Zusammen ist man weniger allein
Bereits zum 9. Mal haben sich Verwitwete im Stift St. Veit getroffen. Heinz Feichtner hatte wieder seine Geige mitgebracht und überraschte die Teilnehmer mit einer extra für diesen Nachmittag komponierten Weise. Immer wieder hat er zwischendurch den kräftigen Gesang schwungvoll begleitet. Ich brachte eine zerbrochene und eine intakte Sanduhr mit. Sie zeigten uns, dass das eigene Leben mit dem Tod des Partners nicht vorbei ist, sondern dass es eine neue Zeit gibt. Der Sand ist hindurch gerieselt, jetzt dreht man die Sanduhr wieder um und es beginnt von Neuem. So ist etwa die Kindheit vorbei, die Jugendzeit beginnt. Die Schulzeit ist vorbei, die Arbeitsphase beginnt. Nach der Partnerschaft hat eine Zeit des Alleinlebens begonnen. Nachdenkliche und hoffnungsvolle Gedanken über die wechselnden Lebensphasen mit ihren Abschieden und einem Neubeginn. So erzählten einige Frauen lebhaft, dass sie nach dem Tod ihres Mannes neue Fähigkeiten bei sich entdeckt hätten. Bei Kaffee bzw. Tee und Kuchen wurde sehr spürbar, dass der traurige Anlass der Verwitwung auch zu neuen Kontakten geführt hatte. So vereinbarten die Teilnehmer gleich das nächste Treffen, bei dem wieder verschiedene Talente zum Vorschein kommen werden.