Was schulden Kinder ihren Eltern?

Ich bin auf eine sehr informative und nachdenkenswerte Sendung des Bayerischen Fernsehens gestoßen. Sie hat sich mit der Frage beschäftigt, ob bzw. was Kindern ihren Eltern schuldig sind.

Es ging zum einen darum, ob Kinder einen Bauernhof oder ein Unternehmen der Eltern übernehmen. Aber dann vor allem auch um eher „innere“ Schulden. Die Eltern haben den Kindern das Leben ermöglicht und sich gekümmert. Müssen sich jetzt – im Alter – die Kinder um die Eltern kümmern?

Ich habe es immer wieder selbst in meiner Arbeit erlebt, dass sich Kinder dazu verpflichtet gefühlt haben. Und dass sie dazu verpflichtet wurden – von den Eltern, Geschwistern oder dem Dorf. Natürlich auf einer „moralischen“ Ebene. Das hat zu einem schlechten Gewissen geführt. Das hat dazu geführt, dass oft Kräfte überfordert waren, dass Grenzen überschritten wurden. Von beiden Seiten.

Ein Satz aus der Sendung hat sich mir eingeprägt: „Wenn jemand etwas von mir erwartet, lebe ich nicht mehr mein eigenes Leben, dann lebe ich seins.“ Es geht also nicht um einen Dienst aus Liebe und Verbundenheit, sondern um eine Verpflichtung, die Erfüllung eines Anspruchs.

Die Sendung zeigt gelungene und schwierige Beispiele aus beiderlei Sicht, der Sicht der Senior*innen und der der Angehörigen. Und am Ende der Sendung steht ein feines Schmunzeln.

Hier ist der Link zur Sendung:

https://www.br.de/nachrichten/kultur/was-schulden-erwachsene-kinder-ihren-eltern,TePiLWs

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