Fastenzeit 2022 – 3. Fastensonntag: Riechen

„Ich kann dich gut riechen!“ Es ist der Geruch der Liebe, denn diesen Satz sagt man, wenn man jemanden gerne hat. Dann ist der Geruchssinn wohl geschärft auf die hormonell gesteuerten Geruchsaussendungen des anderen.

Andere Gerüche sind störend oder ekelerregend. Manche sogar gefährlich. Dann kann eine gute Nase eine Warnung ausstoßen. Wieder andere Gerüche sind angenehm – ich z. B. liebe den Geruch alter Bücher. Um angenehm zu riechen, benutzen wir Seife, Deo, Parfüm … Wir wollen einen sympathischen Eindruck machen und/ oder unsere Persönlichkeit unterstreichen.

Manchmal tauchen Gerüche auf und lösen eine Erinnerung aus. Etwa an den Geruch des Treppenhauses meiner Kindheit. Oder der Geruch nach Kuchen oder Platzerl (in der Adventszeit).

Wir sagen: „Das riecht nach Arbeit.“ Aber wie riecht Freizeit? Oder Gesundheit? Wie Krankheit riechen kann, davon haben wir eine Vorstellung.

In der Bibel ist vom Riechen wenig die Rede. Meistens im Zusammenhang mit dem Geruch des Opfers. Im Hohenlied der Liebe tauchen viele Gerüche auf. Und es gibt eine wunderbare Stelle im Neuen Testament, genauer im Johannesevangelium. Dort – im Kapitel 12 – ist von einer Frau (Maria, die Schwester des Lazarus und der Marta) die Rede, die eine kostbare Salbe dabei hat, deren Geruch das ganze Haus erfüllt. Sie erweist Jesus einen Liebesdienst, der auch eine prophetische Note hat. Sie salbt ihm die Füße, wie man einen Toten einbalsamiert. Die duftende Salbe wird zum Zeichen einer Liebe, die über den Tod hinaus besteht. Ein Vorbote von Ostern!

Welche Gerüche nehmen Sie heute wahr?

Welche „Botschaft“ enthalten diese Gerüche?

Sind Sie heute gut zu riechen?

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