Monthly Archives: Mai 2015

Neue Wege, die begeistern

Unter dem Titel „Neue Wege, die begeistern“ machen sich die Pfarreien der beiden Dekanate Mühldorf und Waldkraiburg auf die Suche nach neuen Visionen für eine lebendige Kirche vor Ort. Schon im letzten Jahr hat der Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner Wege aufgezeigt, Helmut Höfl aus Burghausen wird das Projekt „Visionen“ weiter betreuen. Als Vorreiter in der Diözese München und Freising haben wir auch die Unterstützung des Kardinals, der uns ermutigt hat, auch Fehler machen zu dürfen. An dem nun eingeleiteten Prozess sollen alle Bevölkerungsgruppen beteiligt werden: Kirchennahe und Kirchenferne, Junge und Alte, Vertreter von Kunst, Wirtschaft, Politik etc. Eine Kirche der Zukunft wird manches Alte über Bord werfen müssen; wird neue Wege zu den Menschen hin entwickeln müssen; wird fragen müssen, wie die Botschaft Jesu zeitgemäß in Wort und Tat vermittelt werden kann. Es geht eben nicht darum, den immer größer werdenden Mangel zu verwalten, sondern mit Blick auf die Kraft der Laien das Verständnis voon Seelsorge zu weiten.

Drei Fragen hat uns Helmut Höfl schon bei der letzten Sitzung gestellt:

1) Was stört und hindert Sie an der Kirche?

2) Was stärkt und fördert Sie und andere durch die Kirche

3) Was führt die Kirche weiter?

Diese Fragen haben uns sehr beschäftigt und werden es weiter tun. Zu diesem Zweck wird es zwei Kirchengespräche geben: das erste am 20. Juni in Ampfing für das Dekanat Mühldorf, das zweite am 4. Juli in Gars für das Dekanat Waldkraiburg. Der Dekanatsrat, der diesen ganzen Prozess initiiert hat, wird die Ergebnisse dann in der Herbstvollversammlung vorstellen.

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Gedanke zum Pfingstfest

Zum Pfingstfest, an dem der heilige und heilende Geist Gottes gekommen ist, möchte ich Ihnen das folgende Gebet von Pfr. Martin Thurner anbieten:

Atme in uns, Du Geist des lebendigen Gottes, dass alles in uns von Seinem Leben pulsiere.
Durchglühe uns, Du Geist der Liebe, dass unsere kranken Herzen durch Dich entzündet werden.
Belebe uns, Du Kraft des Auferstandenen, dass unsere Angst und Schwäche zur weithin leuchtenden Hoffnung werden.
Ziehe uns an Dich, Du Geist Gottes, dass Dein Leben auch unser Leben werde!
Komm und schließe auf die Mauern unseres Herzens, mache weit unser Denken und Fühlen.
Komm und treibe uns aus unserem Kleinmut hinaus zu den Menschen.
Komm und belebe uns mit Deinem göttlichen Atem, schaffe uns neu und lass uns in Deinem Namen Feuer und Flamme sein.
Du Geist unseres Herr Jesus Christus, höre nicht auf, Dich auszugießen über uns.

(Martin Thurner)

Mir gefällt dieses Gebet besonders deshalb gut, weil darin die verwandelnde Kraft Gottes so plastisch ausgedrückt wird. Ich wünsche Ihnen und uns allen, dass durch Gottes guten Geist unsere Welt menschenfreundlicher, gerechter und friedvoller wird und dass wir spüren, was jeder Einzelne dazu an seinem Ort beitragen kann.

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Informationsabend der Seniorenbeauftragten im Landkreis Mühldorf

Am vergangenen Montag haben sich die Seniorenbeauftragten der Pfarreien und der Kommunen zu ihrem nächsten Informationsabend versammelt. Bei der eröffnenden Vorstellungsrunde wurde schon deutlich, wieviele Aktivitäten es im Seniorenbereich gibt – sei es in der politischen oder in der Kirchengemeinde. Manche berichteten vom Seniorenclub, andere von der Arbeit des Seniorenbeirates, wieder andere von informeller Hilfe für Senioren und ihre Angehörigen. Auch manches Defizit wurde schon benannt.

Als nächstes stellte der Chefarzt der Klinik Haag, Dr. von Clarmann, sein Projekt „Stopp dem Sturz“ vor. Mit diesem Projekt ist die Klinik Haag weltweit führend, sogar von Japan und den USA kommen Mediziner, um von Dr. Clarmann und seinem Team zu lernen.  Wichtig war ihm, dass es einen Verbund gibt von Krankenhaus (für stationäre Patienten) – der Physiotherapiepraxis MobiliJA „Mobil in jedem Alter“ (für ambulante Patienten) und einer Alterstraumatologie (für die Forschung). Dr. von Clarmann verglich das Sterberisiko beim Herzinfarkt (30%) mit dem Risiko in Folge eines Sturzes (ebenfalls 30%), um die Dringlichkeit der Sturzprophylaxe deutlich zu machen. 15% aller Menschen bis 60 Jahren stürzen einmal jährlich, bis zum 70. Lebensjahr steigt die Quote auf 35%, bei 85-Jährigen sind es dann schon 80%. Dr. von Clarmann unterstrich so, wie wichtig es ist, einen – auch harmlosen – Sturz als Warnsignal ernst zu nehmen und eine gezielte Diagnose einzuleiten. Er bot an, bei Seniorenclubs und in anderen Veranstaltungen weiter zu informieren, damit möglichst viele Senioren möglichst lange mobil bleiben können.

Im zweiten Teil des Abends ging es dann um den gegenseitigen Austausch. Hier zeigte sich die Notwendigkeit, die eigene Arbeit als Seniorenbeauftragte bekannt zu machen. Viele Menschen wissen gar nicht, dass es in ihrer Gemeinde einen Seniorenbeauftragten gibt, welche Aufgaben er hat und wie sie ihn nutzen können. Als Medien stehen dabei das gemeindliche Mitteilungsblatt, die Internetseite der Gemeinde, die kirchlichen Wochennachrichten zu Verfügung, aber auch ein kleiner Bericht in den jeweiligen Sitzungen helfen schon, im Bewusstsein der Menschen präsent zu werden. Hilfreich erschien uns, alle Kanäle zu nutzen, die zur Verfügung stehen.

Ein weiterer Punkt betraf dann die Wohnbauförderung für einen senioren- bzw. behindertengerechten Ausbau. Dafür stehen Wohnberater des Landratsamtes zur Verfügung, erfragbar bei Herrn Matthias Burger. Alfons Wastlhuber will mal als Geschäftsführer der Freiwilligenagentur Ehrensache e.V. eine Liste zusammenstellen über die diversen Fördermöglichkeiten.

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Töginger Besinnungsvormittag zum Hl. Geist

Gestern haben wir zur Vorbereitung auf das Pfingstfest  einen Besinnungsvormittag in Töging gehalten. „Ich gieße meinen Geist aus und die Alten werden Träume haben“ lautete der Titel. Für viele Teilnehmerinnen war der Hl. Geist die unbekannte der drei göttlichen Personen, mehr Zugang fanden sie zu Gott bzw. Jesus. Dennoch wussten sie schon viel über den Geist: dass er als Taube dargestellt wird, dass er Menschen Mut macht, dass er Menschen tröstet und begleitet etc.

Einen nächsten Hinweis auf das Wesen des Geistes Gottes erlaubte uns ein Windrad, denn „Geist“ heißt im Hebräischen: Wind, Atem, Leben. Außerdem zeigte uns das Windrad, dass durch den Wind/ Geist etwas in Bewegung gerät. Biblische Geschichten von Mose und Elija verdeutlichten uns das. Bei beiden spielt ein Dornbusch eine Rolle und ein Berg als dem Ort der Gotteserfahrung im „sanften, verschwebenden Säuseln“, wie Martin Buber übersetzt.

Schließlich beschäftigten wir uns an Hand der Pfingstpredigt des Petrus mit dem Titelwort, mit dem er den Propheten Joel zitiert. Visionen – so erkannten wir – sind etwas Zukunftsträchtiges, das über das menschlich momentan Erfahrbare hinausweist. Träume dagegen beschäftigen sich oft mit der Vergangenheit, die darin aufgearbeitet wird. Im Blick auf die eigene persönliche Vergangenheit haben wir dann an der ein oder anderen Stelle das Wirken des Hl. Geistes entdeckt: dass eine Krise bestanden wurde, dass eine Trauer gestillt wurde, dass die Verbindung zu lieben Verstorbenen lebendig geblieben ist, dass jemand gesund geworden ist. Auch die gesellschaftliche Dimension wurde sichtbar mit Blick auf das Hl.-Geist-Spital, in welchem schon seit vielen Jahrhunderten immer wieder Menschen arbeiten, die ihre Geistesgaben für alte und kranke Menschen einsetzen.

So zeigte dieser Vormittag allen das Wesen und Wirken des guten Geistes Gottes in der Fröhlichkeit des Lachens und dem betroffenen Schweigen, im gemeinsamen Singen und Beten und schließlich auch in  der Dankbarkeit über das eigene Leben – trotz oder gerade wegen der schweren Zeiten, die in der Kraft des heilenden Geistes Gottes bestanden werden konnten.

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Jubiläum des Anna-Hospiz-Vereins

Am vergangenen Dienstag – zum Tag der Pflege – feierte der Anna-Hospiz-Verein sein zwanzigjähriges Bestehen. Alle Redner hoben die wertvolle Arbeit des AHV in der Sterbebegleitung hervor und würdigten die enorme Aufbauleistung besonders des Gründers und 1. Vorsitzenden Hans Dworzak. Durch den AHV hat das Sterben und der Tod eine menschenfreundliche Seite dazugewonnen, weil jemand da ist, der den Sterbenden und seine Angehörigen begleitet. Durch den Einsatz der Hospizbegleiterinnen und -begleiter und durch die spezialisierte ambulante Palliativversorgung sapv können Schmerzen und Angst gelindert werden.

Frau Prof. Bausewein hat in ihrem Festvortrag deutlich gemacht, dass durch die Palliativversorgung nicht nur die Qualität des Lebens am Ende steigt, sondern dass eine frühzeitige Begleitung auch zu einem längeren Leben führen kann. Sie wies auch darauf hin, dass die Palliativversorgung bisher nur bei Krebspatienten bezahlt wird, sie jedoch auch in anderen langwierigen Sterbeprozessen angezeigt ist.

Im Anschluss daran präsentierten Schülerinnen Bilder zum Thema „Begleitung“ und dann wurde die zwanzigjährige Geschichte des AHV nochmals plastisch erzählt und dargestellt.

Ich bin froh und dankbar, dass es in unserem Landkreis Menschen gibt, die sich um Sterbende und ihre Angehörigen annehmen, die eine gründliche Aus- und Weiterbildung haben und die ihre Zeit, ihre Talente und auch ihre Kraft einsetzen. Dazu gehört auch, Hilflosigkeit und Ohnmacht auszuhalten im Sinne einer Heilung und dennoch viel zu vermögen im Sinne eines Mittragens und Begleitens.

 

 

 

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Informationsabend für die Seniorenbeauftragten in den Pfarreien und Kommunen des Landkreises Mühldorf

Am 18. Mai 2015 laden Alfons Wastlhuber von der Freiwilligenagentur Ehrensache e.V. und ich die Seniorenbeauftragten wieder zu einem Informationsabend ein. An erster Stelle steht dabei der Austausch der Seniorenbeauftragten über ihre Arbeit und ihre Vorhaben. Danach gibt es vielfältige Anregungen für deren konkrete Arbeit: Dr. Stefan von Clarmann von der Klinik Haag stellt sein Sturzpräventionsprogramm „Stopp dem Sturz“ vor. Helga Kaiser bringt uns den Ampfinger Bewegungspark nahe, außerdem gibt es noch Informationen zur Gewinnung von Ehrenamtlichen, zur Gesundheitsförderung etc. So wollen wir die Seniorenbeauftragten ermächtigen und fit machen, um ihre Gemeinden für viele Senioren als lebenswert zu erhalten bzw. zu gestalten.

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Bagso-Positionspapier zur flexibleren Altersrente

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen bagso hat anlässlich eines Gespräches mit Bundeskanzlerin Merkel ein Positionspapier zur flexibleren Altersrente veröffentlicht. Sie schreibt:

Das Positionspapier, das die BAGSO-Vorsitzende und frühere Bundesfamilienministerin Prof. Dr. Ursula Lehr der Bundeskanzlerin übergab, benennt sowohl arbeitsmarktpolitische Maßnahmen als auch notwendige Anpassungen im Rentensystem: Vorrangiges Ziel muss sein, den Anteil derjenigen zu erhöhen, die bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit nachgehen; zurzeit liegt dieser Anteil bei nur 25 %. Die Möglichkeiten eines gleitenden Übergangs müssen, auch über das Regeleintrittsalter hinaus, verbessert werden. Die BAGSO-Verbände fordern aber auch einen sozialen Ausgleich zwischen denen, die länger arbeiten können und wollen, und denen, die dazu nicht in der Lage sind. Sie sind daher für eine Beibehaltung des halben Beitrags, den Arbeitgeber bei der (Weiter-)Beschäftigung von Vollrentnern in die gesetzliche Rentenversicherung zahlen müssen (sog. isolierter Arbeitgeberbeitrag), sowie für weitere Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente.

Das vollständige Positionspapier steht unter www.bagso.de zum Download bereit.

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Fortbildung für Seniorenclubleiter zum Thema „Heimat“

Gestern hat Frau Adelheid Widmann vom Erzbischöflichen Ordinariat in München eine Fortbildung für Seniorenclubleiter gehalten. Sie stand unter dem Titel „Heimat“. Den etwa 30 Männern und Frauen aus dem Dekanat Mühldorf und darüber hinaus (sogar aus dem Bistum Regensburg kam eine Teilnehmerin!) brachte Frau Widmann auf heitere und spielerische Weise dieses – gerade für Senioren – wichtige Thema nahe. Heimat erwies sich nicht nur als ein Ortsbegriff („Da bin i dahoam!“), sondern hatte vielfältige Qualitäten. Wie riecht Heimat? Wie schmeckt Heimat? Welche Geräusche verbinde ich mit Heimat? Frau Widmann lud uns ein, alle unsere Sinne zu aktivieren und im gegenseitigen Austausch (Stichwort: „Erinnerungsexplosion“) kamen immer neue und andere Seiten von „Heimat“ zu Tage.  So erfuhren wir, dass man sich auch bei Menschen beheimatet fühlen kann oder auch in Situationen. Schließlich gab es auch die Anregung, die Beheimatung im Glauben anzuschauen. Gerade im vorgestellten Kreuzweg wurde der Verlust von Heimat durch Krieg oder Vertreibung angesprochen – und damit auch der Verlust von Sicherheit und Geborgenheit (eine Erfahrung, die manche Senioren in ihrem Leben machen mussten). Heimat bieten uns auch Riten und Bräuche (etwa das Maibaumaufstellen in diesen Tagen) und gewohnte Abläufe im Leben.

In der Pause wurden wir von den Leiterinnen des Seniorenclubs in St. Peter und Paul, Frau Wenger, Frau Wimmer und Frau Tröger köstlich mit Tee, Kaffee und Kuchen bewirtet. Im Gespräch an unserem Tisch haben Teilnehmer entdeckt, dass sie sich schon aus der Kinderzeit gekannt und danach aus den Augen verloren hatten. Sie waren aber – sozusagen – in einer gemeinsamen Vergangenheit, in einem gemeinsamen Lebensabschnitt beheimatet.

Nach der Pause thematisierte Frau Widmann den Unterschied zwischen Wahrnehmung und Wahrheit. Auch hier gab es den spielerischen Einstieg mit dem nur kurz gezeigten Satz. „Hab Sonne im im Herzen.“ Wer hatte da etwas bemerkt? War da etwas ungewöhnlich? Nur einer Teilnehmerin ist die Doppelung des Wortes „im“ aufgefallen. So sind unsere Wahrnehmungen oft gelenkt von dem, was wir wahrnehmen wollen, was „wahrscheinlich“ ist, was wir aufnehmen können. Unterschiedliche Menschen nehmen dieselbe Situation unterschiedlich wahr. So kommt es zu unterschiedlichen Erinnerungen. Welche ist wahr? das muss oft un-entschieden bleiben. Sie ermöglicht aber den Austausch und das Gespräch darüber, wie der andere/ wie ich das wahrgenommen habe.

Fazit: es war ein unterhaltsamer, anregender Nachmittag, der gerade durch die vielen kleinen Impulse weiterwirken kann und wird.

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11. Deutscher Seniorentag

Ich habe schon in einem früheren Artikel auf den 11. Deutschen Seniorentag, den die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen bagso in Frankfurt veranstaltet, aufmerksam gemacht. Es gibt dort vielfältige Vorträge und Podiumsdiskussionen, es gibt vor allem auch Informationsstände, bei denen man erfahren kann, wie man sich das Leben im Alter erleichtern kann. Wer sich über das ganze Angebot im Detail informieren will – oder auch „nur“ Anregungen für die eigene Seniorenarbeit sucht – findet das Programm unter folgendem Link:

http://dmanalytics1.com/click?u=http%3A%2F%2Fwww.deutscher-seniorentag.de&i=1&d=ZG7AGD3NTCSvljYv5aoTpA&e=mtress%40eomuc.de&a=mfUqCbsYRCqAqzcZO8a9ig

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Der demografische Wandel und die Notwendigkeit der Zuwanderung

Vor einigen Tagen hat das Statistische Bundesamt die neuesten Zahlen zur Bevölkerungsentwicklung in Deutschland vorgestellt. Danach sinkt die Zahl der Bevölkerung bis zum Jahr 2060 von jetzt ungefähr 80 Millionen auf dann etwa 70 Millionen Menschen. Dramatisch wird es, wenn wir uns vor Augen führen, dass unsere Gesellschaft immer älter wird und der Anteil der Jüngeren damit im Vergleich abnimmt.

„Das Altern der heute stark besetzten mittleren Jahrgänge führt zu gravierenden Verschiebungen in der Altersstruktur. Im Ausgangsjahr 2013 bestand die Bevölkerung zu 18 % aus Kindern und jungen Menschen unter 20 Jahren, zu 61 % aus 20- bis unter 65-Jährigen und zu 21 % aus 65-Jährigen und Älteren. Im Jahr 2060 wird der Anteil der unter 20-Jährigen auf 16 % und der Anteil der 20- bis 65-Jährigen auf 51 bis 52 % sinken. Bereits jeder Dritte (32 bis 33 %) wird mindestens 65 Lebensjahre durchlebt haben und es werden fast doppelt so viele 70-Jährige leben, wie Kinder geboren werden.
Die Alterung schlägt sich insbesondere in den Zahlen der Hochbetagten nieder. Im Jahr 2013 lebten 4,4 Millionen 80-Jährige und Ältere in Deutschland, dies entsprach 5,4 % der Bevölkerung. Ihre Zahl wird kontinuierlich steigen und mit fast 10 Millionen im Jahr 2050 den bis dahin höchsten Wert erreichen. Zwischen 2050 und 2060 sinkt dann die Zahl der Hochbetagten auf rund 9 Millionen. Es ist also damit zu rechnen, dass in 50 Jahren etwa 13 % der Bevölkerung – das ist etwa jeder Achte – 80 Jahre und älter sein wird.“ (Quelle: „Bevölkerung Deutschlands bis 2060 – 13. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung“ des Statistischen Bundesamtes)

Schon jetzt verweisen die Sozialwissenschaftler auf die Probleme, die dann in der Alterssicherung auftreten werden. Immer weniger Junge haben immer mehr Alte zu versorgen. Dies ist keine Entwicklung in ferner Zukunft, die deutlichste Steigerung des Altenqoutienten werden wir schon in den 2030er Jahren erleben. Dies führt zum einen zu höheren Sozialabgaben, zum anderen zu einem geringeren Rentenniveau. Auch wenn das Renteneintrittsalter (auch auf Grund unserer besseren Konstitution und Leistungsfähigkeit)  angehoben wird, lässt sich die Grundproblematik damit nicht lösen.

Eine mögliche Lösung bestünde in einer größeren Zahl von Zuwanderern. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wird sich deren Zahl bei zurückhaltender Prognose auf etwa 100 000 Personen einpendeln, bei günstiger Prognose bei 200 000. Dabei ist vor allem an außereuropäische Zuwanderung zu denken, denn die innereuropäischen Wanderungsbewegungen sind eher gering. Menschen aus diesen Ländern werden bei Erholung der Konjunktur in ihren Heimatländern auch eher wieder dorthin zurückkehren. Allerdings gibt es derzeit noch kein Einwanderungsgesetz, dass es fremden Menschen ermöglicht, in Deutschland sesshaft zu werden. Ich meine, dass es außer einer geregelten Einwanderung auch dringend angezeigt wäre, die fachlichen, sozialen und kulturellen Kompetenzen der Asylbewerber für unsere Gesellschaft nutzbar zu machen (unabhängig von einem finanziellen Nutzen für unsere Rentensicherung).

Unter dem Strich scheint mir, als könnte Deutschland von den Zuwanderern nur profitieren. Allerdings müssten wir dazu in der Gesellschaft, in ihrem Denken, Reden und Handeln eindeutige Zeichen einer „Willkommenskultur (um dieses vielstrapazierte Wort zu gebrauchen) setzen.

Wer die Prognose selber lesen will, findet sie unter folgendem Link: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressekonferenzen/2015/bevoelkerung/Pressebroschuere_Bevoelk2060.pdf?__blob=publicationFile

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