Gedanken zu Ostern

In einem Buch des Theologen Johann Baptist Metz habe ich gelesen, dass Ostern eine Erfahrung ist, die die Menschen zu unterschiedlichen Zeiten machen. Maria von Magdala etwa war die erste, die dem auferstandenen Jesus begegnet ist. Zur selben Zeit waren die Apostel noch in tiefer Karfreitagstrauer. Sie haben erst viel später Jesus als den Lebenden erfahren. Noch später war Thomas dran, der erst seine Finger in die Wunden legen musste, um darin den Auferstandenen zu begreifen. Und bei Paulus hat es noch einige Jahre gedauert, bis ihm vor Damaskus (der heute umkämpften Hauptstadt Syriens) Jesus im göttlichen Licht begegnet ist.

So ist es auch bei uns heute. Manche haben schon die österliche Auferstehungshoffnung in ihrem Leben erfahren,andere stehen noch davor. So etwas macht zuversichtlich, dass auch die „Spätzünder“ (wie einmal ein Theologe den Thomas bezeichnet hat), den lebendigen Christus in ihrem Leben erfahren werden. 

Wie können wir ihn heute erfahren? Ich meine, immer dann, wenn unerwartet sich eine neue Perspektive auftut. Etwa wenn Hilfe kommt – oder ein gutes Wort – oder wenn eine schwere Erfahrung sich in ihrem Sinn erschließt. Wenn wir Trost erfahren oder auch das korrigierende wegweisende Wort.

So wünsche ich allen die Erfahrung von Ostern, auch wenn das Jahr schon viel weiter fortgeschritten ist.

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