16. Mai 2025 · 06:10
Gestern gab es auf 3sat eine Sendung in der Reihe „scobel„. Sie stand unter dem Titel „Gemeinsam gegen Demenz“.
Am Anfang standen die Risikofaktoren, etwa durch Bluthochdruck, Rauchen, geringe Bildung, wenig Bewegung und wenige soziale Kontakte.
Danach war die Pflegesituation das Thema. Etwa 3/4 aller Demenzerkrankten werden daheim betreut. Das hat Vorteile (etwa die vertraute Umgebung und die Einbettung in die Biografie), aber auch Nachteile (etwa in der Pflege und der zunehmenden Überlastung der pflegenden Angehörigen).
Wichtig erschien mir „die Qualität des Augenblicks“. D.h. zu schauen, was ist jetzt an Lebensfreude und Lebensgenuß dran und möglich. Das schaut dann nicht auf die als furchtbar empfundene Zukunft oder auf die mit Trauer verbundene Vergangenheit.
Bei den pflegenden Angehörigen kommt eine große Belastung zusammen: viel Organisationsarbeit, viel Kontrollbedürfnis, viel Pflegearbeit, ein größer werdendes Gefühl von Alleingelassen werden und sozialer Isolation. Umso wichtiger ist es, frühzeitig für Entlastung zu sorgen und für sich selber immer wieder für Auszeiten zu sorgen.
Auch gesamtgesellschaftlich haben wir – jetzt schon absehbar! – Handlungsbedarf. Wir müssen viel mehr in die Pflegestrukturen investieren: stationär, ambulant, nachbarschaftlich, finanziell, in die Forschung, … Wolfgang Hoffmann plädiert in diesem Zusammenhang für die „Nationale Demenzstrategie“, die ein konzertiertes Vorgehen der verschiedenen Akteure favorisiert.
Mein Fazit: eine sehr interessante Sendung mit vielen bedenkenswerten Aspekten. Zu sehen in der 3sat Mediathek.