Zur aktuellen Rentendiskussion

Zum Jahreswechsel erscheinen wieder Berichte über die künftige Entwicklung der Renten. Da wird zum einen auf die hohen Rücklagen der Rentenversicherung hingewiesen. Dies erweckt den Eindruck, dass die Renten ihr jetziges Niveau noch lange beibehalten könnten. Zum anderen jedoch wird darauf abgehoben, dass durch den demografischen Wandel das System vor tiefgreifenden Veränderungen steht: mehr Rentenempfängern stehen immer weniger Beitragszahler gegenüber. Außerdem geht die Schere innerhalb der Rentner immer weiter auseinander. Es wird viel mehr arme Rentner geben, nur wenige werden eine vergleichsweise gute Rente bekommen. Es ist von einem Prozentsatz von nur mehr 43% des bisherigen Gehaltes die Rede (aktuell seien es 48%). Die Lösung scheint einfach: eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit und damit späterer Renteneintritt.

Vermutlich wird uns auch gar nichts anderes übrigbleiben – zumindest nicht in der Breite. Und angesichts des Gesundheitszustandes, der fachlichen und menschlichen Qualitäten, dem Aspekt von Lebenerfüllung und Lebenssinn halte ich das auch für richtig und notwendig. Freilich mag das nicht für jeden gelten. Es gibt auch die körperlich Ausgelaugten und Erschöpften, die einen früheren Renteneintritt verdient haben. Aber viele Ältere erleben ihre Arbeit als sinnvoll oder suchen eine solche Aufgabe. Sie erleben sich als kompetent in ihrem Bereich und wollen weiterhin mit ihren Kollegen zusammensein. (Arbeit hat ja auch eine soziale Komponente!) Und was geschieht denn mit dem Erfahrungswissen der Älteren, wenn sie mal aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind?

Vielleicht müssen wir zu einer größeren Flexibilisierung kommen. Ich kann mir zumindest vorstellen, dass davon viele profitieren könnten.

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