Zur Zeit findet ja eine lebhafte Diskussion in unserer Gesellschaft über die Möglichkeit, seinem Leben selbstbestimmt ein Ende setzen zu können, statt. Auch auf meiner homepage habe ich schon öfter Gedanken und Artikel dazu veröffentlicht. Mir fällt dabei immer wieder die begriffliche Unschärfe auf und oftmals fehlt auch die „Sterbebegleitung“, die dem natürlichen Sterbeprozess den Vorrang gibt, aber eben mit (einem) vertrauten Menschen an der Seite. An diesem Punkt setzt auch die Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz an, die ich im Folgenden zitiere:
„Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und andere Vertreter der großen Koalition haben eine parlamentarische Initiative angekündigt, die das Verbot jeglicher organisierter Beihilfe zur Selbsttötung umfassen soll. Im Jahr 2013 war ein von der damaligen Bundesjustizministerin vorgelegter Gesetzentwurf gescheitert, der lediglich die gewerbsmäßige Förderung der Selbsttötung unter Strafe stellen wollte.
Wir begrüßen die politischen Signale, sich dieses wichtigen Themas erneut annehmen zu wollen. Die deutschen Bischöfe bekräftigen ihre Forderung, dass das Leben eines jeden Menschen – gerade auch des hilfsbedürftigen, alten, kranken und verzweifelten – unbedingt zu schützen sei. Sie sprechen sich nachdrücklich dafür aus, dass jede Form des organisierten assistierten Suizids ausdrücklich gesetzlich verboten wird.
Hohe Bedeutung hat allerdings die Sorge um eine menschenwürdige Sterbebegleitung. Es ist wichtig, dass alte und kranke Menschen von ihren Angehörigen oder anderen nahe stehenden Personen fürsorglich begleitet werden. Der Wunsch zu sterben, entsteht oft erst in Einsamkeit und Verzweiflung. Deshalb drängen wir auf eine Ausweitung der Hospizangebote und eine Verbesserung der Palliativmedizin. Es kommt in diesem Zusammenhang darauf an, den Menschen die Erfolge des medizinischen Fortschritts tatsächlich in positiver Weise zugänglich zu machen.
Die katholische Kirche engagiert sich in diesem Bereich vielfältig und ist selbst Träger zahlreicher ambulanter und stationärer Einrichtungen für Palliativ- und Hospizversorgung. Unter anderem stellt der Deutsche Caritasverband ein breites Angebot für schwerstkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen bereit, das neben den medizinischen Anteilen auch eine zugewandte Seelsorge umfasst. Außerdem leisten viele ehrenamtliche Hospizhelferinnen und Hospizhelfer einen wertvollen Dienst, indem sie Menschen ein Sterben ermöglichen, in dem sie nicht allein gelassen sind.“