Gedanken zum 3. Advent 2018

Für die diesjährige Adventszeit orientiere ich mich an den alttestamentlichen Lesungen im Lesejahr C der katholischen Kirche und mache mir Gedanken zu einem Themawort dieser Schriftstellen.

Am 3. Adventssonntag hören wir die Lesung aus dem Buch Zefanja. Dieses sehr kleine Buch ist über mehrere Jahrhunderte hinweg entstanden und enthält einen komprimierten Rückblick auf die Geschichte Israels. In das Zentrum meiner heutigen Betrachtung will ich eine Formulierung stellen, die in der Lesung zweimal vorkommt und so betont wird:

Gott ist in deiner Mitte

Dies ist einem Volk gesagt, das die geschichtlichen Katastrophen als Strafe Gottes deutet für die vielfältigen Verfehlungen, sei es politischer, sei es sozialer Art. „Gott ist in deiner Mitte“ geht nur deshalb, weil Gott „das Urteil gegen Israel aufgehoben hat“ und trotz aller Fehler sich nicht abwendet, sondern da bleibt.

Ich will hier nicht die Fehler der Menschen – schon gar nicht die schweren, unter denen andere für lange Zeit/ lebenslang zu leiden haben – verharmlosen. Sie sind und bleiben Unrecht, das aufgedeckt und angeprangert gehört. Nur so kann den Opfern wenigstens teilweise Gerechtigkeit (siehe 1. Adventssonntag) widerfahren.

Gleichzeitig ist aber vielen bewusst, dass das Unrecht vielfältige Gesichter hat und jeder auf die ein oder andere Weise Fehler begangen hat. Da ist es dann eine tröstliche Zusage, dass „Gott in deiner Mitte“ ist. Das kann dann der innere Motor werden, dass „Umkehr“ geschieht, dass „Rettung“ kommt und „Freude“ (das sind drei weitere Themawörter in der Lesung).

Persönlicher Impuls: Nehmen Sie sich doch mal eine Minute Zeit (abends z. B.), um diesen Satz Gott ist in deiner Mitte zu meditieren.

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