Monthly Archives: März 2014

Beichte als Lebenshilfe

Am kommenden Mittwoch, den 2. April findet von 9 – 11 Uhr in Niederbergkirchen ein Einkehrvormittag statt. Wir haben den Titel gewählt: Beichte als Lebenshilfe. Wir machen uns Gedanken über ein Sakrament, das lange Zeit und oftmals eher Angst gemacht hat als wirkliche Lebenshilfe zu bieten. Kein Wunder also, dass die Menschen diese Hifle zum Leben an anderer Stelle gesucht (und oft auch gefunden) haben.

Entgegen dem heutigen Zeitungsbericht biete ich diesen Einkehrvormittag nicht nur den Bewohnern der Seniorenheime an, sondern allen Menschen im Pfarrverband Neumarkt-St. Veit. Ich bitte Sie, in Ihrem Bekanntenkreis darauf hinzuweisen. Eingeladen sind jedenfalls alle Menschen ab der Lebensmitte.

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Deutscher Alterspreis 2014

Vom Erzbischöflichen Ordinariat München bin ich auf die Ausschreibung zum Deutschen Alterspreis 2014 aufmerksam gemacht worden. Dort heißt es:

Nie war das Alter jünger als heute. Die älteren Menschen von heute sind die Pioniere für morgen, die zeigen, was im Alter geht und wie es geht. Ihr Erfahrungsschatz ist größer als je zuvor.
Mit dem Deutschen Alterspreis 2014 zeichnet die Robert Bosch Stiftung die besten Ideen im und für das Alter aus. Der Deutsche Alterspreis ist mit insgesamt 120.000 € dotiert und steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Frau Manuela Schwesig.
Wir suchen Initiativen oder Personen, die kreativ und engagiert die Chancen des demographischen Wandels aufzeigen. Sie sollen mit Originalität überraschen und das Potential haben, neue Trends zu setzen. Es können Initiativen sein, die mit überholten Stereotypen und Klischees über das Alter brechen, die Altersgrenzen auflösen, die die besondere Qualität des Alters und Alterns aufzeigen, die ein langes und aktives Leben ermöglichen oder die den wertvollen Beitrag Älterer für die Gesellschaft sichtbar machen. Beispiele sind die für den Deutschen Alterspreis 2013 Nominierten und Preisträger. Sie zeigen auf beeindruckende Weise die Kreativität, Leistungsfähigkeit, Attraktivität und das Engagement älterer Menschen auf.
Bis zum 15. April 2014 ist die Bewerbung um den Deutschen Alterspreis 2014 über unser Bewerberportal möglich.
Es sind Bewerbungen aus allen gesellschaftlichen Bereichen willkommen, die die Attraktivität der Lebensphase Alter sichtbar machen: aus der Zivilgesellschaft, aus Forschung und Wissenschaft, aus Unternehmen, aus den Medien, aus Kunst und Kultur etc. Bewerben können sich Einzelpersonen, Gruppen, Vereine, Institutionen oder Unternehmen. Bitte beachten Sie, dass wir nur Bewerbungen von Initiativen annehmen können, die entweder schon realisiert sind oder sich bereits in der Umsetzungsphase befinden.

Nähere Informationen zur Ausschreibung und zur Bewerbung finden Sie auf der Website des Alterspreises.

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Sterben verboten? – Ein Bericht über die Veranstaltung des Anna-Hospiz-Vereins Mühldorf

Gestern hat der Anna-Hospizverein Mühldorf zu einem Vortrag von Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Putz eingeladen. Er zeigte die Unterschiede auf bei aktiver Sterbehilfe (ein Mensch wird von einem anderen getötet), passiver Sterbehilfe (d.h. in das Sterben wird nicht eingegriffen), indirekte Sterbehilfe (wenn Medikamente das Leben verkürzen, die Lebensqualität aber erhöhen) und dem assistierten Suizid (einer hilft einem anderen, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen). Bis auf die aktive Sterbehilfe ist in Deutschland rechtlich alles erlaubt – das hat mich grade beim letzten Punkt, dem assistierten Suizid – überrascht.

In der anschließenden Podiumsdiskussoin berichtete zunächst Frau Werner vom Sterben ihres Exmannes, welches sie und der Hospizverein begleiteten. Am Ende seiner schweren Lungenerkrankung wollte er nicht mehr leben und verzichtete auf die überlebensnotwendige Sauerstoffmaske. Sowohl die Ärzte (Dr. Dworzak und Dr. Döllein) wie auch die Rechtsanwälte (Dr. Putz und Herr Pöhlmann) wie auch der Klinikseelsorger Herr Kuhn bezeichneten dieses Vorgehen als gerechtfertigt und hilfreich.

Die zahlreichen Zuhörer konnten Fragen stellen, die sich immer wieder sehr um die rechtlichen Aspekte des Sterbens drehten – etwa Patientenverfügung, Patientenwillen, Behandlungsoptionen, die Gültigkeit von Verfügungen von Menschen mit Behinderung. Im Fazit des Abends wurde vor allem von Herrn Kuhn die Wichtigkeit des Miteinanderredens hervorgehoben, während andere auf die vorhandenen Hilfsmöglichkeiten durch Ärzte, Rechtsanwälte und Betreuungsgericht verwiesen.

Ich meine, dass es sehr wichtig ist, sich beizeiten (heute!) zu informieren und mit vielen Menschen die unterschiedlichen Aspekte von medizinischer Behandlung, rechtlicher Verfügung, eigenen Wünschen zu klären. Es scheint mir notwendig zu wissen (was Dr. Putz betont hatte), dass immer irgend jemand entscheiden wird – aber dass ich es in der Hand habe, wer über mich entscheidet und wie. Schließlich rückt auch die Gestaltung der Beziehungen in den Mittelpunkt, damit ich vertraute Menschen um mich habe, denen ich mich in meinem kranken Zustand und in meinem Sterben anvertrauen will.

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Gedanken zur Fastenzeit (4)

Heute möchte ich Ihnen/ Euch ein Gedicht von Renate Loebner zum Bedenken geben. Es eignet sich sicher auch für eine Meditation, die den Atem bewusst wahrnimmt und die mit dem Atem die Helligkeit Gottes in jede Zelle transportiert:

Mit jedem Atemzug
das Himmlische
strömen fühlen
 
Weitet die Enge
lockert Verstocktes
schafft in uns Helles
 
Zug um Zug
Zelle für Zelle
ein Stück Himmel
 
 
Erschienen im Gedichtband: Blatt für Blatt Zuversicht

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„Sterben verboten“ – Podiumsdiskussion zu Fragen der Sterbehilfe

Aktive Sterbehilfe- passive Sterbehilfe – Sterbebegleitung: viele unterschiedliche Begriffe werden gebraucht und mancher weiß nicht, was sie eigentlich bedeuten und wie sie sich unterscheiden. Hier mehr Klarheit zu bekommen und so zu einer fundierten Haltung zu gelagen, was das eigene Sterben betrifft, aber auch, wenn es darum geht, einem Angehörigen beim Sterben beizustehen, ist das Anliegen eines Vortrags mit anschließender Podiumsdiskussion, den der Anna-Hospizverein Mühldorf organisiert hat.

Dieser findet unter dem Titel „Sterben verboten“  am kommenden Dienstag, den 25. März 2014 um 19.00 Uhr in der Berufsschule am Inn statt. Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Putz hält das Eingangsreferat, anschließend diskutieren auf dem Podium der Arzt Dr. Jan Erik Döllein, Richter Andreas Pöhlmann, Frau Elke Werner, die eine solche Situation selbst erlebt hat und mit Martin Kuhn als Klinikseelsorger. Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Herrn Honervogt vom Mühldorfer Anzeiger.

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Der heilige Josef – der Heilige im Hintergrund

Am Josefitag haben wir bei einem Einkehrvormittag im Pfarrverband Flossing die verschiedenen Seiten des Hl. Josef kennen gelernt. Ganz unterschiedlich berichten die beiden Evangelium nach Matthäus und nach Lukas von ihm. Nochmals davon unterschiedlich ist die Verehrung des Hl. Josef in der Volksfrömmigkeit – sie ist immer auch ein Spiegelbild der jeweiligen Zeit.

wintereinbruch märz 2014 002Im Matthäusevangelium wird in einem ausführlichen Stammbaum Josef als ein Nachkomme Abrahams und Davids dargestellt. Er wird als der Verlobte Marias benannt (d.h. sie waren schon davor ein Paar, wenn auch noch nicht verheiratet) und als „gerecht“ bezeichnet. Im Mt wird ausführlich die Sterndeutergeschichte erzählt, Josef spielt darin jedoch keine Rolle. Bei der Flucht nach Ägypten ist er die treibende Kraft auf Grund der Botschaft des Engels (der ihm insgesamt dreimal erscheint). Nach der Rückkehr läßt er sich in Nazareth nieder, das ist dann auch die erste Erwähnung dieses Ortes im Matthäusevangelium.

Anders das Lukasevangelium: Hier lebt Josef und Maria in Nazareth und zieht dann wegen der Volkszählung nach Bethlehem. Nach der Geburt bringen sie das Kind nach Jerusalem zur Beschneidung und begegnen im Tempel Simeon und Hannah. Danach ziehen sie nach Nazareth zurück. Die Erzählung vom 12-jährigen Jesus im Tempel bildet den Abschluss der Kindheitsgeschichte im Lukasevangelium.

Josef wird immer als der Vater Jesu bezeichnet, ebenso werden Brüder und Schwestern Jesu erwähnt. Vom Alter Josefs ist nichts gesagt, er kann ein junger Mann gewesen sein oder auch ein alter. Die Kirche hat später Josef als alt dargestellt, um die Jungfräulichkeit Mariens herauszustellen. Ab dem 19. Jahrhundert wird Josef für die Kirche und die Volksfrömmigkeit wichtig – vor allem als politisches Bollwerk gegen die aufkommende Arbeiterbewegung und den Kommunismus. So wurde im Jahr 1955 der 1. Mai – der Tag der Arbeit – als Festtag Josefs des Arbeiters proklamiert.

Für uns heutige ist er ein eher stiller Heiliger, ein Heiliger im Hintergrund. Er ist als einfacher Arbeiter den heutigen Arbeitern nahe, als Mann auf der Flucht vor Herodes vielleicht auch den Menschen, die heute politisch verfolgt und mit dem Tod bedroht werden. Er wurde zum Patron der Sterbenden und auch -als Greis- der Älteren. Für die jüngeren Menschen spielt seine Tatkraft und Entschlossenheit eine Rolle, für die Suchenden und Zweifelnden ist sein Argwohn und seine Unsicherheit bzgl. Gottes Handeln an Maria sympathisch.

Wie alle Heiligen zeigt uns auch Josef etwas vom Wesen Gottes: er kann etwas schaffen, was vorher undenkbar schien. Er wächst über sich hinaus in Gottes Kraft und macht so sichtbar, wie sehr Gott auf der Seite der Verfolgten und Bedrängten steht und sie in die Sicherheit führt. Gott ist fürsorglich wie Josef und läßt uns auch eigene Wege laufen wie Josef es bei seinem 12-jährigen Sohn getan hat.

 

 

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Antrag zur Mütterrente (Nachtrag)

Gestern habe ich einen Hinweis bekommen, dass Frauen, die bereits Rente beziehen, die neue Rente für die vor 1992 geborenen Kinder nicht extra beantragen müssen. Ich konnte das noch nicht sicher abklären, will aber diesen Hinweis dennoch weitergeben mit der Anregung, das mit der jeweiligen Rentenversicherung direkt zu besprechen.

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Gedanken zur Fastenzeit (3)

Gestern gab es beim Familiengottesdienst in Flossing eine schöne Idee, die ich gerne weitergeben möchte.

Ausgehend von dem Satz aus dem Sonntagsevangelium: „Dies ist mein geliebter Sohn, auf ihn sollt ihr hören!“ haben wir überlegt, in welchen Situationen Menschen heute leben – und welches Wort von Jesus für sie passen könnte. Hier einige Beispiele:

  • Menschen leben in Schuld. Jesus sagt: Deine Sünden sind dir vergeben.
  • Menschen leben im Krieg. Jesus sagt: Liebt eure Feinde.
  • Menschen haben Angst. Jesus sagt: Fürchte dich nicht!

Ich möchte Sie dazu anregen, in der Fastenzeit mal zu schauen, in welchen Situationen Menschen in Ihrem Umfeld (dem nahen und fernen) leben – und welches Wort von Jesus Ihnen für sie einfällt.

Ich selber spüre dann, dass es nicht damit getan ist, so ein Wort nur zu sagen (als Vertröstung oder moralischen Anspruch), sondern es auch zu tun, dafür einzutreten, dass es Wirklichkeit werden kann. Das ist aber ziemlich schwer. Da fällt mir dann Matthäi am Letzten ein: „Seid gewiss, ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“

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Lebenswenden – Bericht vom Einkehrvormittag in Mühldorf

Gestern haben wir in der Pfarrei St. Peter und Paul einen Einkehrvormittag zum Thema: „Lebenswenden im Angesicht von Ostern“ gehalten. Wir haben dabei eigene Lebenswenden in den Blick genommen: Geburt und Tod – das Erwachsenwerden – der Beginn und das Ende der Berufstätigkeit – Eheschließung, Geburten von Kindern und Enkeln …

Anschließend haben wir uns mit den Wendungen befasst, die Jesus vor allem in seinen letzten Tagen durchlebt hat. Am Palmsonntag noch  von einer riesigen Menschenmenge umjubelt als König und Befreier, zieht sich Jesus zurück in den Kreis der Freunde beim letzten Abendmahl, später noch weiter in die Einsamkeit und Verlassenheit im Garten Gethsemani. Die Menschenverlassenheit steigert sich sogar noch in die Gottverlassenheit hinein – erfahrbar am Kreuz und noch weiter im Reich des Todes, dem Ort der äußersten Gottferne. Gott steigt hinab in den Bereich der äußersten Gottferne, um in seiner Auferstehung die Menschen wieder ins Leben zu holen – die letze Wende im Leben Jesu und in unserem Leben. Auf Grund dieser Zuversicht dürfen wir unser Leben als Erlöste und Befreite gestalten – nicht mehr geprägt von Angst und Furcht vor einer ewigen Verdammnis, wie es die Menschen des Mittelalters und vor allem der Renaissance getan haben, sondern mutig, gelassen und hoffnungsfroh.

Im Schlussgebet haben wir an Menschen gedacht, die gerade in einer Lebenswende stehen, die Krisen durchleiden müssen und deren weiterer Weg unklar ist. Für sie und uns haben wir im Segen Gottes Begleitung auf unserem Weg erbeten.

 

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Gedanken zur Fastenzeit (2)

Heute stelle ich ein Gedicht von Max Bolliger vor:

Gebet des Jakob Böhme, Schuhmacher und Mystiker zu Görlitz.       Es spricht mich sehr an durch die Verbindung von Alltag und Spiritualität. Durch die Bodenständigkeit des Handwerks bekommt die Gottessehnsucht noch mal mehr Gewicht. Vielleicht ist es auch für Sie eine Anregung, Ihr Leben und Ihr alltägliches Tun im Lichte Gottes zu betrachten und ein persönliches Gebet zu versuchen?

Hier auf dem Tisch sind meine Werkzeuge
und in mancherlei Formen zerschnittenes Leder.
Überall feines und grobes Schuhzeug
und der Geruch davon haftet immer an mir.
Fern geht der Hufschlag eines Pferdes
und über den Giebel des Nachbarhauses
fällt durch meine offene Tür eine schmale Sonnenspur
auf das Spinnengeweb, das ich seit Tagen hüte.
Und hier, Herr, sind meine Hände und tun geringe Arbeit,
ganz erfüllt von Liebe zu Dir.
Aber wie soll ich eins sein mit Deiner Stimme in mir?
Meine Furcht baut wieder tausend Berge
zwischen deinen Himmel und meine Nacht,
zwischen unsere Liebe.
Aber Du, Gott, bist wunderbar.
Du läßt mich nicht und kommst
über alle Hindernisse zu mir.
O Gott, lass mich bereit sein,
wie die Erde im Frühling,
bereit für die Stimme meines Engels.

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