Fortbildung für Seniorenclubleiter zum Thema „Heimat“

Gestern hat Frau Adelheid Widmann vom Erzbischöflichen Ordinariat in München eine Fortbildung für Seniorenclubleiter gehalten. Sie stand unter dem Titel „Heimat“. Den etwa 30 Männern und Frauen aus dem Dekanat Mühldorf und darüber hinaus (sogar aus dem Bistum Regensburg kam eine Teilnehmerin!) brachte Frau Widmann auf heitere und spielerische Weise dieses – gerade für Senioren – wichtige Thema nahe. Heimat erwies sich nicht nur als ein Ortsbegriff („Da bin i dahoam!“), sondern hatte vielfältige Qualitäten. Wie riecht Heimat? Wie schmeckt Heimat? Welche Geräusche verbinde ich mit Heimat? Frau Widmann lud uns ein, alle unsere Sinne zu aktivieren und im gegenseitigen Austausch (Stichwort: „Erinnerungsexplosion“) kamen immer neue und andere Seiten von „Heimat“ zu Tage.  So erfuhren wir, dass man sich auch bei Menschen beheimatet fühlen kann oder auch in Situationen. Schließlich gab es auch die Anregung, die Beheimatung im Glauben anzuschauen. Gerade im vorgestellten Kreuzweg wurde der Verlust von Heimat durch Krieg oder Vertreibung angesprochen – und damit auch der Verlust von Sicherheit und Geborgenheit (eine Erfahrung, die manche Senioren in ihrem Leben machen mussten). Heimat bieten uns auch Riten und Bräuche (etwa das Maibaumaufstellen in diesen Tagen) und gewohnte Abläufe im Leben.

In der Pause wurden wir von den Leiterinnen des Seniorenclubs in St. Peter und Paul, Frau Wenger, Frau Wimmer und Frau Tröger köstlich mit Tee, Kaffee und Kuchen bewirtet. Im Gespräch an unserem Tisch haben Teilnehmer entdeckt, dass sie sich schon aus der Kinderzeit gekannt und danach aus den Augen verloren hatten. Sie waren aber – sozusagen – in einer gemeinsamen Vergangenheit, in einem gemeinsamen Lebensabschnitt beheimatet.

Nach der Pause thematisierte Frau Widmann den Unterschied zwischen Wahrnehmung und Wahrheit. Auch hier gab es den spielerischen Einstieg mit dem nur kurz gezeigten Satz. „Hab Sonne im im Herzen.“ Wer hatte da etwas bemerkt? War da etwas ungewöhnlich? Nur einer Teilnehmerin ist die Doppelung des Wortes „im“ aufgefallen. So sind unsere Wahrnehmungen oft gelenkt von dem, was wir wahrnehmen wollen, was „wahrscheinlich“ ist, was wir aufnehmen können. Unterschiedliche Menschen nehmen dieselbe Situation unterschiedlich wahr. So kommt es zu unterschiedlichen Erinnerungen. Welche ist wahr? das muss oft un-entschieden bleiben. Sie ermöglicht aber den Austausch und das Gespräch darüber, wie der andere/ wie ich das wahrgenommen habe.

Fazit: es war ein unterhaltsamer, anregender Nachmittag, der gerade durch die vielen kleinen Impulse weiterwirken kann und wird.

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