Monthly Archives: Juli 2014

Gedanken zum Urlaub

Jetzt beginnt wieder die Urlaubszeit – Zeit für Erholung und Entspannung nach einem Jahr voller Arbeit, Mühen, Stress und vielleicht auch verbunden mit Konflikten und Auseinandersetzungen am Arbeitsplatz. Es gab Erfolge und Scheitern, Fehler und auch die Erfahrung von Erfüllung. Mit all dem ist jetzt für eine Zeit lang Schluss.

Auch die Bibel kennt Zeiten der Erholung. Schon der erste Schöpfungsbericht sagt, dass Gott am Ende seiner Schöpfung ausruht. Das ist übrigens der erste Tag für den Menschen: ein Ruhetag! Jesus ruhte auch immer wieder aus und zog sich zurück (an einen einsamen Ort).

Auch später gab es durch Bernhard von Clairvaux die Empfehlung an Past Urban, er solle sich täglich eine halbe Stunde Zeit für sich nehmen – außer wenn er viel zu tun habe. Dann soll er sich eine ganze Stunde Zeit nehmen für sich.

Wir Menschen leben von der Unterbrechung des Alltags. Das Wirtschaftsdenken macht es allerdings immer schwerer, das durchzuhalten. Nur wenige Firmen wissen, das sich der kurze Mittagsschlaf der Beschäftigten rechnet, weil danach die Arbeitsleistung höher ist.

Urlaub und Freizeit zu genießen, ist eine Kunst. Von den Demenzkranken lerne ich, im Augenblick zu leben, das Jetzt zu erleben mit allen Sinnen, sich auf diese Sekunde einzulassen.

Ich wünsche allen eine erholsame Zeit und viele Momente des Glücks und der Freude!

 

 

 

 

 

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Ausbildung zur Altenpflege

In der heutigen Ausgabe des „Mühldorfer Anzeiger“ wird in einem ganzseitigen Artiekl über die Situation in der Ausbildung zur Altenpflege berichtet. Es gibt immer weniger junge Menschen, die sich in der Altenpflege ausbilden lassen. Grund dafür sind die mangelnde gesellschaftliche Anerkennung, die belastende Arbeit (etwa auch im Schichtbetrieb) und die miserable Bezahlung, die es schwer macht, eine Familie zu ernähren. Schon jetzt seien – so der Mühldorfer Anzeiger – etwa die Hälfte der Ausbildungsplätze unbesetzt. Nach dem 4. Altenbericht der Bundesregierung wird sich die Lage nochmals dramatisch verschärfen und ist kaum noch aufzuholen. Im Landkreis Mühldorf werden etwa 30 „Vollzeitäquivalente“ fehlen, dass sind auf volle Stellen umgerechnete Planstellen. Das bedeutet, das es wesentlich mehr Altenpfleger braucht, um diese „Vollzeitäquivalente“ zu erfüllen.  Grund dafür ist neben den oben geschilderten Bedingungen auch die Zunahme der pflegebedürftigen Senioren, wenn die Baby-Boomer-Jahrgänge alt sind. Um dies wenigstens annähernd aufzuholen, braucht es jetzt die Weichenstellungen für die Ausbildung.

Aus eigener Anschauung weiß ich, wie belastend und belastet die Arbeit der Altenpflegerinnen und Pflegehelferinnen ist (meistens sind es ja Frauen, aber dasselbe gilt natürlich auch für die Mäner). Das ist kräftezehrend und im Normalzustand schon kaum zu schaffen. Die Erkrankung oder der Urlaub von Mitarbeitern stellt viele Altenheime und deren Personal vor zusätzlichen, oft nur schwer aufzufangenen Herausforderungen. Wichtig und notwendig sind die Anerkennung für diese Arbeit durch Lob und Respekt. Dass es auch einer Entlohnung bedarf, die der Arbeit angemessen ist, muss leider auch noch betont werden, da selten schon realisiert.

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Die Gerechtigkeit Gottes

Bei einem Glaubensgespräch mit Senioren haben wir uns über die Gerechtigkeit Gottes unterhalten.

Die einen sahen die Gerechtigkeit darin, dass Gott das Gute belohnt und das Böse bestraft und haben sich auf Mt 25, 31-46 berufen, das Weltgericht.
Andere betonten, dass Gott jedem einzelnen Menschen gerecht wird und dabei das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg vor Augen gehabt (Mt 20, 1-16).
Einer hat gesagt: „Die Gerechtigkeit Gottes gleicht das aus, was fehlt.“
Von diesem letzten Gedanken ausgehend, haben wir überlegt, dass Gott jedem Menschen das gibt, was er zur ewigen Seligkeit braucht: dem einen Gnade und Barmherzigkeit; dem zweiten das Empfinden für das Leiden, das er anderen zugefügt hat; dem dritten vielleicht die Kraft zur Versöhnung, dem vierten Sicherheit und Geborgenheit; dem fünften vielleicht all die Antworten auf die ungeklärten Fragen etc.

 

Für mich immer wieder erstaunlich, auf welch ungewöhnliche Antworten Menschen kommen (eine Erfahrung, die ich auch als Gemeindeseelsorger immer wieder machen konnte). Selbst im hohen Alter, selbst bei eingeschränktem Verstand, gibt es doch ein tieferes Verstehen, ein innigeres Verständnis, einen außergewöhnlichen Zugang zum Bereich des  Göttlichen, von dem ich, der Jüngere, gerne profitiere und es auch an andere – SIE! – weitergebe.

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Marie Luise Kaschnitz: Adam und Eva

Gestern bin ich auf eine kleine Erzählung gestoßen: „Adam und Eva“ von Marie Luise Kaschnitz.

Darin beschreibt sie das Erstaunen Adams über die Entdeckung, dass er einmal sterben werde. Unsicherheit und Angst machen sich bei ihm breit und verschließen ihm den Mund. Als er sich schließlich eines Nachts aufraffen kann, um mit Eva zu reden, entdeckt er, dass sie das schon lange weiß. Alle seine Sorgen, alle seine Zweifel hat sie schon durchlebt und ist zu großer Gelassenheit gelangt. Das hilft dann auch Adam, wieder von Herzen lachen zu können.

Mir hat diese Geschichte deshalb so gut gefallen, weil sie auch bei mir wieder mal diese Gelassenheit bestärkt hat, dass ich den Tod nicht fürchten muss, sondern auf das Paradies, das Himmelreich, die Nähe Gottes vertrauen darf.

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Wohnen im Alter – ein Positionspapier der bagso

Die bagso (Bundesarbeitsgemeinschaft für Seniorenorganisationen) stellt auf ihrer homepage ein Positionspapier vor. Darin fordert sie einen senioren- und behindertengerechten Ausbau von Wohnraum, die Förderung von sozialem Umfeld und Infrastruktur, die es den Älterwerdenden erlaubt, möglichst lange in den bisherigen vier Wänden zu bleiben. Auch das Thema Mobilität ist – gerade auf dem Land – ein wichtiges Thema. Hier macht die bagso Vorschläge zu einer bedarfsgerechten Form.

Wer sich genau informieren will, hier ist der Link dazu:

http://www.bagso.de/fileadmin/Aktuell/PM/2014/BAGSO_PM_12_2014_BAGSO_Positionspapier_Wohnen_im_Alter.doc

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Altern im Konflikt zwischen Planung und Spontanität

Prof. Andreas Kruse ist Vorsitzender der Kommission, die den nächsten Altenbericht der Bundesregierung erstellen wird. Bei der Tagung der Bagso im letzten Jahr unter dem Titel „An die Zukunft denken“ hielt er einen bemerkenswerten Vortrag über „Altern im Konflikt zwischen Planung und Spontanität“. Hier ist der Link, auf dem Sie den knapp einstündigen Vortrag hören können: http://youtu.be/kZjep326RlM.

Zum Nachdenken hat mich dabei u.a. die Abwägung zwischen der Planbarkeit menschliches Lebens etwa in der Patientenverfügung einerseits und andererseits dem Erhalt der Würde, wie sie sich im Zwischenmenschlichen widerspiegelt, gebracht.

 

 

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Multiplikatorenausbildung für Generationenarbeit

Aus der Seniorenpastoral im Erzbischöflichen Ordinariat in München erreichte mich eine Ausschreibung für eine Multiplikatorenausbildung in der Generationenarbeit. Sie ist für Ehrenamtliche gedacht, denen ein Miteinander von jung und alt am Herzen liegt. Frau Faust schreibt:

„…immer wieder ist ein gelingendes Miteinander der Generationen in Pfarrei und Gemeinde Thema in den Treffen der Arbeitskreise Seniorenarbeit. Im Rahmen der Initiative „ganz jung. ganz alt. ganz ohr.“ wurde ein Konzept entwickelt und erprobt, das sich dieses zum Ziel macht. 
Ehrenamtliche und hauptberuflich tätige Mitarbeiterinnen aus den Bereichen, Kirche, Kommune, Politik, Jugendarbeit, Seniorenarbeit,  Bildung und Pflege sind eingeladen sich als Mentor_in oder Multiplikator_in ausbilden zu lassen und Möglichkeiten der Umsetzung zu erproben.
Auf Grund eines Schnuppertrainings, das ich vor kurzem genießen durfte, kann ich sagen „sehr empfehlenswert“.

Die Qualifizierung umfasst mehrere Tage und beginnt im Februar 2015 an drei unterschiedlichen Orten in Bayern. Weitere Erstinformationen:

Inhalte:
• Grundlagen der Generationenarbeit
• Aufbau von ressourcenorientierten Netzwerken
• Moderation, Präsentation, Projektieren und Planen
• Best-Practice-Beispiele
• Materialien in der Generationenarbeit
Zielgruppen
• Ehrenamtliche und hauptberufliche MitarbeiterInnen aus den Bereichen Kirche, Kommune, Politik, Jugendarbeit, Bildung, Seniorenarbeit, Pflege …
Organisation
• 6 tägige Qualifizierung ab Februar 2015
• 3 Kursorte: Regensburg, Pappenheim und Ingolstadt
Informationen
• Martina Jakubek, Amt für Gemeindedienst der Evang. Landeskirche
www.afgelkb.de/arbeitsfelder/altersarbeit
• Michael Schmidpeter, Seniorenpastoral Bistum Eichstätt
http://www.bistumeichstaett.de/altenarbeit
 
Termine 2015
Kurs PAPPENHEIM, Evang. Bildungs- und Tagungszentrum
  • Do. 05.02.2015 –  Fr. 06.02.2015 – Di. 10.02.2015 – Mi. 11.02.2015 – Mo. 23.03.2015 – Di. 24.03.2015
Kurs REGENSBURG, Kath. Akademie
  • Mo. 12.03.2015 – Di. 13.03.2015- Mo. 27.04.2015 – Di. 28.04.2015 – Do. 25.06.2015 – Fr. 26.06.2015
Kurs INGOLSTADT, Pfarrheim
  • Fr. 08.05.2015 – Sa. 09.05.2015 – Sa. 13.06.2015 – Sa. 11.07.2015 – Sa. 18.07.2015 – Mo. 21.09.2015
 

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Mut zum Ehrenamt – ein Preis der Stiftung der Bayerischen Versicherungskammer

Die Bayerische Versicherungskammer lobt einen Förderpreis aus für Projekte, die sich im Bereich des Ehrenamtes engagieren. Er wird in 2 Kategorien vergeben:

1) Wir gestalten – für bereits laufende Projekte

2) Wir starten durch – für ein Projekt, das sich gerade in den Startlöchern befindet.

Die Versicherungskammer schreibt dazu:

Dahinter steht die Idee, bei einer breiten Öffentlichkeit größere Anerkennung ehrenamtlicher Leistungen zu erreichen. Außerdem wollen wir auf politischer Ebene das Bewusstsein für die Bedeutung des Ehrenamts stärken und so positiv auf die Rahmenbedingungen einwirken.

Damit will die Versicherungskammer Stiftung das bürgerschaftliche Engagement fördern und noch mehr Menschen für ehrenamtliche Tätigkeiten gewinnen.

Nähere Informationen gibt es auf folgender Seite:  http://www.versicherungskammer-stiftung.de/stiftung/foerderwettbewerbe/ehrenamtspreis.html

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Steigende Altersarmut

Nach Einschätzung des neuen Präsidenten der Deutschen Rentenversicherung Axel Reimann ist die Altersarmut z. Zt. noch „kein Massenphänomen“. So zitiert ihn die Süddeutsche Zeitung. Allerdings werden in Zukunft sowohl die Zahlen derjenigen Menschen steigen, die auf Grundsicherung angewiesen sind wie auch die Summe der Zahlungen. Schon in etwa zehn Jahren werden nach Einschätzung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes etwa  10% der Rentner auf staatliche Zuschüsse angewiesen sein. Grund dafür sind sowohl die geringen Einkommen als auch die Zeiten der Arbeitslosigkeit, die es mittlerweile in vielen Erwerbsbiografien gibt.

So wird es sicher für viele notwendig sein, nach dem Eintritt ins Rentenalter weiter berufstätig zu sein, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen. Auf diesem Hinterrund scheint mir die Diskussion um die Rente mit 63 eine Scheindebatte zu sein. Erstens trifft sie ja nur relativ wenige, die dazu berechtigt sind. Zweitens werden wir ja immer älter und sind auch im Schnitt in besserer körperlicher und geistiger Verfassung als frühere Generationen. Drittens fehlt es an jungen Menschen, die diese Renten finanzieren können (siehe die prekären Arbeitsverhältnisse der „Generation Praktikum“). Hier verfestigt sich das Problem der Altersarmut in die nächste und übernächste Generation hinein.

Es braucht bestimmt viele unterschiedliche Maßnahmen. Ein Element könnte evtl. die Aufhebung des starren Renteneintrittsalters sein, ein anderes, den Menschen fairen, gerechte Löhne zu bezahlen, von denen sie leben können (selbst wenn wir dann für unseren Lebensunterhalt mehr bezahlen müssten).  Dann wird es schließlich auch eine Aufgabe für unsere Gemeinden (politisch wie kirchlich) sein, den von Altersarmut Betroffenen ein Leben in gesellschaftlicher Teilhabe zu ermöglichen – unabhängig von den Finanzen. Damit meine ich nicht nur ein Bereitstellen von Angeboten für Senioren, sondern auch Räume für die eigene Aktivität, für die Gestaltung unserer Lebensräume durch die Senioren selbst.

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Selbsthilfegruppe pflegender Angehöriger

Am kommenden Dienstag findet um 19.30 Uhr im Gemeindehaus in Oberneukirchen das nächste  Treffen der Gruppe pflegender Angehöriger unter der Leitung von Maria Durner statt. Es geht zum einen um eimen gegenseitigen Austausch, zum anderen gibt es immer wieder auch neue Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten. Neue Teilnehmer sind jederzeit herzlich willkommen.

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