Monthly Archives: Oktober 2023

Bagso Positionspapier zur Pflege

Die bagso hat ein Positionspapier zur Unterstützung von Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen durch die Kommunen und den Staat veröffentlicht. Darin werden im ersten Teil sehr detailliert die Schwierigkeiten dargestellt, denen sich die vielen Menschen gegenüber sehen. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf strukturellen Mängeln, etwa in der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben oder der Kenntnis bzw. Verfügbarkeit von Hilfen.

Im zweiten Teil werden Vorschläge und Forderungen erhoben zur Verbesserung. Etwa eine stärkere Vernetzung bestehender Unterstützung oder eine Verbesserung finanzieller Hilfen für Angehörige (etwa auch in Bezug auf die eigene Erwerbs- und Rentenbiographie).

Ausgezeichnet empfinde ich den Blick auf die Entwicklung der Demografie, die das Problem verschärfen wird. Da wird der Handlungsbedarf sehr sichtbar.

Wer diese Publikation selbst lesen möchte, findet sie unter:

https://www.bagso.de/publikationen/positionspapier/positionspapier-sorge-und-pflege/

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Senioren und Antisemitismus

Seit dem brutalen Überfall der Hamas auf Israel wird auch die Bedrohung der Juden bei uns in Deutschland wieder mehr bewusst. Die geschieht jedoch nicht nur durch arabische Menschen in Deutschland. Der Antisemitismus ist auch in der deutschen Bevölkerung aktiv und unübersehbar. Es ist nicht nur ein Problem der extremen Rechten in Deutschland, nicht nur eines in Ostdeutschland, nicht nur eines von jungen Menschen. Da hatte ich neulich ein bedrückendes, befremdendes Erlebnis.

Ein Mann mit über 80 Jahren hat in einem Gespräch mit mir zwei judenfeindliche Bemerkungen gemacht. Das kam für mich völlig überraschend, weil ich ihn so niemals eingeschätzt hätte. Und es hat nach meiner Zurückweisung dieser Bemerkungen Irritationen und Fragen bei mir ausgelöst:

Es gibt offenkundig einen latenten Antisemitismus, der sich nicht öffentlich zeigt, aber in einer Haltung.

Es gibt Senior*innen, die die Judenverfolgung noch als Kind mitbekommen haben. Wie haben sie das verarbeitet?

In meiner Schulzeit vor 50 Jahren wurde nicht darüber gesprochen. Weder in der Schule, noch daheim. Ist das heute anders?

Wir müssten und könnten wohl viel aufmerksamer sein für alltägliche abwertende, polarisierende, in eine Ecke stellende Äußerungen und Haltungen. Und zwar gegenüber allen Gruppen.

Welchen Beitrag könnten die Senior*innen heute leisten? Da wünschte ich mir sehr viel mehr Lautstärke und Mut, um solche Ausgrenzungen zu benennen und sichtbar zu machen.

Abgrenzung gegenüber anderen, Ausgrenzung von anderen: dafür haben wir auch Belege in der Bibel. Und die werden ja eben gerade von Älteren gerne zitiert (z.B. von meinem Gesprächspartner). Aber gerade am Beispiel des Jesaja und auch bei Jesus ist das integrative und universale Denken viel stärker ausgeprägt. Und das wäre eine echt christliche Haltung.

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Totenmonat November 2023

Der November wird oft als „Totenmonat“ bezeichnet. Im November rückt schon mit den beiden christlichen Gedenktagen „Allerheiligen“ und „Allerseelen“ am Beginn des Monats der Tod in den Blick – und auch das, was nach dem Tod kommt.

In diesem Jahr ist das Thema „Tod und Sterben“ besonders eindrücklich in unser Bewusstsein gerückt durch den Krieg in der Ukraine und in Israel und Palästina und auch anderswo auf dieser Welt. Auf beiden Seiten, überall, sterben Menschen, oft auch Zivilisten. In der medialen Aufmerksamkeit stehen dann die gegenseitigen Vorwürfe der Täterschaft, die Brutalität und Grausamkeit, die scheinbar berechtigte Rache. Oft vergessen und verdrängt wird die Trauer um die Opfer auf allen Seiten. Die Trauer um den Verlust von Menschen, die von anderen geliebt wurden, die Familie haben und Freunde, die Freude vermittelt haben und Lebenserfahrung, auf die man sich verlassen konnte. Stellvertretend für alle hier ein Bild aus dem Ukrainekrieg, das mir sehr zu Herzen ging:

Diese beiden Menschen vereint die Erfahrung von Verlust – nicht nur des Hauses, sondern auch von Menschen, von Sicherheit, von Frieden. All das ist „gestorben“ im Krieg.

Der Tod gehört zum Leben. Daran erinnert uns der November. Aber muss es so ein Tod sein? Muss der Tod mit Gewalt daherkommen? Muss er zur „Unzeit“, als viel zu früher Tod, kommen? Wir wünschen uns alle eine ganz andere Art von Sterben. Oft sagen mir Menschen, sie möchten nicht ewig leben. Aber sie möchten zufrieden sterben, lebenssatt, nach einem erfüllten Leben. Manche im Kreis der Menschen, die sie lieben. Manche lieber allein. Immer möchten sie ohne Angst und ohne Schmerzen sterben (was die Medizin ermöglichen kann). Ein paar Mal höre ich, dass Menschen selbstbestimmt sterben wollen mit assistiertem Suizid. Die meisten bevorzugen das Sterben als natürlichen Prozess am Lebensende.

Solche Gespräche und auch der ganz äußerliche Anlass des Totenmonats bieten Gelegenheit, über das eigene Sterben nachzudenken. Und über das, was danach sein wird. Manche sagen: „Dann ist alles aus.“ Ich glaube, dass es weitergeht – gut weitergeht. Dass am Ende die Barmerzigkeit, die Güte und die Liebe Gottes steht. In der wir alle landen werden. Auch ich mit meinen ganzen Fehlern, allem Misslungenen, allem, was ich auch wissentlich anderen angetan habe. Weil ich mir den Himmel auf gar keinen Fall „verdienen“ kann. Wie auch?

Mir allerdings vorzustellen, dass das auch für die Mörder mit ihrer Brutalität und Grausamkeit gelten wird – das fällt mir dann doch schwer. Und der Gedanke an eine „Hölle“ ist mir Ausdruck allzu menschlichen Rachebedürfnisses. Wenn Gottes Barmherzigkeit grenzenlos ist (was ich glaube und erhoffe), dann muss das auch für diese Menschen gelten.

Das bleibt eine Provokation für meinen christlichen Glauben. Bis ich es selber erleben werde. Aber der November eröffnet wenigstens eine Perspektive.

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Sturzrisiko vermindern

Die Deutsche Seniorenliga hat eine Broschüre herausgegeben mit dem Titel:

Sturzunfälle im Alter

Vorbeugung und Absicherung

Darin wird erstens aufgeklärt über verschiedene Stolperfallen – sei es in der eigenen Wohnung, sei es draußen. Denn viele ältere Menschen sind nicht mehr so beweglich oder sehen schlechter, und so kann bereits eine kleine Teppichkante oder Türschwelle zum Sturz führen. Und der kann durchaus gravierende Folgen haben.

Zweitens bekommt man Informationen über finanzielle und pflegerische Hilfen, wenn man nach einem Sturz ohne Pflegeperson (erstmal) nicht allein weiterkommt.

Und drittens gibt es Adressen, die einem weitere Informationen und Hilfen zur Verfügung stellen können.

Die Broschüre ist kostenlos erhältlich als Download unter:

http://www.sturzunfaelle-vermeiden.de

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Seniorengottesdienst in Zangberg

Der Seniorenkreis Zangberg lädt alle älteren Menschen morgen Nachmittag zu einem Gottesdienst ein. Er steht unter dem verheißungsvollen Motto:

Der Regenbogen ein Zeichen Gottes

Nach der großen Sintflut hat Gott seinen Bogen in den Himmel gestellt als Zeichen für seinen Bund. Dieser gilt auch für uns heute.

Der Wortgottesdienst beginnt um 15:00 Uhr. Der Seniorenkreis bietet auch einen Fahrdienst an (siehe das Plakat unten).

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Du bist ein Gott, der mich sieht

Bibel und Leben im Gespräch am 11. Oktober 2023

Die Seniorenseelsorgerin für den Landkreis Mühldorf Marianne Kaltner lädt wieder zu einem Bibelgespräch ein. Diesmal geht es um Hagar, die aus bedrängenden Lebensverhältnissen ausbricht und darin Gottes Nähe erfährt. So nennt sie Gott einen Gott, der mich sieht.

Heutige Menschen haben ähnliche Situationen erlebt. Was hat geholfen? Wer hat geholfen?

Besonders die Menschen ab der Lebensmitte sind zu diesem Gespräch eingeladen am kommenden Mittwoch von 9 bis 12 Uhr im Kloster Zangberg. Die Unkosten betragen 5 €. Anschließend gibt es die Möglichkeit zum gemeinsamen Mittagessen. Das kostet 25 €.

Marianne Kaltner bittet um eine vorherige Anmeldung unter 0175 578 98 60 oder per Mail unter mkaltner@ebmuc.de

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Kirche und Demenz – eine Handreichung

Die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche Deutschlands haben eine Handreichung erarbeitet, wie die Kirchen mit den Demenzkranken in ihren Gemeinden gut integrierend umgehen können.

Aus meiner aktiven Zeit als Gemeindeseelsorger weiß ich noch, wie irritierend es sein kann, wenn jemand mit einer leichten Demenzerkrankung den Gottesdienst „stört“. Und ich weiß als Seniorenseelsorger, wie gut sich manche integrieren lassen. Und vor allem, dass sie auch zur Gemeinde dazugehören und eigene spirituelle Bedürfnisse haben.

Die Handreichung bietet eine ganze Fülle wertvoller Informationen und Tipps. Wer sie kostenfrei bestellen möchte, findet sie unter folgendem Link:

https://www.dbk-shop.de/de/publikationen/gemeinsame-texte/menschen-demenz-kirche-wie-eigene-angebote-gelingen-ein-gemeinsamer-text-deutschen-bischofskonferenz-evangelischen-kirche-deutschland

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