Monthly Archives: August 2014

Zur Thematik der Sterbehilfe

Gestern haben vier namhafte Mediziner einen Entwurf für ein Gesetz vorgelegt, in welchem die Sterbehilfe geregelt werden soll. Sie sprechen sich dabei für einen „assistierten Suizid“ aus, d. h. unter bestimmten, eng geregelten Rahmenbedingungen soll es künftig erlaubt sein, seinem Leben unter ärztlicher Aufsicht ein Ende zu setzen. Veröffentlicht wurde dieser Vorschlag im Buch „Selbstbestimmung im Sterben – Fürsorge im Leben“. Damit wird das Themawort schon benannt – es geht um Selbstbestimmung. Man wird den Autoren nicht vorwerfen können, dass sie nichts von der Materie verstünden oder dass sie schnell und leichtfertig urteilten. Schließlich hat sich Prof. Borasio etwa sehr um den Aufbau der Palliativmedizin in Deutschland verdinet gemacht. So hat ihre Meinung besonderes Gewicht.

Ich sehe, dass Menschen über ihr Leben selber entscheiden wollen, und dass dies für sie ein hoher Wert ist. Umso schlimmer, wenn das Leben nicht mehr kontrollierbar wird, etwa durch eine Krankheit.  Aber: gehört das nicht auch zu unserem Leben dazu? Verdient gerade eine solche Lebensphase, vor allem, wenn sie die letzte ist, nicht besondere Begleitung? Im heutigen „Mühldorfer Anzeiger“ fehlt mir bei den Begriffen wieder einmal die „Sterbebegleitung“. Sie ist aber noch viel stärker in das Bewusstsein zu rücken, gerade durch HospizbegleiterInnen, Mediziner, Seelsorger.

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Zum Pflegekräftemangel

In der heutigen Ausgabe des „Mühldorfer Anzeiger“ wird berichtet, dass sich die Bundesagentur für Arbeit verstärkt um Pflegekräfte aus dem Ausland bemüht, da in den nächsten Jahren ca. 150 000 Pflegekräfte fehlen werden. Hintergrund ist der Anstieg der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren, der mit deutschen Pflegekräften allein nicht zu bewerkstelligen ist (siehe u.a. meinen letzten Beitrag). Vor etwa einem Jahr wurde im Fernsehen von chinesischen Altenpflegerinnen berichtet, die schon als Krankenschwestern in China gearbeitet hatten, jetzt eine Ausbildung zur Altenpflegerin durchlaufen und gleichzeitig deutsch lernen. Sie sind mittlerweile bei uns in Deutschland angekommen und leisten eine hochprofessionelle Arbeit, bei der auch die Verständigung kein Problem ist. Dies soll nun auch für Pflegekräfte aus den Philippinen, aus Vietnam, Serbien, Bosnien und Tunesien umgesetzt werden.

Schon jetzt leisten ja viele Menschen mit Wurzeln in anderen Ländern und Kontinenten eine vorbildliche Arbeit und zeigen einen sehr freundlichen Umgang mit den Bewohnern, sodass generelle Vorbehalte unangebracht sind.  Allerdings gibt es auch Bedenken. So achtet die Caritas etwa darauf, dsas durch ihre Pflegekräfte dann nicht einen Mangel in deren Heimatland ausgelöst wird. Ich hoffe außerdem. dass die ausländischen Pflegekräfte nach deutschem Standard entlohnt werden (der eh verbesserungsfähig ist). Insgesamt kann das aber auch ein Modell werden, bei dem wir durch die andere Sichtweise fremder Kulturen auf das Alter und die alten Menschen profitieren, weil diese Menschen dort eine andere, höhere Wertschätzung erleben.

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Ausbildung zum Altenpfleger

In dieser Woche war in der Zeitung zu lesen, dass es jetzt mehr Interessenten für den Beruf des Altenpflegers gebe. So erfreulich das ist – mir scheint das noch keine Trendwende zu sein. Der Bedarf ist zudem noch um einiges  höher und kann so schnell gar nicht aufgefangen werden. Zumal die, die jetzt mit ihrer Ausbildung anfangen, erst in einigen  Jahren volle Arbeitskräfte sein werden. Ich denke, der wichtigste Anreiz wäre eine angemessene Bezahlung, von der man (Mann? Frau?) auch eine Familie ernähren kann. Da wird vielleicht der Mindestlohn etwas nützen, selbst wenn dadurch die Pflege teurer wird.

Die Arbeit als Altenpfleger/in ist sicher sehr aufreibend. Sie erfordert ein hohes Maß an Kraft, an Aushalten belastender Situationen, an fachlicher und auch menschlicher Kompetenz. Leider werden immer nur die Übergriffe und Entgleisungen beschrieben und nie, mit wie viel Freundlichkeit und oft auch Gelassenheit PflegerInnen ihre Arbeit an und mit den alten Menschen tun. Ich kann mir auch vorstellen, dass Bewohner einem ans Herz wachsen, besonders, wenn man deren Lebensgeschichte kennt und mitkriegt, was der- oder diejenige schon alles bewältigt hat. Aber dazu braucht es halt immer auch Zeit. Die fehlt aber oft, weil die Personaldecke in den Heimen eher dünn ist, weil es viel Arbeit zu tun gibt, weil auch Pausen nötig sind zum Regenerieren.

So möchte ich gerne viele ermutigen, sich in der Pflege ausbilden zu lassen. Es ist anstrengend und manchmal frustierend, es tut weh, wenn jemand stirbt. Aber die Arbeit kann auch sehr viel Lebenssinn, Lebenserfahrung, Trost und Kraft vermitteln.

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Gedanken zum Erinnern an den 1. Weltkrieg

In den vergangenen Wochen wurde immer wieder an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges erinnert. Vor allem stand die politische und die militärische Entwicklung im Vordergrund. Erst allmählich richtet sich der Blick der Erinnerung weg von einer von Heldentum und Siegermentalität geprägten Sichtweise hin zu den Opfern dieses Krieges – den Gefallenen, den Verwundeten, den Hungernden, den obdachlos Gewordenen, den heimatlos Gewordenen. Sie zählen oft zu den vergessenen Schicksalen und werden so ein zweites Mal „geopfert“ – nämlich auf dem Altar des Vergessenes und Verdrängens. Wie anders würde Geschichte erzählt und vermittelt werden, wenn wir die Geschichte sozusagen von unten betrachten würden, aus der Perspektive der kleinen Leute, die immer diejenigen sind, auf deren Kosten alles abläuft. Wieviel mehr würde die Sinnlosigkeit und die Perspektivelosigkeit solcher Unterfangen deutlich werden, wenn wir auf das Leiden der Menschen schauen.

Die Älteren unter uns könnten so eine Leidenserinnerung sicher erzählen, denn wenige werden den Zweiten Weltkrieg als Sieger erlebt haben. In den Blick geraten würde das Zerschlagene, Zerronnene, Zerstörte, in den Blick geraten würden Schmerz und Leid und Trauer. Im Leiden wären viel mehr Menschen vereint als in der Großartigkeit des Siegers. Im Blick auf das Leiden wären auch heute noch die Völker im Krieg vereint, die sich feindlich gegenüberstehen: Israelis und Palästinenser, Ukrainer und Separatisten, Iraker und Islamisten. …

Allerdings setzt das voraus, dass wir uns alle nicht mehr mit dem „Siegen“ und dem „Gewinnen“ identifizieren, sondern uns in unserer Begrenztheit, in unserem Leiden, in unserer Bedürftigkeit und auch Schwäche annehmen. Und das wäre wohl der Quantensprung, der notwendig ist. Vielleicht kann das Erinnern dieser Tage ein Anlass dafür sein?!

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Tipps für Rollatoren

Bei der Seniorenliga gibt es Tipps für den Kauf und den Umgang mit Rollatoren. Es war für mich auch sehr interessant zu lesen, auf was man alles achten muss/ kann und welche Vielzahl von weiteren Hilfsmöglichkeiten es bei Rollatoren gibt. Auch was die Einstellungen und die Fahrweise von Rollatoren angeht, finden sich auf der Internetseite der Seniorenliga viele Hinweise.

Hier der Link dazu: http://www.mobil-mit-rollator.de/

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