Monthly Archives: April 2013

Seniorenstudium beim Katholischen Kreisbildungswerk Mühldorf

Das Katholische Kreisbildungswerk Mühldorf bietet ab Oktober 2013 ein Seniorenstudium Regionalgeschichte zwischen Inn und Salzach an. In vier Semestern werden die Kultur-, die Sozial-, die Wirtschafts- und die politische Geschichte durch Dozenten mit universitärem Niveau vermittelt. In jedem Semester finden fünf Vorlesungen mit Pausen statt, dazu drei Seminare (jeweils donnerstags von 9-12 Uhr) und einer Exkursion (ganztags oder halbtags). Dabei werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die historische Entwicklung des südostbayerischen Raums nahe gebracht. Es können bis zu 25 Personen teilnehmen. Die Kursgebühr beträgt 455 €, bei der Buchung von zwei Semestern insgesamt 850 €.

Ein Informationsabend findet am 4. Juli 2013 um 18.00 Uhr in Zangberg statt. Bei Interesse oder Fragen melden Sie sich bitte im Katholischen Kreisbildungswerk Mühldorf, Tel 08631/ 37 67-0.

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VdK im Mühldorfer Anzeiger: Altersarmut

Ich möchte auf gleich zwei Berichte über Sitzungen des VdK hinweisen, über die heute der „Mühldorfer Anzeiger“ berichtet. Dort hat der Kreisgeschäftsführer Ascher auf die zunehmende Altersarmut hingewiesen. Dies wird sich in Zukunft noch dramatisch verschärfen, wenn die Menschen ins Rentenalter kommen, die jetzt in Minijobs und mit zerrissenen Arbeitsbiografien leben. Dass sich der VdK auf der politischen Ebene für diese Thematik einsetzt, ist wichtig, um diesen Menschen eine Stimme zu geben bei denen, die jetzt schon die Weichen legen können, die Altersarmut zu bekämpfen.

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Pflegeversicherung („Pflege-Bahr“) im Test

Die „Stiftung Warentest“ hat untersucht, ob und in wie weit sich der Abschluss einer privaten und vom Staat geförderten Pflegeversicherung,. der sog. „Pflege-Bahr“, lohnt. Das Ergebnis stimmt eher nachdenklich. Nur wer sich über den gesamten Verlauf der Versicherung die Beiträge leisten kann, bekommt am Ende etwas heraus. Falls man aus irgendeinem Grund die Beiträge nicht mehr bezahlen kann, ist das bis dahin eingezahlte Geld verloren. Außerdem rechnet die „Stiftung Warentest“ damit, dass die Beiträge in Zukunft steigen werden. Dies geschieht vor allem dann, wenn sich viele kranke Menschen versichern und so die Zahlungen der Versicherungen steigen werden. Denn es darf niemand wegen einer Erkrankung von den Versicherungen abgewiesen werden.  Außerdem gilt zu beachten, dass man auch im Pflegefall die Beiträge weiter bezahlen muss – und die sind oft teurer als die Leistungen durch die Versicherungen. Auch bei den Leistungen sollte man genau hinschauen, was und wieviel bezahlt wird. Günstiger sind – so die Stiftung Warentest – oft die nicht staatlich geförderten Pflegeversicherungen.

Wer sich genauer informieren will, findet den Test unter folgendem Link: http://www.test.de/Pflegeversicherung-Pflegetagegeldtarife-im-Test-4529483-0/

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Programm der Bundesregierung: „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“

Gestern bin ich auf ein Programm der Bundesregierung aufmerksam gemacht worden, das den Titel trägt: „Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz“. Darin wird die Hilfestellung für Demenzerkrankte und ihre Angehörigen als eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft bezeichnet. Die Dringlichkeit haben wir ja auch schon vor Ort in unserem Landkreis und auch in meiner Gemeinde Oberneukirchen festgestellt (siehe die letzten drei Artikel in meiner home-page). Die Bundesregierung will nun bis 2016 den Aufbau und die Entwicklung von  lokalen Hilfenetzwerken fördern. Aus allen Bewerbern werden 150 Projekte ausgewählt, die dann mit einer Summe von bis zu 10.000 € für zwei Jahre gefördert werden. Gefördert werden dabei örtliche Vernetzungen verschiedener „Akteure, die konkrete Vereinbarungen zur Verbesserung der Einbeziehung, Hilfe und Unterstützung Demenzerkrankter und ihrer Angehörigen treffen und ihre Vorstellungen in die Praxis umsetzen.“ Im Blick sind dabei einzelne Bürgerinnen und Bürger, aber auch Vereine, Gewerbe, Kommunen, wohl auch die Kirchen.

Ich meine, dass wir solche Hilfenetzwerke dringend brauchen – nicht erst in ferner Zukunft, sondern jetzt schon. Bitte diskutieren Sie in Ihrer Umgebung, in den (Pfarr-)Gemeinderäten, in den Vereinen über die Lebenssituation der Angehörigen von Demenzerkrankten. Wenn Sie Informationen brauchen, wenn Sie Ideen haben für den Aufbau eines Hilfenetzwerkes an Ihrem Ort und dafür Unterstützung benötigen, wenn Sie Ansprechpartner und Unterstützer suchen: bitte wenden Sie sich an mich, damit wir gemeinsam überlegen können, was möglich ist. Eine Liste mit dem Hilfenetzwerk in unserem Landkreis gibt es bei mir, ich aktualisiere sie immer dann, wenn ich neue Informationen erhalte.

Informationen zum Programm der Bundesregierung und zur Bewerbung finden Sie unter www.wegweiser-demenz.de/downloads.html.

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Die Unterstützung pflegender Angehöriger – ein Angebot

Auf Grund der positiven Rückmeldungen zum Informationsabend über Demenzerkrankungen und die Unterstützung der pflegenden Angehörigen wurde mir noch mehr bewusst, wie wichtig dieses Thema für unsere Gesellschaft auch im kleinen Rahmen des Dorfes ist. Wieviel mehr noch in den Städten, in denen der nachbarschaftliche Kontakt schwieriger ist!  Es wird viel darauf ankommen, ob es uns gelingt, Hilfestrukturen zu entwickeln und zweitens die Hemmschwelle senken können, die möglichen Hilfen zu nutzen.

So biete ich an, diese Veranstaltung auch in anderen Orten unseres Dekanates Mühldorf zu halten. Bitte nehmen Sie dazu einfach mit mir Kontakt auf.

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An Demenz Erkrankte und ihre Angehörigen – eine Aufgabe für die Gemeinde!

Gestern abend habe ich in Oberneukirchen einen Vortrag über die Situation von pflegenden Angehörigen gehalten. Es kamen – für mich überraschend – viele Menschen, darunter viele junge Menschen und auch viele Männer. Es ist also doch ein Thema, welches viele berührt und das nicht nur für die Zukunft, sondern auch jetzt schon wichtig ist. Offensichtlich sind mittlerweile auch die Männer bereit, in der Pflege und Betreuung Demenzerkrankter Verantwortung zu übernehmen – eine äußerst erfreuliche und noch gar nicht selbstverständliche Entwicklung. 

Nach einem ersten Überblick über die unterschiedlichen Formen von Demenzerkrankung haben wir vor allem die Situation der pflegenden Angehörigen in den Blick genommen. Am Anfang herrscht noch Verunsicherung und Irritation über das sich verändernde Verhalten, die Vergesslichkeit und Unzuverlässigkeit des Erkrankten vor (wenn man noch nicht weiß, dass er erkrankt ist), manchmal auch Enttäuschung, Wut, Zorn, Aggression. Auch mit den Stimmungsschwankungen zurecht zu kommen, die so plötzlich auftreten, ist oft schwer und verlangt viel Geduld und Gelassenheit. Sie aufzubringen, fällt immer schwerer, vor allem, wenn man dicht dran ist, etwa weil man im selben Haus lebt. Erst später kommt es – manchmal aus dem Bedürfnis heraus, die zunehmenden Fehlleistungen auszugleichen – zu einer erhöhten Wachsamkeit und ständiger Präsenz. Das Leben der Angehörigen kreist zunehmend um den an Demenz Erkrankten und verliert im gleichen Maße die eigenen Bedürfnisse aus dem Auge. Praktische Hilfe wird immer mehr notwendig, immer mehr Zeit und vor allem Kraft (auch Körperkraft, etwa beim Transport) wird beansprucht. Dazu kommt der eigene und auch oft von außen herangetragene Anspruch, die Versorgung alleine bzw. im Familienkreis schaffen zu sollen. Erst sehr spät, wenn die Kräfte und die Gefühle weit aufgebraucht sind, wenn „die Grenze erreicht ist“, kommen Angehörige auf die Idee, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen, etwa einen Pflegedienst einzuschalten.

Im dritten Teil des Abend haben wir überlegt, wie eine kirchliche und eine kommunale Gemeinde die Angehörigen unterstützen kann. Als erstes wurde dabei gesagt, dass das offene Reden hilft – vor allem, um die Isolatoin zu überwinden. Demenz wird ja in Zukunft sehr zunehmen,es wird viele Familien in der ein oder anderen Form betreffen. Das Reden verbindet dann. Ein zweiter wichtitger Aspekt war, sich zu informieren, Wissen zu vermitteln, Wissen über die Krankheit, ihren Verlauf, ihre Belastungen und auch über Hilfsmöglichkeiten (eine gute Informationsquelle ist die Deutsche Alzheimergesellschaft, siehe bei den Links).  Das dritte war, konkrete Hilfe anzubieten. Etwa bei Besorgungen oder Fahrten. Oder auch durcheinen Besuch, bei dem der pflegende Angehörige für einige Zeit mal auslassen kann. Schließlich kam noch die Idee, eine Gruppe zu gründen (ob mit oder ohne Demenzerkrantem), um sich gegenseitig zu stützen und um zu spüren: „Ich bin nicht allein, es geht anderen auch so wie mir.“

Fazit des Abends: Es war gut, dieses Thema öffentlich anzusprechen. Jetzt wird es im Gemeinderat und im Pfarrgemeinderat darum gehen, konkrete Schritte zu überlegen.

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Anstieg der Demenzerkrankungen

Heute geht eine Meldung durch die Presse, die sich auf eine Untersuchung der Deutschen Alzheimergesellschaft beruft. Nach dieser Untersuchung erkranken jährlich etwa 40.000 Menschen in Deutschland neu an Demenz. Das entspricht in etwa in unserem Landkreis den beiden großen Städten Mühldorf und Waldkraiburg zusammen. Dabei steigt das Risiko mit wachsendem Alter naturgemäß an.

Mitbetroffen sind freilich eine weitaus höhere Anzahl Menschen: Angehörige, Nachbarn, Freunde etc. Wenn wir nur den Ehepartner und zwei Kinder dazunehmen sind es bereits insgesamt 160.000 Menschen, die (jedes Jahr neu!) direkt im Umfeld von Demenzerkrankung leben. Man wird freilich auch berücksichtigen müssen, dass Ehepartner nicht mehr da sind (nach Trennung oder Tod) und auch die Kinder nicht mehr uneingeschränkt verfügbar sind. Dann reduziert sich die Zahl natürlich, gleichzeitig wird aber deutlich, wie sehr die Belastung für den steigt, der sich im unmittelbaren Umfeld befindet.

So wird die Unterstützung der pflegenden Angehörigen zu einer zukunftsweisenden Aufgabe für Nachbarn, Freunde, Kirchen, Vereine, Gemeinden. Diesem Thema widmen wir uns beim nächsten Informationsabend für die kommunalen und pfarreilichen Seniorenbeauftragten. Auch bei einem Informationsabend am kommenden Dienstag, 9. April um 19.30 Uhr beim Holzmannwirt in Oberneukirchen werden wir uns mit diesem Thema  befassen. Zu diesem Abend sind alle Interessierten herzlich willkommen.

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Wundenberührung – Gedanken zum Weißen Sonntag

Am kommenden Sonntag (dem „Weißen Sonntag“, weil bis dahin die Täuflinge früher ihr weißes Taufkleid trugen) wird in den katholischen Gemeinden das Evangelium vom „ungläubigen Thomas“ gelesen. Abgesehen davon, dass Thomas ja gerade nicht ungläubig war, sondern lediglich zweifelte und sich darin übrigens nicht von Petrus, Johannes und all den anderen Jüngern unterscheidet, ist mir doch ein Aspekt wichtig geworden:

Thomas legt den Finger in die Wunde Jesu und umgekehrt läßt sich Jesus in seinen Wunden berühren. Das ist ja etwas sehr Persönliches, wenn man einem Menschen so nahe kommen darf, dass der seine Wunden zeigt. Normalerweise verbirgt man ja die Stellen, an denen man schwach, verwundet, verletzt ist oder erscheint. Darin spiegelt sich die Angst vor erneuter Verwundung wider. Um sich mit seinen Verletzungen zu zeigen, bedarf es großen Vertrauens in den anderen Menschen. Offensichtlich hat Jesus dieses Vertrauen in Thomas. Und in dieser Berührung ereignet sich dann für Thomas das Erkennnen der Auferstehung.

Bei uns heute sind ähnliche Erfahrungen möglich. Der Caritasdirektor von München Pfr. Hans Lindenberger hat einmal gesagt: „Meine Wunde führt zur Begegnung mit Jesu Wunden.“ Manchmal zeigen sich Menschen in ihrer Verletzlichkeit und Verwundbarkeit, weil sie ihre früheren Verletzungen zeigen – die körperlichen wie die seelischen oder auch geistlichen. Wenn so etwas geschieht, können wir einen göttlichen Schauer spüren, eine Ergriffenheit und eine innere Berührung, die ich als „heilig“ bezeichnen möchte (wenn dieses Wort jetzt nicht zu abgedroschen und platt klingt). Es scheint etwas auf, das wie aus einer anderen Welt kommt. Es löst das Gespür aus, dass Gott anwesend ist. In der Berührung der Wunden ereignet sich Christusbegegnung und damit Gottesbegegnung. Eine Erfahrung, die etwa das Pflegepersonal oder die Besuchsdienste im Krankenhaus oder in den Altenheimen immer wieder machen dürfen. So ist dieser Dienst an den Wunden ein wahrer Gottesdienst.

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Gedanken zu Ostern

In einem Buch des Theologen Johann Baptist Metz habe ich gelesen, dass Ostern eine Erfahrung ist, die die Menschen zu unterschiedlichen Zeiten machen. Maria von Magdala etwa war die erste, die dem auferstandenen Jesus begegnet ist. Zur selben Zeit waren die Apostel noch in tiefer Karfreitagstrauer. Sie haben erst viel später Jesus als den Lebenden erfahren. Noch später war Thomas dran, der erst seine Finger in die Wunden legen musste, um darin den Auferstandenen zu begreifen. Und bei Paulus hat es noch einige Jahre gedauert, bis ihm vor Damaskus (der heute umkämpften Hauptstadt Syriens) Jesus im göttlichen Licht begegnet ist.

So ist es auch bei uns heute. Manche haben schon die österliche Auferstehungshoffnung in ihrem Leben erfahren,andere stehen noch davor. So etwas macht zuversichtlich, dass auch die „Spätzünder“ (wie einmal ein Theologe den Thomas bezeichnet hat), den lebendigen Christus in ihrem Leben erfahren werden. 

Wie können wir ihn heute erfahren? Ich meine, immer dann, wenn unerwartet sich eine neue Perspektive auftut. Etwa wenn Hilfe kommt – oder ein gutes Wort – oder wenn eine schwere Erfahrung sich in ihrem Sinn erschließt. Wenn wir Trost erfahren oder auch das korrigierende wegweisende Wort.

So wünsche ich allen die Erfahrung von Ostern, auch wenn das Jahr schon viel weiter fortgeschritten ist.

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