Gedanken zum 1. Advent 2019

Aufbruch

Der erste Adventsonntag markiert einen Aufbruch: Beginn eines neuen Kirchenjahres – Beginn eines neuen Lebens – Beginn eines Unterwegsseins.

Mit der Ankündigung einer Schwangerschaft beginnt eine neue Zeitrechnung – zumindest für Maria und Josef. Ein neuer Lebensabschnitt kündigt sich an: aus Zweisamkeit wird Dreisamkeit, Verantwortung für ein Kind wächst zu, eine neue Rolle muss entwickelt werden. Das Bekannte trägt nur noch bedingt, Neues muss gewagt und ausprobiert werden. Auch mit dem Risiko von Fehlschlag, Irrtum und Scheitern.

Der innere Aufbruch führt zum äußeren Aufbruch: wir erfahren von Maria, die sich auf den Weg macht ins Bergland von Juda zu Elisabeth. Ist sie allein gegangen oder begleitet von Josef? Wir erfahren von beiden, die sich kurz darauf in hoher Schwangerschaft auf den Weg machen nach Bethlehem. Auch das liegt in Juda. Es waren beschwerliche Wege, weit und ein Auf und Ab. Dennoch brechen sie auf.

Aufbruch: das gibt es auch heute. Äußere Aufbrüche: weg von daheim, Umzug, berufliche Veränderungen – teils gewollt, teils erzwungen, teils einer Notwendigkeit gehorchend. Unsere Welt ist im Aufbruch: Chile, Hong Kong, Frankreich, Venezuela, Bolivien, Fridays for future etc. Es gibt innere Aufbrüche: eine neue Lebensphase, Lebenssinnsuche nach Krise oder Krankheit, Neuorientierung nach Verlusten, Aufbrüche aus alten Verhaltensmustern und Prägungen. Der Weg wird weit sein und ein Auf und Ab. All das verlangt Mut und die Bereitschaft zum Risiko.

Aufbruch: Was nehme ich mit? Was lasse ich zurück? Was wird mich weiterbringen, was mich behindern? Was wird mich erwarten?

Aufbruch: am Anfang ein Unbehagen, ein Drang, eine Sehnsucht. Und ein erster Schritt.

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