Glaubensverlust und Glaubensveränderung

Im Schweizer Radio und Fernsehen SRF gibt es den Podcast „Perspektiven“. Die letzte Folge beschäftigt sich mit der Frage, „was kommt, wenn Gott geht“. Wenn Menschen nicht mehr mit einem strengen, verurteilenden Gottesbild leben können, das ihnen Elternhaus und Kirche vermittelt haben und die sich deshalb von diesem Glauben verabschieden.

Auch mir sind immer wieder Menschen mit einem solchen Gottesbild begegnet. Manche hatten sich von der Kirche (katholisch oder evangelisch) verabschiedet. Andere konnten (wie ich selber) zu einem gnädigen und barmherzigen Gott finden. Immer (ob so oder so) war es ein langer und mühsamer Prozess.

Mich bedrückt es, wenn Menschen unter einem restriktiven Glaubens- und Wertesystem leben müssen und ständig darauf bedacht sein müssen, sich „richtig“ zu verhalten. So viel Angst!!! Da ist ein Ausbruch aus diesem System überlebensnotwendig. Oder ein Wandel des Gottesbildes.

Geholfen haben bei der Veränderung des Gottesbildes Menschen, die in ihrem Wesen etwas von der „Güte und der Menschenfreundlichkeit Gottes“ (Tit 3, 4) widerspiegeln. Geholfen hat, diesen menschenfreundlichen Gott in der Bibel – und zwar auch im Ersten oder Alten Testament – zu entdecken. Da ist Gott derjenige, der väterlich-mütterlich Leben schafft und ermöglicht. Der neue Lebensperspektiven auftut, der Wunden und Traumata heilt, der Versöhnung bewirkt. Geholfen hat, sich selber als liebenswerten Menschen zu entdecken und zu erfahren.

Paulus schreibt: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit.“ (Gal 5,1). Auch und gerade zur Freiheit von strengen, engen, Leben behindernden Gesetzen, Strukturen und Gottesvorstellungen.

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