Lebenswenden
Mit dem Aschermittwoch endet der Fasching und es beginnt eine Zeit, die komplett anders gefärbt ist in ihrer Stimmung. Wo es bisher Ausgelassenheit und Fröhlichkeit gab, ist jetzt eher Trübsal und Traurigkeit angesagt – so meinen zumindest viele. Man müsse Buße tun für all das, was man im Fasching sich so geleistet habe – so hat man früher gesagt. Manche haben die anschließende Fastenzeit auch verstanden als einen Freibrief, im Fasching mal so richtig „die Sau raus zu lassen“. Welch ein Missverständnis!
In der Fastenzeit geht es jedoch gar nicht um Trübsal, Traurigkeit und Buße. Vielmehr steht ein Gedanke im Vordergrund, der auch zu anderen Zeiten des Jahres seinen guten Platz finden kann: die Frage, was wichtig ist im Leben, wofür es sich zu leben lohnt, wofür sich ein Einsatz lohnt, was auch hilft in den verschiedenen Rissen und Einbrüchen im Leben.
Es ist also eine Frage nach den Werten, die unser – persönlicher formuliert: mein – Leben prägen und ausmachen. Welcher Wert steht in Frage, wenn es ein Ereignis gibt, an dem ich zu beißen habe? Was bedeutet das für mein Leben? Muss/ kann ich etwas verändern? Wird das Ereignis zu einer Lebenswende (wenn ich das jetzt mal so ganz groß formuliere; meistens sind es ja eher kleine Wendungen). Welche Richtung wird mein Leben nehmen? Das ist ja im Vorhinein gar nicht so sichtbar und erfordert wohl auch Risikobereitschaft und Mut.
In der Wendezeit auf Ostern hin versichern wir uns immer wieder, ob die Richtung stimmt, ob wir auf dem je eigenen Weg sind, ob wir Unterstützung erfahren, bestenfalls göttliche.
Für die Zeit der Vorbereitung auf das Auferstehungsfest werde ich auf meiner Homepage immer wieder schwierige Lebenssituationen beleuchten und versuchen, Perspektiven zu entwickeln. Vielleicht trägt das dazu bei, dem eigenen Leben wenigstens eine kleine Wendung zu geben.