Monthly Archives: Februar 2015

Zum 2. Fastensonntag

Für die zweite Fastenwoche habe ich ein Wort von Simone Weil ausgewählt.

Simone Weil ist 1909 geboren und hat bis 1943 gelebt. Sie stammte aus einer jüdischen Familie, jedoch ohne religiöse Praxis. So suchte sie nach spiritueller Beheimatung und war offen für alle möglichen Impulse aus den verschiedenen Religionen. Auch wenn sie sich dem Christentum sehr verbunden fühlte, ließ sie sich zeitlebens wohl nicht taufen.

Simone Weil studierte Philosophie, wurde Lehrerin und trat aktiv für die Rechte der Arbeiter ein. Sie engagierte sich als Pazifistin im spanischen Bürgerkrieg und nach der Besatzung von Paris in der Resistance. Schon darin wird ihr Bemühen sichtbar, scheinbar unvereinbare Gegensätze zusammen zu bringen.

Ab 1936 trat ihre religiöse Suche stark in den Vordergrund. Sie hatte drei mystische Erlebnisse, die sie nachhaltig prägten. In ihrem eigenen entbehrungsreichen Leben, das immer wieder von Leiden und Krankheit durchzogen war, suchte sie einen Sinn im Glauben und fand ihn in der Christusbegegnung. Viele ihrer Texte kreisen um  die Unmöglichkeit, Gott zu erfahren – außer in der Abwesenheit. An dieser Abwesenheit oder Unerfahrbarkeit Gottes verzweifelte sie jedoch nicht, sondern suchte Gott gerade in der Stille und im Schweigen.

Dies könnte auch für uns zu einer inneren Haltung in der Fastenzeit werden. So lautet ihr Wort, das ich herausgesucht habe:

Das Schweigen Gottes zwingt uns zur inneren Stille.

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Stellungnahme des Ethikrats zum Hirntod

Der Deutsche Ethikrat hat sich im Zusammenhang mit der Organspende zum Zeitpunkt und den Kriterien des Todes geäußert. Es gibt in der Mediathek des zdf ein sehr aufschlussreiches Interview mit Frau Prof. Woopen, der Vorsitzenden des Ethikrates. Darin erläutert sie, dass hirntote Menschen nichts mehr empfänden, also auch keinerlei Schmerzen mehr spürten. Die Körperreaktionen seien lediglich Reflexe, aber nicht mehr bewusst gesteuert. So könnten ihnen in dieser allerletzten und nicht mehr rückgängig zu machenden Phase guten Gewissens Organe entnommen werden, um anderen Menschen Leben zu ermöglichen. Frau Prof. Woopen betont dabei auch das Selbstbestimmungsrecht des Einzelnen, es gebe keine Pflicht zu Organspende.

Ich denke, wir sollten uns immer gut informieren. Möglich ist das durch das erwähnte Interview oder ausführlicher auf der Seite des Ethikrates oder über die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung www.bzga.de

 

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Das ist ein Fasten, wie ich es liebe

Heute vormittag haben wir beim Einkehrtag über die Fastenzeit nachgedacht. Die Ursprünge des Fastens liegen schon in grauer Vorzeit. Die Motive waren aber höchst unterschiedlich: zur Besänftigung der Gottheit; als Klage- oder Trauerfasten beim Tod eines Angehörigen oder Herrschers; auch, um Segen für eine Reise zu erbitten. Auch aus Solidarität mit anderen oder als Protest gegen Unterdrückung wurde gefastet – ähnlich wie heute der Hungerstreik. Jesus hat z. B. gefastet, um sich auf Gott auszurichten und sich auf sein öffentliches Wirken vorzubereiten.

Im Christentum  fastete man zur Vorbereitung auf bestimmte Festtage (Weihnachten/ Ostern) oder freitags im Gedenken an den Tod Jesu oder auch aus Solidarität mit den Armen.

Jesaja (genauer: der sog. dritte Jesja, der die Kapitel 56 – 66 verfasst hat) hat ein anderes Verständnis von Fasten. Ihm geht es nicht um die Gewichtsreduktion oder das Ablegen falscher, lebenshemmender Gewohnheiten. Ihm geht es um die Gerechtigkeit Gottes. Wenn das Fasten nicht einhergeht mit einer gerechten Lebenshaltung, brauchen sich die Menschen nicht zu wundern, wenn Gott keine Antwort gibt. Gott macht dann eine Reihe sehr konkreter Vorschläge: die Kleidung zu teilen (wir benutzen dafür die Kleidersammlung, etwa für Rumänien) – das Joch des Lebens leichter zu machen (etwa wenn man sich der Sorgen anderer öffnet) – Obdachlose zu beherbergen (bei uns sind das die Flüchtlinge aus Afrika oder dem Nahen Osten oder aus dem Balkan)P1060090. Das bezeichnet Gott als ein „Fasten, wie ich es liebe“. Wenn wir so handeln, blüht unser Leben auf, unser Licht leuchtet wie die Morgenröte und – ganz besonders: „schnell vernarben deine Wunden“, dh. diese Art des Fastens heilt auch uns selber.

Wer das alles selber nachlesen will, findet den Text im Kapitel 58 des Buches Jesaja. Vielleicht ist es eine Anregung für Sie, jeden Tag der kommenden Woche mit diesem Text zu beginnen.

 

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Ein Motto zur Fastenzeit 2015

In diesem Jahr feiern wir den 500. Geburtstag der Hl. Teresa von Avila. Sie hatte sich – ähnlich wie fast gleichzeitig in Deutschland Martin Luther – auf die Suche gemacht nach einem Gott, dem sie sich anvertrauen konnte, weil er den Menschen nahe ist. Diese Suche hat sie ihr ganzes Leben lang beschäftigt und sie hat ihre Gedanken auch anderen Menschen zur Verfügung gestellt in ihren Büchern und in ihren Klöstern. So wurde sie zur Kirchenlehrerin – als bisher einzige Frau. Dieser Titel zeugt von der großen Bedeutung, die diese spanische Mystikerin für die Kirche hat. Neben ihren Visionen war sie jedoch auch eine sehr handfeste, praktisch veranlagte und auch konfliktfreudige Frau, die Gott durchaus auch bei den Kochtöpfen gefunden hat.

Eines ihrer Worte möchte ich Ihnen als Motto mit in diese Fastenzeit geben.  Vielleicht kennen Sie ja Menschen, auf die es zutrifft – vielleicht sind Sie ja selber davon betroffen. Dieses Gebet der Teresa lautet:

Mein Gott, habe Erbarmen mit jenen, die kein Erbarmen mit sich selbst haben.

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„Versorgung im Alter“

Im heutigen „Mühldorfer Anzeiger“ (wohl auch im „Münchener Merkur“) ist auf Seite 3 ein Artikel mit der Überschrift „Bitte, Papa“ zu finden. Darin beschreibt Marlene Halser, wie sie langsam den Abbau ihres Vaters erlebt hat und wie sehr sie diese Erkenntnis erschüttert hat. Sehr anschaulich wird ihre Hilflosigkeit, ihre Ratlosigkeit und ihre Zweifel, ob und was sie tun kann oder sogar muss.

In diesem Artikel werden sich viele wiederfinden, die so etwas schon mitgemacht haben – auch ich selber. Mir wird wieder deutlich, wie sehr die Angehörigen Hilfe brauchen. Zum einen natürlich durch Information über die Art der Erkrankung und über Hilfemöglichkeiten (siehe bei mir die Seite „Hilfenetzwerk“). Darüber hinaus hilft sicher auch das Nachdenken über die eigene Rolle als Tochter oder Sohn sowie der Kontakt zu anderen pflegenden Angehörigen in der Nachbarschaft, dem Dorf, der Stadt. Hier bieten sich die Selbsthilfegruppen an, wie es sie etwa in Mühldorf und Waldkraiburg gibt.

Vielleicht wächst durch diesen Artikel von Frau Halser auch  bei denen, die von einer Pflege (noch) nicht betroffen sind, das Bewusstsein für die Not und die Hilfebedürftigkeit der Pflegenden. Manchmal sind es ja nur wenige Handgriffe. die weiterhelfen, manchmal braucht es auch mehr. Ich wünsche mir, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich ehrenamtlich oder nachbarschaftlich dafür engagieren. Diese Menschen zu finden und zu fördern, wird eines der wichtigen Anliegen sein, für die wir die Seniorenbeauftragten ermächtigen wollen.

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Exerzitien im Alltag 2015

Ich lade die Menschen ab der Lebensmitte wieder zu Exerzitien im Alltag ein. Die fünf verbindlichen Gruppentreffen finden immer freitags von 9-11 Uhr im Kloster Zangberg statt, beginnend am 27. Februar 2015. Außerdem müssen die Teilnehmer noch täglich eine halbe Stunde am Morgen und eine Viertelstunde am Abend aufwenden. Ziel dieser Exerzitien ist es, unter der Führung der Hl. Teresa von Avila die Nähe Gottes zu suchen und vielleicht auch die ein oder andere Spur in unserem Alltag zu entdecken. Die „Gottsucher“ bekommen dazu Material und Anregungen für das Gebet, die Meditation, für Körperübungen und Kreativität.

Der Unkostenbeitrag für die gesamten Exerzitien beträgt 5 €, allerdings soll es nicht am Geld scheitern. Ich bitte um eine baldige Anmeldung unter der Telefonnummer 0170 220 78 05 oder per E-Mail.

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Vortrag zu Rauchmeldern

Am Mittwoch, den 25. Februar 2015 findet in Neumarkt-St. Veit ein Vortrag über Rauchmelder statt. Kreisbrandrat Harald Lechertshuber informiert dabei Senioren und andere interessierte Bürger darüber, wie Rauchmelder Leben retten können. Dieser Vortrag mit praktischen Anregungen beginnt um 14.30 Uhr im Pfarrsaal in Neumarkt-St. Veit in der Badstraße. Wer einen Fahrdienst benötigt, kann sich an den Seniorenbeauftragten Franz Göhl unter der Telefonnummer 08639/ 6250 wenden.

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Informationen zu Unterhaltszahlungen

Das Haus der Begegnung in Mühldorf lädt zu einem Informationsabend ein. Dabei stellt Elisabeth Wunder, Fachanwältin für Familienrecht, dar, unter welchen Umständen Kinder für den Unterhalt ihrer pflegebedürftigen Eltern aufkommen müssen. Der Kurs ist auf 30 Teilnehmer beschränkt, daher ist eine Anmeldung unter der Telefonnummer 08631/ 4099 nötig.

Der Informationsabend findet statt am Donnerstag, den 26. Februar 2015 um 20.00 Uhr im Haus der Begegnung.

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Umfrage des Vatikan zur Familiensynode

Auf der Homepage des Erzbistums München-Freising gibt es die Umfrage des Vatikan zur Vorbereitung der Familiensynode. Diese Umfrage kann man am PC ausfüllen und versenden. Sie ist zu finden unter der Seite des Erzbistums – dann zur Spalte: „Glaube und kirchliches Leben“ – dann zu „Projekte“ und schließlich zur „Umfrage des Vatikan“. Das ist ein wenig umständlich. Hier der Link dazu: http://www.erzbistum-muenchen.de/Page032058.aspx.

Der Fragebogen selbst stellt auch ziemliche Anforderungen an die Leser. Er ist sprachlich anspruchsvoll, setzt schon ein gewisses Maß an Wissen über kirchliche Positionen voraus sowie Kenntnis über die Aktivitäten der Kirche. Ein kleines Trostpflaster: gegen Ende des Fragebogens werden die Fragen einfacher und verständlicher – und man kann auch einzelne Fragen überspringen und gleich zu späteren Frageblöcken wechseln. Trotz aller Schwierigkeiten möchte ich doch dazu einladen, diesen Fragebogen auszufüllen. Dann haben die Bischöfe nämlich die konkreten Einschätzungen der Gläubigen in der Hand, selbst wenn die Antworten noch so unbeholfen sein mögen. Aber auch das wäre ja ein Zeichen.

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Seniorenakademie Bayern

Seit dem 1. August 2014 gibt es in Bayern die „Seniorenakademie Bayern“. Sie wurde von der Bayerischen Staatsregierung gegründet, um älteren Menschen die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch zu bieten. Außerdem schafft sie „Raum für Kreativität und für Neues und ist Quelle für soziale Innovationen“, wie es in einem Schreiben der Seniorenakademie heißt.

2015 werden sieben eintägige Grundlagenseminare zum Aufbau von Seniorenvertretungen angeboten (in jedem Regierungsbezirk wohl einer).

Außerdem gibt es das auch bei uns im Landkreis schon erprobte efi-Seniorentrainer-Programm, allerdings in einer gestrafften Form.

Schließlich gibt es zweimal eine zweistufige Fortbildung zum Wohnraumberater.

Wer sich auch für andere Angebote interessiert, findet sie im Internet unter: www.seniorenakademie.bayern.

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