschen im vierten Lebensalter, die eine gewisse, noch begrenzte Hilfsbedürftigkeit haben (etwa im Haushalt, bei Formularen, bei Besorgungen).  Ein Beispiel dafür sind die Menschen, die als Besucher in das Krankenhaus oder in die Seniorenheime gehen und so einen echten Seelsorgedienst leisten. Andere werden sich eher in der Pfarrei engagieren, wieder andere als Nachbarn. Mit solchen und anderen Initiativen wird das Alter – wie Heribert Prantl schreibt – auch eine soziale Zeit werden können.

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Männer trauern

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, haben es Männer mit ihrer Traure oft schwer. Sie meinen, sie müßten stark sein und dürften keine Gefühle zeigen. So verkapseln sie sich in sichselbst – und verhärten. Ich erlebe es immer wieder als eine große Befreiung und Erlösung, wenn dieser Trauer Raum gegeben werden kann, wenn Männer  zu weinen beginnen, wenn sie in ihrer Trauer zeigen können, wieviel ihnen dieser Mensch bedeuet hat.

Der Anna-Hospiz-Verein bietet jetzt ein Treffen an, bei dem Männer miteinander reden, trauern, auch weinen können – ohne Scham, vor anderen (und wohl auch vor sich selbst) als schwach dazustehen.

Die Termine sind:

Mittwoch, 17. Oktober 2012            19.00 – 20.30 Uhr
Mittwoch, 21. November 2012        19.00 – 20.30 Uhr
Mittwoch, 19. Dezember 2012         19.00 – 20.30 Uhr
Mittwoch, 16. Januar 2013              19.00 – 20.30 Uhr
Mittwoch, 20. Februar 2013            19.00 – 20.30 Uhr
Mittwoch, 20. März 2013                 19.00 – 20.30 Uhr
Mittwoch, 17. April 2013                  19.00 – 20.30 Uhr

Leitung
Josef Hell, Palliativmediziner,
Martin Kuhn, Klinikseelsorger

Ort: Anna Hospiz i. Ärztehaus an der Kreisklinik Mühldorf, Krankenhausstr. 1 a   3. OG , 84453 Mühldorf.

Der Hospizverein bittet um telefonische Anmeldung unter 08631/1857-0

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Regionale Originale – Auftaktveranstaltung

Am kommenden Mittwoch, den 24. Oktober 2012 findet im Ökonomiestadel in Mühldorf, Spitalgasse die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Regionale Originale“ des Katholischen Kreisbildungswerks statt. Beginn ist um 19.00 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr.

Hintergrund dieses Projektes ist die Beobachtung, dass es viele besondere Menschen mit ungewöhnlichen Lebensgeschichten gibt, die diese Menschen zu „Originalen“ haben werden lassen. Solche Geschichten und Menschen wollen wir würdigen und in Erinnerung behalten, ihre Lebenserfahrung und Lebensweisheit kann alle erfreuen oder in Staunen versetzen, kann uns Jüngere bereichern, vielleicht sogar zum Modell werden.  So werden bei der Auftaktveranstaltung vier Menschen aus ihrer (bzw. des Vaters) Lebensgeschichte vorlesen. Die Lesungen werden von den Kreisheimatpflegern Reinhard Albert und Reinhard Baumgartner musikalisch umrahmt.

Im Lauf der Herbstes bietet das Kreisbildungswerk in Zusammenarbeit mit Frau Inge Finauer an fünf Orten eine Schreibwerkstatt zum „Biografischen Schreiben“ an. So hoffen wir, möglichst viele Menschen dazu anregen zu können, ihre eigene Geschichte zu schreiben, evtl. sogar nur für sich selber oder die eigene Familie.

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II. Vatikanisches Konzil – Jahr des Glaubens

Vor fast auf den Tag genau 50 Jahren wurde in Rom das II. Vatikanische Konzil eröffnet. Papst Johannes XXIII. wollte damit die Kirche für die Welt und die Welt für die Kirche öffnen. Das ist ihm und dem Konzil gelungen. Erst das Konzil hat es ermöglicht, dass sich „Laien“ (so nennt man in der Kirche alle, die nicht geweiht sind) in der Kirche engagieren. Seelsorge durch theologisch ausgebildete Pastoralreferenten und Gemeindereferenten und auch Seelsorge durch Gemeindemitglieder, die sich ihrer Kirche verbunden fühlen und ihre Talente, Zeit, Kraft, Mühe und Lebenserfahrung einbringen, wären vor 50 Jahren noch undenkbar gewesen. „Seelsorge mit und durch Senioren“, wie sie heute praktiziert wird, ruht auf dem Fundament, welches damals gelegt wurde. (Persönlich kann ich sagen: Ohne Konzil gäb es mich nicht als Seelsorger). Dass wir heute – auch ohne Priester – Gottesdienst feiern können, weil sich Laien dafür engagieren; dass den Kranken durch Kommunionhelfer die Kommunion nach Hause oder ins Krankenhaus bzw. Seniorenheim gebracht werden kann, ist eine Frucht des Konzils. Nicht zu vergessen, der liturgische Aufbruch durch eine verständlichere Form und Sprache der Gottesdienste.

In diesem Jahr feiern wir das Jubiläum mit einem Jahr „Jahr des Glaubens“. Dazu gibt es viele Veranstaltungen. Unser Bistum hat dazu eine Internetseite ( www.50-jahre-vatikanum.de ) eingerichtet. Dort finden Sie Informationen, Hinweise und Anregungen dazu.

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Ganz jung.Ganz alt. Ganz Ohr

Das Bayerische Sozialministerium hat die Förderung für die Aktion „ganz jung.ganz alt.ganz ohr“ bis zumMärz 2013 fortgesetzt. Damit können generationenübergreifende Aktivitäten in den Gemeinden weiterhin unterstützt werden. Beteiligen können sich Verbände und Vereine, Schulen und Kindergärten, Seniorenclubs und Jugendgruppen, Altenheime und ambulante Dienste. Ideen wären etwa eine gemeinsame Adventfeier, bei der die Senioren den Jungen von früher erzählen, Adventslieder (alte und auch moderne) gesungen werden oder auch miteinader gebacken werden kann (wenn es dazu räumliche Möglichekiten gibt). Oder auch ein Projekt, bei der junge Menschen die alten unterstützen, trotz bzw. mit Gehbehinderung bei widriger Witterung in die Kirche zu kommen. Der Kreativität ist keinerlei Grenze gesetzt. Informationen gibt es unter: www.bayern-ist-ganz-ohr.de.

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Wohnen im Alter

Die neuesten Nachrichten melden, dass immer mehr Rentner in Deutschland allein leben, etwa nach dem Auszug der Kinder und dem Tod des Partners. Eine wachsende Zahl hat das ganze Leben als Single verbracht. Aber mit dem höheren Alter stellen sich Fragen: Kann ich noch in meiner Wohnung bleiben? Wie kann/ muss sie ausgestaltet werden, damit sie rollstuhlgerecht ist? Gibt es ein ausreichendes Hilfenetzwerk in meiner Umgebung? Hier steht unsere Gesellschaft vor neuen Herausforderungen – und zwar in vielfältiger Weise.

Beim Hilfenetzwerk möchte ich auf meine Liste für den Landkreis Mühldorf verweisen. Sie ist bei mir zu bekommen, auch die Seniorenbeauftragten der Kommunen und der Pfarreien haben sie (soweit sie mir bekannt sind) erhalten. Zum Thema: „Wohnen im Alter“ habe ich einen neuen Link hinzugefügt. Dort finden Sie Informationen über viele unterschiedliche Modelle, wie Menschen im Alter leben können.

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Rentenmodell der katholischen Verbände

Gott sei Dank ist in den letzten Wochen eine z. T. leidenschaftliche Diskussion über die zukünftige Rente in Gang gekommen. Einerseits geht es ja darum, den älteren Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen, andererseits darum, den immer weniger werdenden jungen Menschen nicht zu viel aufzubürden. Bereits 2007 haben einige katholische Verbände (etwa Kolping, die Katholische Frauengemeinschaft, das Landvolk) eine Broschüre herausgebracht mit einem Rentenmodell, das sich diesen Zielen verpflichtett weiß. Es besteht aus drei Sockeln:

1) einer Sockelrente für jeden, der in Deutschland lebt   –   2) eine Arbeitnehmerpflichtversicherung, deren Beitrag sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen   –   3) Betriebliche und private Vorsorge.

Auch über die jeweilige Finanzierung macht sich die Broschüre Gedanken und kommt nach einer kritischen Prüfung durch das ifo-Institut für Wirtschaftsforschung zu dem Schluß, dass dieses Modell auch gut umzusetzen wäre. Die Broschüre nennt acht Gründe, die für ihr Modell sprechen. Am wichtigsten vielleicht, dass sich Erziehungszeiten und Zeiten ehrenamtlichen Engagements mehr rechnen und dass es eine größere Solidarität gibt, um Altersarmut zu vermeiden. 

Im Internet ist dieser Text nicht ganz leicht zu finden: unter: www.kab.de muss man in der 2. Spalte ganz nach unten gehen, dann findet man „Das Rentenmodell“. Sie können aber auch mich kontaktieren,dann sende ich ihnen die Datei zu.

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