Monthly Archives: April 2014

Nachdenken über die Auferstehung – ein Einkehrvormittag in Buchbach

Heute vormittag habern wir in Buchbach einen Einkehrvormittag für Senioren gehalten. Wir haben dabei verschiedene Erzählungen angeschaut, in denen Jesus als Auferstandener erscheint. Dabei entdeckten wir Erstaunliches: das, was uns so eindeutig schien, entpuppte sich bei näherem Hinsehen als recht widersprüchlich. Mal lässt sich Jesus berühren – mal nicht. Mal erscheint er als körperloses Wesen, das in derselben Geschichte seine körperlichen Wundmale präsentiert. Die Emmausjünger erkennen Jesus nicht beim Deuten der Schrift, sondern am alltäglichen Ritus des Brotbrechens. Maria von Magdala erkennt ihn nicht an den vertrauten Gesichtszügen, sondern am Ton und der Melodie, mit der Jesus ihren Namen ausspricht.

Mit all dem enthüllend-verhüllend Gesagten machte sich bei uns eine gewisse Ratlosigkeit breit. Allerdings wurde darin auch sichtbar, wie sehr Auferstehung ein Akt des Glaubens ist (und eben keine Gewissheit), dass wir uns nicht auf das ein oder andere festlegen können (so ist es – und nicht anders), dass wir Raum lassen müssen für Gottes Handeln. Nur eines war uns allen klar: in der Auferstehung drückt sich Gottes Güte und Liebe aus. Auf sie können wir zählen. Oder: wie es eine Teilnehmerin formulierte: „Gott geht mit seiner Liebe mit!“

Im Psalm 63 haben wir dann der Sehnsucht nach Gott Ausdruck verliehen und anschließend im Gedicht: Auferstehung“ von Marie-Luise Kaschnitz erspürt, in welch alltäglichen Situationen eine Ahnung von Auferstehung passieren kann: im Aufstehen am Morgen oder nach längerer Krankheit – wenn etwas in Ordnung kommt (eine gestörte Beziehung etwa oder ein Fehler) – wenn jemand soviel Vertrauen zeigt, dass er sich in seinen Wunden zeigen kann – wenn aus dem Dunkel des Lebens auf einmal ein Licht aufstrahlt.

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Schmerztherapie bei Krebspatienten

Heute berichtet der „Mühldorfer Anzeiger“ unter dem Titel „Leben“ über die Möglichkeiten der Schmerztherapie. Viele Menschen haben Angst, solche Medikamente zu nehmen, da sie eine Abhängigkeit von den Opiaten befürchten. Diese Angst greift der Artikel auf und beschreibt, dass der Unterschied in der Psyche liegt. Das bedeutet, der Krebskranke nimmt das Mittel mit einer völlig anderen Absicht – nämlich der Reduzierung von ansonsten unerträglichen Schmerzen.

Ebenfalls beschrieben wird, dass die Lebensqualität steigt, wenn die Schmerzen vermindert werden. Allerdings ist dazu die regelmäßige Einnahme notwendig, die auf unterschiedlichen Wegen erfolgen kann.

Ich finde diese Seite sehr informativ und will sie daher empfehlen. Außerdem möchte ich auf den Anna-Hospiz-Verein hinweisen, der auch persönliche Beratungen anbietet.

 

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Gedanken zu Ostern (2)

Ein Gedicht von Marie Luise Kaschnitz mit dem Titel „Auferstehung“ beeindruckt mich durch die kleinen Beobachtungen, in denen sich völlig unvorbereitet und überraschend etwas von der Auferstehung zeigt – so wie sie uns im Alltag widerfahren kann: als Erfahrung, dass etwas in Ordnung kommt, dass ein Licht aufscheint, dass wir trotz aller Verletzlichkeit die Erfahrung von Geschütztsein machen können. Es lautet so:

Auferstehung
Manchmal stehen wir auf
Stehen wir zur Auferstehung auf
mitten am Tage
Mit unserem lebendigen Haar
mit unserer atmenden Hand
 
Nur das Gewohnte ist um uns
Keine Fata Morgana von Palmen
Mit weidenden Löwen
Und sanften Wölfen.
 
Die Weckuhren hören nicht auf zu ticken
Ihre Leuchtzeiger löschen nicht aus.
 
Und dennoch leicht
und dennoch unverwundbar
Geordnet in geheimnisvolle Ordnung
Vorweggenommen in ein Haus aus Licht.

 

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Gedanken zu Ostern

Zum Osterfest möchte ich einen Gedanken von Hans-Joachim Sander präsentieren. Er lehrt an der Universität Salzburg Dogmatik und schreibt in seinem Buch: nicht verleugnen – Die befremdende Ohnmacht Jesu:

Es gibt Auferstehung nicht ohne ihren verworfenen Teil, die Ohnmacht der Gekreuzigten. Das ist die christliche Grunderfahrung. …. Die Auferstehung führt den Tod vor Augen. Eines ist für das andere ein verworfener Teil, und beides passt jeweils füreinander nicht zusammen. Wir hätten gerne, dass es sich fügt, und setzen dann auf die Macht der Auferstehung. Doch erst wenn man dabei der bleibenden Ohnmacht des Kreuzestodes ins Auge sieht, steht man vor der Lebenskraft, die in der Auferstehung steckt. Deshalb trägt der Auferstandene die Wundmale des Gekreuzigten am Leib. Was hier an Tod überwunden wird, bleibt in der Erfahrung des Lebens erhalten, das die Auferstehung zeigt…. Deshalb überwindet die Macht der Auferstehung nicht die Ohnmacht vor dem Tod, wohl aber die Macht des Todes. Der Tod hört nicht auf, eine Erfahrung wider das Leben zu sein; aber ihm wird die Bitterkeit genommen, die er für die Lebenden bedeutet.Er behält nicht das letzte Wort über das Leben, obwohl er sein Ende herbeiführt. Auferstehung erzeugt Leben…
 

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Seniorengruppen in der Inkaausstellung

In der Ausstellung „Inka- Könige der Anden“, die bis zum 23. 11. 2014 im Lokschuppen in Rosenheim stattfindet, wird jeden Dienstag um 14.00 Uhr eine Führung speziell für Senioren angeboten. Sie dauert etwa eine Stunde, anschließend gibt es im Cafe die Möglichkeit zum Gespräch (bei verbilligten Preisen). Der Eintritt kostet 11,00 € (statt regulär 13,00 €), die Führung nochmals 4,00 € (statt regulär 5,50 €).

Dasselbe Angebot gibt es auch für eigene Gruppen ab 12 Personen, also etwa Seniorenclubs. Hier kann man wohl die Uhrzeit frei ausmachen, es ist aber in jedem Fall eine Anmeldung im Ausstellungsbüro nötig (Tel: 08031/ 365 90 36)

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Katholikentag in Regensburg (2)

Heute möchte ich auf folgende Podiumsdiskussion aufmerksam machen:

Altern quer gedacht!
Ältere als Prophetinnen und Propheten für heute?
Impuls: Prof. Dr. Martina Blasberg-Kuhnke, Religionspädagogin, Osnabrück
Weitere Podiumsteilnehmende:
Bischof Dr. Franz-Josef Bode, Osnabrück
Karl Langer, Fachbereich Seniorenpastoral in der kategorialen Seelsorge, Wien/Österreich
Alfred Rottler, Beauftragter der Deutschen Seelsorgeamtsleiterkonferenz für Seniorenpastoral, Eichstätt
Moderation: Robert Ischwang, Augsburg
Anwälte des Publikums:
Barbara Bonauer, Passau
Christoph Braun, Regensburg
Musik: zwischenFall, Leipzig

Fr 16.30bis 18.00
Universität, Zentrales Hörsaalgebäude, UG, Raum H10 (48 • D6)

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Gedanken zur Fastenzeit (6)

Jetzt – in der Karwoche – möchte ich einen Gedanken von Simone Weil vorstellen. Simone Weil lebte von 1909 – 1943. Sie hat in ihrem Leben viel Leid und Schmerzen erfahren und empfand darin eine große Trost-losigkeit, Ausweg-losigkeit und Gnaden-losigkeit. So war sie beständig auf der Suche nach Sinn, Halt, Gott. Obwohl in einer jüdischen Familie aufgewachsen, wuchs sie doch ohne religiöse Prägung auf. So war sie aber auch offen für andere religiöse Gedanken und Anregungen. Sie setzte sich sehr für die arbeitenden Menschen ein und für den Frieden. Darin zeigt sie sich empfindlich für menschliches Leid und sucht einen Ausweg in der Gnade und einer guten Gottesbeziehung.

Die Liebe, die den verlassenen Christus am Kreuz durch einen unendlichen Abstand mit seinem Vater vereint, wohnt in jeder heiligen Seele. Ein Punkt dieser Seele ist andauernd beim Vater. „Dort, wo ein Mensch seinen Schatz hat, hat er sein Herz.“ Der empfindsame Teil ist immer der Qual des Unglücks ausgesetzt. In dieser Seele erklingt der Dialog, den der Schrei Christi und das Schweigen des Vaters bilden, ewig in vollkommenem Einklang. Gegenüber einem Unglücklichen findet diese Seele sofort den richtigen Ton. „Mein Vater, warum hast du ihn verlassen?“ Und in ihrem Mittelpunkt antwortet das Schweigen des Vaters.

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Bevölkerungsentwicklung – Eine Erhebung des Bayerischen Landesamts für Statistik

Heute berichtet der „Mühldorfer Anzeiger“ von einer Erhebung des Bayerischen Landesamtes für Statistik über das Durchschnittsalter der Landkreise. Bayernweit liegt er jetzt bei 42,5 Jahren. Diese Zahl sagt für sich allein genommen noch nicht viel aus. Bedenkt man aber, dass die Anzahl der älteren Menschen stark zunimmt, erkennt man die Dramatik, die sich darin verbirgt. Noch dazu, wenn ich lese, dass sich seit 1987 das Durchschnittsalter um 4 Jahre erhöht hat.

Konkret bedeutet das: Es gibt deutlich weniger junge Menschen. Konsequenz ist, dass allein auf Grund der Zahlen die möglichen Pflegenden zurückgehen werden. Noch nicht berücksichtigt ist dabei, dass sich die Lebensumstände stark verändert haben und verändern werden. Potenzielle Pflegende (Kinder, Schwiegerkinder) leben an ganz anderen Orten als die Pflegebedürftigen. Sie sind oft berufstätig und können die Pflege aus zeitlichen Gründen nicht leisten. Wer nicht berufstätig ist, kann (auch durch die Pflege) in finanzielle Engpässe geraten. Dazu kommt, dass die Generation der 40- bis 60-jährigen oft auch in der Doppelbelastung von Kindererziehung und Seniorenpflege stehen. Dabei spreche ich jetzt nur von der Pflege der alten Menschen und noch nicht von der Sorge um Pflegebedürftige in jüngeren Generationen (etwa körperlich Beeinträchtigte, Menschen mit geistiger Behinderung, Schlaganfallpatienten etc.).

Für die Zukunft bedeutet das keine Verbesserung – im Gegenteil. Der Trend ist kaum und wenn, dan nur schwer umkehrbar, schon gar nicht kurzfristig. Wenn ich lese, dass im Vergleich zu 1987 in Bayern 50 000 Kinder weniger leben, die sechs Jahre und jünger sind, kann ich mir vorstellen, wie es sich in dreißig oder fünfzig Jahren auswirken wird.

Was also können wir tun? Sicher ist, dass es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Die können wir aber nicht nur dem Staat überlassen, wiewohl der eine zentrale Rolle spielt, etwa in der Ausbilundung, Anerkennung und auch in den finanziellen und arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen. Wir werden nicht umhin können, selber aktiv zu werden:

1) Wir müssen HEUTE anfangen.
2) Wir müssen mehr auf ehrenamtliche und nachbarschaftliche Unterstützung setzen.
3) Es muss eine Mischung von Ehrenamt und professionellen Helfern geben.
4) Die Ehrenamtlichen müssen wohl auch geschult und begleitet werden.
5) Wir müssen vor allem die Pflegebedürftigkeit in das Bewusstsein der Öffentlichkeit holen und so Menschen ermutigen, Hilfe zu suchen und anzunehmen.
 

Ich werde weiter das Gespräch mit verschiedenen Akteuren in der Altenhilfe suchen und Ideen sammeln. Wenn Sie eine Idee oder auch Ihre Meinung dazu beitragen möchten: Bitte kontaktieren Sie mich!!!

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Pflegende Angehörige

Am Dienstag lief in der ZDF-Sendung „Frontal“ ein Bericht über die belastende Situation pflegender Angehöriger. Am Beispiel einer Frau wurde sehr deutlich, unter welchen emotionalen, kräfteraubenden und auch finanziellen Erschwernissen die Pflegenden leben müssen. Besonders eindrücklich war für mich die Schwierigkeit, Pflege leisten zu müssen, wenn die Beziehung nicht stimmt, aber niemand anderer zur Verfügung steht. Ich selber denke dabei nicht nur an professionelle Helfer wie etwa die Pflegedienste, sondern auch an die Entlastung durch weitere Familienangehörige und auch ein soziales Umfeld. Mit der künftigen Bevölkerungsentwicklung wird sich die Notwendigkeit einer kombinierten Pflege noch vergrößern.

Auf der Seite des ZDF ist dieser achtminütige und sehenswerte Beitrag noch anzusehen.

 

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„Heute noch wirst Du mit mir im Paradies sein“ – Bericht vom Einkehrvormittag

Heute morgen haben wir uns – ausgehend vom Wort Jesu am Kreuz – Gedanken über das Paradies gemacht. Jeder hat eigene Vorstellungen geäußert, viel war dabei dei Rede von anderen Menschen, von Friede, von Glück, von Licht, von der Freiheit etc. Anschließend haben wir erfahren, dass mit dem Wort „Paradies“ ursprünglich im 11. Jhd. vor Christus ein Garten gemeint war, den der assyrische Herrscher anlegen ließ, geschützt und gepflegt. Im Mittelalter kam die Vorstellung auf, dass der Paradiesgarten von einer Flammenwand umgeben und so geschützt sei. Damit wird wohl ein Motiv aus der Bibel aufgegriffen, die sich den Erzengel Michael mit dem Flammenschwert vorstellt.

P1040798Wir haben dann einen solchen Garten nachgebaut und auf uns einwirken lassen. Dabei kam zum einen die Sehnsucht hoch nach solch einem Frieden, andererseits aber auch die Frage, ob wir in dieses Paradies gelangen werden. Hier half uns der Blick auf den Verbrecher am Kreuz, der von Jesus die Zusage erhalten hatte: „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“. Wenn schon der, der wegen seiner Schuld zum Tode verurteilt wurde, zum Paradies Zutritt erhält, dann dürfen auch wir mit unseren vermutlich kleineren Fehlern Hoffnung haben. So wird dann das Paradies zum Ort der Vergebung, der Verzeihung, der Aussöhnung. So wird Gott jedem Menschen gerecht in dem, wie er geworden ist – mit allem Scheitern, mit allem Streben, mit allem Versagen, mit allen Hoffnungen und Wünschen und Sehnsüchten.

Wo aber bleibt die Gerechtigkeit? Wird die Barmherzigkeit Gottes nicht zum Freibrief?

Wenn ich mir meiner Fehler bewusst bin, weiß ich, wie sehr ich der Barmherzigkeit bedarf. Wenn ich spüre, wie sehr Menschen zu leiden haben unter anderen/ unter mir, werde ich vielleicht opferempfindlicher und leidsensibler werden.

 

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