Monthly Archives: November 2013

Gedanken zum ersten Advent

Advent – eine Zeit der Erwartung, eine Wartezeit. Kinder warten auf das Christkind.

Das Warten durchzieht aber ein ganzes Leben: Kinder warten darauf, groß zu sein. Jugendliche warten darauf,  länger weg gehen zu können. Oder auf die erste große Liebe oder den Führerschein. Junge Erwachsene darauf, ihr Leben selber in die Hand nehmen zu können- oder eine feste Anstellung. Junge Eltern warten auf ihr (erstes) Kind. Später warten sie drauf, dass die Kinder wieder aus der Pubertät raus kommen und dass es wieder friedlicher wird. Menschen um die 60 warten auf die Berentung.  Manche Hochbetagte warten auf das Sterben, warten darauf, dass dieses Leben zu Ende ist – und (vielleicht/ hoffentlich) ein neues beginnt.

Warten hat immer eine freudige Seite voller Spannung und Vorfreude auf das, was bevorsteht. Es hat aber immer (was uns nur meist nicht bewusst ist) auch eine Seite des Abschiedes vom bisherigen Leben.

Der erste Advent sagt uns: das alte Kirchenjahr ist nun zu Ende, es beginnt ein neues. Wir richten uns wieder aus auf das, was uns Zukunft und Perspektive eröffnen kann: Gottes Menschwerdung, Gottes Gegenwart unter uns Menschen, Gottes Präsenz in meinem eigenen Leben. So warte ich darauf, dass er sich mir zeigt und werde wie alle Wartenden hellhöriger für die Anzeichen, dass das Erwartete eintritt.

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Online-Beratung der Caritas

Ich bin von der Kooperativen Landkreisseniorenarbeit im Erzbischöflichen Ordinariat München auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht worden, sich von der Caritas über das Intetnet beraten zu lassen: 

Die Online-Beratung findet man unter:    www.caritas.de

Durch das Drücken auf den roten Button Probleme? Online Beratung gelangt man auf die eigentliche Seite mit den ganzen Themen zu denen der Deutsche Caritasverband diese Form der Beratung anbietet.

Hier auf den roten Button neben dem Feld „Leben im Alter“ klicken.

Im Feld Adressen dann das gewünschte Bundesland sowie die jeweilige Diözese eintragen und den Postleitzahlbereich in dem man das Angebot sucht.

Das klingt vielleicht kompliziert, ist es aber nicht. Es gibt dort eine Fülle von Themen, in die man sich reinklicken kann und auch jede Menge Hilfsangebote. Probieren Sie es mal aus!

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Warnung vor Betrug

Die Deutsche Rentenversicherung hat eine Warnung vor Betrug herausgegeben. Immer wieder versuchten Betrüger, an das Geld von Rentnern heranzukommen, indem sie sich telefonisch als Mitarbeiter der Rentenversicherung ausgeben. Sie fordern die Angerufenen auf, Geld auf ein bestimmtes Konto zu überweisen. Widrigenfalls drohten ihnen dann Rentenentzug oder -kürzung.

Die Rentenversicherung schreibt: „Die Regionalträger der Deutschen Rentenversicherung in Bayern warnen daher eindringlich davor, aufgrund vermeintlicher Anrufe der Rentenversicherung Geld an Unbekannte zu überweisen oder persönliche Daten preiszugeben. Derartige Anrufe stammen nicht von der Deutschen Rentenversicherung. In Zweifelsfällen sollten Betroffene das Telefonat umgehend beenden und unter der kostenlosen Servicenummer 0800 1000 480 88 oder in einer Auskunfts- und Beratungsstellen der Deutschen Rentenversicherung Rat suchen.“

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Fortbildung in der Biografiearbeit für unseren Besuchsdienst

Gestern war Frau Ingrig Brütting aus Landshut bei der Fortbildung für unseren Besuchsdienst im Krankenhaus bzw. in den Seniorenheimen.Sie brachte uns auf kurzweilige und unterhaltsame Art nahe, wie wichtig für uns selbst die Erinnerung ist und wie wertvoll die Erinnerung für ältere oder kranke Menschen sein kann. Dabei fußt die Erinnerung auf dem Erlebten, d.h. allem, was wir mit unseren vielen Sinnen erfassen und verarbeiten. Erinnerung ist also gerade nicht nur das Be- oder Gewusste, sondern läuft über die Sinne: Gerüche (z.B. der Backgeruch), Geräusche (Lieder), Geschmack (Essen und Trinken), Gefühl und Gespür. Als Anregung hat uns Frau Brütting das Brausepulver auf den Stuhl gelegt, das viele von uns noch aus der Kinderzeit kannten. 

Weitere Anregungen fanden sich in der Kreismitte wieder: die Kinderpuppe, die Schiefertafel, die Markenbutter, Bücher, Fotos von Gegenständen wie Klammern, Werkzeugen, Lebensmitteln. Auch für Menschen, die an Demenz erkrankt sind, sind solche Anregungen wichtig, selbst wenn sie nicht mehr auf einer sprachlichen Ebene kommentiert oder kommuniziert werden können.

In einer abschließenden Übung haben wir zu Stichworten eigene Erinnerungen erzählt: etwa: „der Geruch von daheim“ oder: „mein Lieblingslehrer“. Wiedermal hat sich gezeigt, dass die 2 1/2 Stunden viel zu kurz waren für das Gespräch. Wiedermal hat sich aber auch gezeigt, wie wichtig der Besuchsdienst ist, denn für die wichtige Erinnerungsarbeit fehlt dem Pflegepersonal oft die Zeit, manchmal auch die Schulung. So ist der Besuchsdienst eine notwendige Ergänzung in den Einrichtungen.

 

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Neue Ideen zur Biografiearbeit – zur Einteilung der Lebensalter

In der letzten Woche hatte ich eine Fortbildung zur Biografiearbeit.

Eine Erkenntnis war eine neue Einteilung der Lebensalter. Hier scheinen sich in der Wissenschaft unterschiedliche Konzepte zu entwickeln mit immer mehr Differenzierungen. Im jetzt vorgestellten wurde nach der Kindheit und Jugend eine „Postadoleszenz“ eingeschoben, um die besondere Lebenssituation derjenigen sichtbar zu machen, die zwar schon eine Berufsausbildung hinter sich haben, aber aus finanziellen o. ä. Gründen wieder/ noch bei den Eltern leben. Außerdem wird so zwischen dem 55. und 75. Lebensjahr eine Phase eingeschoben, die „zweiter Aufbruch“ genannt wird. Damit wird bezeichnet, dass sich Menschen im mittleren Alter noch einmal neu orientieren und ihr Leben umgestalten. Darunter verstehe ich etwa eine neue Partnerschaft, aber auch Umzüge oder neue Hobbies (PC und Internet). Nach anderen Konzepten wird beim bisherigen „Alter“ unterschieden nach dem Grad der Pflegebedürftigkeit, es gibt also ein 3. – 4. und 5. Lebensalter.

Wie auch immer – mir scheint, wir müßten den Begriff „Senioren“ neu definieren. Die bisher darunter verstandene Gruppe der Rentner bezeichnet sich selbst jedenfalls noch nicht als Senior. Dafür empfinden sie sich als zu fit, zu sehr materiell gut gestellt, zu sehr interessiert am gesellschaftlichen/ politischen/ kulturellen Geschehen. Kehrseite ist, dass sich viele Menschen für zu jung halten, um in einen „Seniorenclub“ zu gehen. So klagen fast alle Seniorenclubs über eine schwindende Mitgliederzahl. Der Ausweg? M. E. müsste sich das Angebot verändern hin zu mehr aktiver Beteiligung. Oder: wir richten uns bewusster auf die Menschen aus, die das gesellige Miteinander suchen und beim Kaffeetrinken, Kuchenessen und im Gespräch finden.

 

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Die Heilige Elisabeth – Bericht vom Einkehrvormittag in Mühldorf

Am letzten Mittwoch haben wir uns in der Pfarrei St. Peter und Paul in Mühldorf mit der Hl. Elisabeth beschäftigt. Diese junge Frau des 13. Jahrhunderts hatte schon mit 4 Jahren einen 1200 km weiten Umzug vom Nordosten Ungarns bis an den Hof von Eisenach hinter sich – fern von ihrer Familie, mit fremder Sprache und Kultur. Auch später, mit 21 Jahren, als Witwe mit drei Kindern, musste sie ihr Zuhause, die Wartburg, wieder verlassen und damit auch ein Leben in Reichtum und ihre gesellschaftliche Stellung als Landgräfin. Sie wurde zur Heimatvertriebenen, deren Schicksal dem heutiger Vertriebener und Flüchtlinge ähnelt. Über einige Stationen gelangte sie nach Marburg, wo sie ein Hospiz für Arme gründete und selbst als Arme bei ihnen lebte. Sie war von einer tiefen Frömmigkeit durchdrungen, die von ihrem Beichtvater Konrad von Marburg z. T. streng gefördert, z. T. aber auch gebremst wurde. 1231 starb sie mit 24 Jahren und wurde schon vier Jahre später heilig gesprochen.

Im Gespräch haben wir Ähnlichkeiten und Unterschiede zu unserem heutigen Leben entdeckt: die Prägung durch den Verlust der eigenen Heimat, den Tod des geliebten Mannes, die Frömmigkeit und den Halt im Glauben. Wir haben gesehen, dass wir ähnliche Werte für wichtig halten wie Elisabeth: der Einsatz für andere; die Gerechtigkeit und das Gespür für ungerechte Vorgänge; den Mut, für die eigene Überzeugung einzutreten, auch wenn das Konflikte bedeutet…

So konnte uns Elisabeth auch zum Vorbild werden – eine Frau, die aus ihrem Glauben heraus die Auseinandersetzung mit Autoritäten und Führungspersonen suchte, wenn diese auf Kosten anderer (der Bauern, der Armen, der Kranken) lebten. Eine Frau, die sich als Leib- und Seelsorgerin um die Alten und Pflegebedürftigen kümmerte, so wie das heute auch viele tun, etwa als Pflegerin oder auch als Seniorenclubleiterin.

Wir haben empfunden, wie sehr Elisabeth einen gnädigen, barmherzigen, leidempfindlichen Gott erfahren hatte und anderen weitervermittelt hat. Bei einem solchen Gott können wir uns selber gut geborgen fühlen in aller Schwachheit, Krankheit, Armseligkeit.

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Seniorenbeauftragte im Landkreis Mühldorf – Bericht vom letzten Informationsabend

Bei unserem letzten Treffen haben wir zunächst die Generali-Altersstudie vorgestellt. Darin wird u. a. erhoben, dass sich ältere Menschen gerne ehrenamtlich betätigen und auch viele bereit sind, das zu tun, obwohl sie bisher noch nicht engagiert sind. Sie suchen in einem solchen Engagement eine Aufgabe, die ihrem Leben Sinn und Erfüllung gibt und finden sie oft im Einsatz für andere. Dies gilt auch für Hochbetagte ab etwa 80 Jahren, von denen sich immerhin 4%  ein solches Engagement vorstellen können. Allerdings – so eine andere Studie – brauchen sie eine andere Struktur, die der manchmal eingeschränkten Mobilität Rechnung trägt. Sie bringen aber gerne ihre Lebenserfahrung ein, müssen jedoch vielleicht eher  daheim aufgesucht werden. Aber warum sollte nicht auch mal eine Sitzung bei ihnen zu Hause stattfinden können?

In einem zweiten Schritt stellte uns Frau Baumgart ihren Aufgabenbereich als Seniorenbeauftragte von Kraiburg vor. Darin gibt es ein hohes Maß an Beratung, etwa bei der Wohnraumgestaltung oder in finanziellen Fragen. Ein anderer ist die Vermittlung etwa von Hilfen im Alltag durch Pflegedienste oder den Verein „Mit Rat und Tat helfen“.

Daran angeschlossen hat sich dann eine Reflexion der jeweiligen Arbeit als Seniorenbeauftragter mit den Vorhaben, den Unterstützern und auch den Schwierigkeiten in der Umsetzung.

Im nächsten Jahr überlegen wir, für Seniorenbeauftragte eine Schulung anzubieten, damit sie ihre Vorstellungen über die Notwendigkeiten vor Ort besser umsetzen können.

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Der Vollendung entgegen – ein Einkehrvormittag in Schwindegg

Heute haben wir uns in einer großen und vor allem lebhaften Runde Gedanken gemacht über die Apokalypse, die „Geheime Offenbarung“ des Johannes. 

Die Literaturgattung der Apokalyptik beschäftigt sich damit, wie Katastrophen, Krisen, Krieg, Hunger, Tod bewältigt und ertragen werden können. Dabei schauen die Autoren auf das, was hinter diesen schweren Ereignissen liegt, was danach kommt. Die Apokalpsye versteht sich nicht als Angstmachbuch, sondern im Gegenteil als Mutmachbuch und Schrift wider die Resignation.

Auf dem Hintergrund der eigenen Lebensgeschichte mit allem Schweren und allem Guten haben wir Texte aus der Offenbarung gelesen. Dabei wurde sichtbar, dass vieles von dem, was wir erlebt haben, auch schon vor 2000 Jahren stattgefunden hat: persönliche Abgründe, Krieg, Naturkatastrophen, Tod etc. Das freilich ist nur das Vorletzte, das Ende (auch der Welt) ist nicht das Letzte. Das Ende ist die Vollendung der Welt, wenn Gott kommt und bei uns Wohnung nimmt. Die Vollendung kommt in der Liebe, wie es eine Teilnehmerin ausgedrückt hat. Alles Unglück, das persönliche wie auch das einer ganzen Gemeinschaft und Gesellschaft (wie wir grade auf den Philippinnen sehen), ist im christlichen Sinne also von Gott umfangen. Wenn wir Gottes Liebe Raum geben, kann Not sich zum Guten wenden. Der Blick auf die Liebe Gottes kann Zuversicht und Hoffnung geben, kann Kraft zum Ertragen des unerträglichen Lebens und von unerträglichen Menschen geben.

Am Schluss stand dann der Segen Gottes, den wir für uns und alle anderen erbeten haben.

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Grenzen überwinden? – Mit Begrenztheit leben!

In der letzten Zeit taucht bei mir immer öfter das Thema „Grenzen“ auf. Körperliche Grenzen – Grenzen der Belastbarkeit – begrenzte Fähigkeiten – begrenzte Kapazitäten – Grenzen des Wachstums – politische Grenzen: die Liste der Themen, die öffentlich und im Gespräch an mich herangetragen werden, ließe sich beliebig fortsetzen.

Bei Kindern ist es wichtig, Grenzen zu setzen, denn sie geben Stabilität und Sicherheit. Jugendliche haben das Privileg, Grenzen zu überschreiten, denn nur so wird die Entwicklung eines eigenen Lebensstiles möglich. Im Erwachsenenalter setzen Beruf und finanzielle Mittel Grenzen, im Alter zunehmend körperliche und geistige Veränderungen. Wir müssen lernen, mit diesen Grenzen  zu leben bis die letzte Grenze kommt – der Tod.

Das freilich ist ein grandioser Gegenentwurf zu allem, was life-style und Wirtschaftsdenken, was Kommerz und auch die eigene Größenvorstellung an uns an Erwartungen heranträgt. Ob es um Fitness geht oder unbegrenzte Verfügbarkeit in der Arbeit, ob es um Machbarkeit und Finanzierbarkeit in vielerlei Bereichen geht: immer wird verlangt, Grenzen zu überschreiten und „Neues zu entdecken“. Manchmal werden dabei Grenzen von außen überschritten (etwa im Ausspähen und Aushorchen durch Nachrichtendienste oder durch den Druck der Arbeitgeber), manchmal auch von innen her, aus eigener Bereitschaft. Auch hier würde ich immer nach den gesellschaftlichen Zwängen fragen, denen man manchmal erliegt. Manchmal ist es wichtig, weil lebensförderlich, Grenzen zu überschreiten (ich denke etwa an Flüchtlinge). Manchmal ist es aber eher lebensdienlich, Grenzen zu akzeptieren, wo überzogene und krankmachende Ansprüche gesetzt werden.

Grenzen zu akzeptieren, wo sie lebensförderlich sind, heißt auch, sich zu bescheiden mit den eigenen Möglichkeiten. Heißt zu akzeptieren, dass ich nicht alles kann, was ich will oder soll – und dass es so in Ordnung ist. In Ordnung ist es zumindest in den Augen Gottes, der uns so nimmt, wie er uns geschaffen hat und wie wir sind: begrenzte Wesen, nicht allmächtig, nicht allwissend, fehlerhaft, defizitär, fragmentarisch, der göttlichen Vollendung bedürfend.

 

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Online-Petition für bessere Pflege

Aus dem Einschub in meinem vorigen Artikel mache ich doch noch einen eigenen Artikel, damit die Sache mehr Gewicht bekommt. Mein Kollege aus dem Bistum Eichstätt, Michael Schmidpeter, hat mich auf eine Aktion aus Würzburg aufmerksam gemacht:

Online-Petition für bessere Pflege

Das Sozialpolitischen Forums der Stadt Würzburg, zu dem sich Vertreter verschiedener Wohlfahrtsverbände zusammengeschlossen haben, hat eine Unterschriftenaktion für „Mehr Respekt, Anerkennung und Würde für Pflegebedürftige und Pflegekräfte“ gestartet. Die Online-Petition richtet sich an das Bundesgesundheitsministerium. Sie kann online unterschrieben werden oder zum Sammeln von Unterschriften ausgedruckt werden:

https://www.openpetition.de/petition/online/mehr-respekt-anerkennung-und-wuerde-fuerpflegebeduerftige-und-pflegekraefte

Weitere Informationen auf der Homepage der Altenheimseelsorge Bistum Würzburg: http://altenheimseelsorge.dioezese-wuerzburg.de/bwo/dcms/sites/bistum/seelsorge/von_a_-_z/altenheimseelsorge/aktuelles.html?f_action=show&f_newsitem_id=63229

 

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