7 Jahre „Offenes Ohr – offenes Herz“

Vor sieben Jahren – genau am 9. November 2017 war ich zum ersten Mal im Globus bei meiner offenen Sprechstunde. Ich war noch unsicher, ob mein Angebot wahr- und angenommen wird. Die Sorge war unbegründet. Die Seniorenseelsorge im Erzbistum München hat mir ein großes, unübersehbares Schild zur Verfügung gestellt.

offenes Ohr – offenes Herz

Die Besucher blieben nicht aus. Sie brachten eine große Bandbreite an Themen mit. Viele Gespräche sind einfach ein Ratschen – bei manchen Besuchern ist spürbar, dass sie sonst niemanden zum Reden haben. Andere behandeln persönliche Probleme: Krankheiten, Krisen, Ehefragen, auch Glaubensfragen etc.

Corona hat die Gespräche verändert. Erstmal war gar nichts möglich. Sobald es wieder ging, war ich präsent. Aber die Gesprächspartner blieben auf Abstand. Räumlich und inhaltlich. Erst allmählich gab es wieder längere und tiefere Gespräche. Auch neue Besucher kommen in der letzten Zeit. Hilfreich ist da meine zuverlässige Präsenz von 10 Uhr (spätestens) bis 11 Uhr in der Cafeteria. Hilfreich sind Blickkontakt und Lächeln. Ich bin ganz für meine Besucher da, ungestört von Handy oder Lektüre.

So freue ich mich immer auf meine Besucher, seien sie nun bekannt oder ganz neu. Kommen Sie ruhig auf mich zu. Ich heiße Sie willkommen!

Leave a Comment

Filed under Allgemein

Auf einen Ratsch im November 2024

Die Seniorenseelsorgerin Marianne Kaltner lädt seit langer Zeit alle 14 Tage zu einem Treffen ein. Es steht unter dem Motto: Auf einen Ratsch. Jede, die dorthin kommt, hat die Gelegenheit, dort andere Menschen zu treffen und zwanglos ins Gespräch zu kommen. Außerdem gibt es immer eine Tasse Kaffee, spendiert vom Edekamarkt.

Die nächsten Treffen sind am 8. November und am 22. November von 10 bis 12 Uhr im Edeka Markt Lechertshuber in der Oderstraße in Mühldorf.

Leave a Comment

Filed under Allgemein

Der gute Tod

In der Antike gab es die Vorstellung von einem guten Tod, von einem guten Sterben. Man sprach davon, wenn ein Mensch alt und satt an Lebensjahren im Kreis der Familie sanft und friedlich Abschied genommen hatte und starb.

Das ist sicher eine sehr ideale Vorstellung von einem schönen Sterben. Die Realität sieht leider anders aus. Viele sterben durch Gewalt, etwa in einem Krieg, wie wir in den Nachrichten sehen und hören. Viele sterben „vorzeitig“ an einer Krankheit. Viele sterben durch Unfälle oder Naturkatastrophen. Manche sterben plötzlich, manche langsam. Die Medizin macht es möglich, dass wir angstfrei und schmerzfrei sterben können. Sterben und der Tod haben viele Gesichter.

Zu einem „schönen Tod“ gehört für mich nicht nur der zufriedene, versöhnte Blick zurück auf das gelebte Leben, sondern auch der Blick nach vorne. Was uns nach dem Tod erwartet. Für viele ist mit dem Tod alles aus, das Leben ist unwiderruflich zu Ende. Andere glauben an eine Wiedergeburt. Beide Vorstellungen sind für mich nicht attraktiv. Ich hoffe und vertraue auf ein Leben nach dem Tod, wie es Jesus versprochen hat: in der Liebe und Warmherzigkeit Gottes. Wo meine Fehler und die Umwege des Lebens keine Rolle mehr spielen. Wo es eine Verbundenheit gibt über den Tod hinaus – mit den Menschen, die man geliebt hat. Und auch mit denen man seine liebe Not hatte, denen man jetzt aber versöhnt begegnen kann.

An Allerheiligen und Allerseelen erinnern wir uns an solche Menschen. Keiner war ganz heilig, jeder hatte seine Schwächen, jeder hat Fehler gemacht und Menschen verletzt. Aber nach ihrem Tod, bei Gott, ist das gut aufgehoben.

Für uns Lebende kann das eine Hoffnung sein. Und auch eine perspektivische Aufgabe: mit der Versöhnung nicht zu warten bis zum letzten, jüngsten Tag. Sondern sofort zu beginnen, sich mit seinem Leben auszusöhnen, mit den verpassten Chancen, mit den Prägungen und Wunden und auch mit den Menschen, denen man Wunden zugefügt hat.

Leave a Comment

Filed under Allgemein

Erste-Hilfe-Kurs für Senioren

Die AWO Mühldorf bietet in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz einen Erste-Hilfe-Kurs speziell für Senior*innen an. Unser letzter Kurs liegt vermutlich Jahrzehnte zurück (als wir den Führerschein gemacht haben). Und er war eben auch sehr auf den Straßenverkehr ausgelegt.

Bei diesem Kurs jetzt geht es mehr um altersgerechte Erste Hilfe – etwa bei Schlaganfall, Atemnot, Diabetes, nach Stürzen etc. Geübt wird die stabile Seitenlage und wie man einen Notruf richtig absetzt. Vermutlich können auch Jüngere am Kurs teilnehmen, die sich um Senior*innen kümmern.

Der Kurs findet statt am

Montag, den 28. Oktober

von 14 bis 17 Uhr

im Haus der Begegnung in Mühldorf

Die Kursgebühr beträgt 25 € – das ist ein günstiger Tarif. Bei diesem Kurs sind noch einige Plätze frei. Drum lohnt es sich, schnell zu sein bei der Anmeldung. Die ist telefonisch möglich bei der AWO unter der Nummer 08631/ 40 99.

Leave a Comment

Filed under Allgemein

Telefonseelsorge Mühldorf

Im heutigen „Mühldorfer Anzeiger“ wird auf die Telefonseelsorge Mühldorf hingewiesen. Diese sucht nämlich neue ehrenamtliche Mitarbeiter.

Der Dienst der Telefonseelsorge ist lebenswichtig. Nicht immer geht es um Leben und Tod, oft geht es darum, dem Anrufer zuzuhören mit offenem Ohr und offenem Herz. Mit Einfühlungsvermögen und Empathie für die Sorgen und Nöte des Anrufenden. Oft spielt Einsamkeit eine Rolle, man sucht jemanden, der vorurteilsfrei und anonym zuhört bei dem, was man sonst niemandem sagen kann.

Die – übrigens kostenlose -Telefonseelsorge ist rund um die Uhr besetzt und erreichbar. Das erfordert jedoch eine Menge ehrenamtlicher und gut qualifizierter Mitarbeiter. Deshalb bietet die Telefonseelsorge Mühldorf ab Januar 2025 einen sehr ausführlichen Kurs an. Auch der ist kostenfrei, aber man muss dann auch bereit sein, etwa 15 Stunden im Monat und alle 2 Monate eine Nachtschicht zu übernehmen.

Wer sich das jetzt vorstellen kann (etwa als Rentner auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung), kann sich informieren bei einem Info-Abend am 16. Oktober um 18:30 Uhr im Pfarrsaal von St. Peter und Paul in Mühldorf.

Es ist eine Anmeldung nötig bei der Leiterin der Telefonseelsorge Mühldorf, Frau Andrea Fürnrohr, unter der Nummer: 089/ 213774142 oder afuernrohr@eomuc.de

Falls Sie die Telefonseelsorge benötigen, können Sie unter den folgenden Nummern anrufen:

0800 111 0 111 oder

0800 111 0 222 oder

116 123

Leave a Comment

Filed under Allgemein

Die sprachlose Hilflosigkeit

Es gibt Situationen , da ist man/ frau über Verhaltensweisen eines vertrauten Menschen irritiert. Er/ sie reagiert nicht wie gewohnt, nicht wie erwartet. Emotionen werden weniger oder bieten einen Überraschungseffekt. Manchmal zeigt sich urplötzlich eine Wut. Es tauchen bestimmte Themenwörter häufiger auf. Auch körperliche Aktivitäten verändern sich.

Der/ die Angehörige ist irritiert, verunsichert. Wie kann er/sie das einordnen? Und mehr: wie drauf reagieren?

Natürlich wird man/ frau das erst einmal beobachten. War dieses Verhalten einmalig? Kommt es öfter vor? Dann versucht man/ frau zaghaft ein Gespräch miteinander.

Und dann? Wenn sich nichts klärt oder verändert? Dann taucht eine Sprachlosigkeit auf. Und eine Ratlosigkeit. Und eine Hilflosigkeit.

Mit wem kann man/ frau sich austauschen? Ohne die Privatsphäre zu verletzen. Ohne den anderen bloßzustellen. Man denkt ja nicht gleich an eine Fachstelle, etwa für Demenzerkrankungen.

Vielleicht gibt es eine gute Freundin? Wo man/ frau sich zumindest Mal aussprechen kann. Die eigene Verunsicherung ansprechen kann.

Vielleicht auch – neutraler – eine/n Seelsorger/in.

Wichtig scheint mir, sich zu informieren über mögliche Erkrankungen, etwa die unterschiedlichen Formen von Demenz. Hier möchte ich auf die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft verweisen mit ihrem Angebot an Infomaterial. (Siehe rechts bei den Links)

Ich möchte ermutigen zum Reden. Die Sprachlosigkeit zu überwinden. Vielleicht eröffnet sich dadurch ein Weg.

Leave a Comment

Filed under Allgemein

„Demenz: Mensch sein -Mensch bleiben“

Die Seniorenseelsorgerin Marianne Kaltner hat mich auf einen sehr sehenswerten Film aufmerksam gemacht:

Am 10. Oktober läuft um 22:35 in Arte ein Film über Demenz mit dem Titel: „Demenz: Mensch sein – Mensch bleiben“. Darin wird nicht über die Krankheit informiert, sondern darüber, wie man in verschiedenen Ländern (u.a. Südafrika, Südkorea, Skandinavien) mit Demenzkranken umgeht.

Der junge Altenpfleger Teun Toebes begibt sich auf eine dreijährige Reise. Der Zuschauer erlebt, unter welch unterschiedlichen Bedingungen Menschen mit Demenz leben. In Südarika etwa stehen sie mancherorts im Verdacht, eine Hexe zu sein. In Osteuropa leben sie in psychiatrischen Einrichtungen oder sind auf die Kirche als einzigem Kümmerer angewiesen. (Die jungen Familienmitglieder sind ausgewandert, um arbeiten zu können). In Südkorea wird viel Wert auf Prävention gelegt.

Der Zuschauer erlebt einen interessierten und empathischen Autor, dem immer die Beziehung zu den Demenzerkrankten und ihren An- und Zugehörigen wichtig ist. Man sieht auch die unterschiedlichen Schwerpunkte und Ansätze, von denen man manches gut lernen kann, etwa bei der Prävention durch die 5-Finger-Methode: Körperliche Betätigung – geistige Anregung – gesunde Ernährung – soziale Kontakte – Behandlung bzw. Vorbeugung bei kardiovaskulären Erkrankungen.

Wem die Uhrzeit zu spät ist, kann den Film auch in der Mediathek sehen unter folgendem Link:

https://www.arte.tv/de/videos/119021-000-A/demenz-mensch-sein-mensch-bleiben/

Leave a Comment

Filed under Allgemein

Engel

Heute, am Fest der Erzengel Gabriel, Raffael und Michael, habe ich eine Predigt über „Engel“ gehört. „Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein“ – dieses Lied hat der Prediger zitiert.

Bei vielen Menschen sind die Engel hoch im Kurs. Manche Wohnungen sind voll von Engelsfiguren. Aber was sind denn eigentlich die Engel?

Bild: M. Tress

In der Bibel sind sie eine Erscheinungsform des Göttlichen. Sie weisen den Weg (oder verhindern unheilbringende Wege wie etwa beim Bileam). Sie gehen Wege mit wie im Buch Tobit. Sie eröffnen auch neue Lebenswege wie bei Maria und Josef. Sie stehen in schweren Stunden bei wie bei Jesus.

Engel markieren die Grenze zwischen dem Bereich des Göttlichen und des Menschlichen – und sind eine Brücke von einer Welt zur anderen.

Engel sind kämpferisch wie bei Jakob. Man kann/ muss mit dem Göttlichen ringen, vor allem in Krisen-, in Entscheidungssituationen.

Engel sind keine harmlosen Wohlfühlgestalten, wie es die Putten in den Kirchen oder die Kitschfiguren in den Kaufhäusern suggerieren.

Sie sind kraftvoll, energiegeladen, lebensförderlich, erbarmungsvoll. Sie sind für manche Menschen näher als Gott, der als unnahbar, als weit weg, als unerreichbar empfunden und geglaubt wird. Das war in Israel eine Entwicklung als „Hofstaat Gottes“ unter dem Eindruck der mächtigen Könige in Babylonien und Persien ab etwa dem 6. Jhd. vor Christus. Und wenn schon der menschliche Herrscher so machtvoll aufgetreten ist – um wieviel mehr dann Gott!

Wir sagen manchmal auch: „Du bist ein Engel für mich!“ Damit meint man, dass in diesem Menschen, egal ob Frau oder Mann oder Kind, etwas von der Art Gottes aufscheint. Eine Hilfe, eine Nähe, ein Verstehen, ein Angenommen sein, etwas Lebensförderliches. Das kann manchmal auch hart sein, eine Konfrontation – aber getragen von Wohlwollen und Freundlichkeit und Liebe. Oder auch Trost in einer traurigen, verzweifelten Situation. Dann kann sich durch diesen Menschen eine neue Sicht auf das eigene Leben auftun, eine neue Lebenserspktive gar.

Einen solchen Engel zu haben, ist etwas Göttliches. Ist die Erfahrung des Göttlichen mitten im Leben.

Leave a Comment

Filed under Allgemein

Erinnerung an „Zuhören mit Herz“

Ich möchte nochmals den Kurs in Erinnerung rufen, den meine Kolleg*innen unter dem Titel „Zuhören mit Herz“ anbieten.

Es gibt bei uns viele Menschen , die auf ein offenes Ohr, auf ein hörendes Herz warten und hoffen: Einsame, Kranke, Senior*innen….Die vieles zu erzählen haben, die in einer schwierigen Lebensphasen sind, die sich gerne aussprechen wollen oder auch „nur“ ratschen.

Wenn Sie so jemand sein wollen und können, die anderen ein wenig Zeit zuwenden können, aber noch Scheu und Unsicherheit spüren: dann ist dieser Kurs für Sie das Richtige. Sie erfahren viel über Gesprächsführung, über Altern und Demenz, über Spiritualität etc. Vor allem erfahren Sie viel über sich selbst!

Sie müssen sich erst am Ende des Kurses entscheiden, ob Sie diesen Besuchsdienst tatsächlich machen wollen.

Nähere Hinweise finden Sie unten auf dem Flyer der Veranstalter.

Bitte beachten Sie, dass eine Anmeldung bis Ende September nötig ist.

Leave a Comment

Filed under Allgemein

Bayerische Demenzwoche 2024

Vom 20. bis zum 29. September 2024 findet zum fünften Mal die Bayerische Demenzwoche statt. Viele Akteure weisen da auf ihre Arbeit mit Menschen hin, die an der ein oder anderen Form von Demenz erkrankt sind. (Alzheimer ist nur eine der vielen Formen, wenn auch die bekannteste.) Natürlich gilt das Engagement der meisten Initiativen auch den Angehörigen, die damit konfrontiert und oft auch an ihre Grenzen gebracht werden.

Die Seniorenseelsorge im Dekanat Mühldorf (das sind Marianne Kaltner und Georg Stürzl) hat ebenfalls ein Angebot.

Das sind zwei „Vergissmeinnicht-Gottesdienste“ – einmal in Haag und einmal in Neumarkt-St. Veit. In einem auch musikalisch vertrauten Rahmen finden die Demenzerkrankten und ihre Angehörigen eine wohltuende Beheimatung in ihrer Spiritualität.

Mehr eigene Aktivität ist gefragt in einem „Offenen Singkreis„, den Marianne Kaltner am Montag, den 23. September von 15:30 bis 16:30 im Ökonomiestadel in Mühldorf anbietet. Vor allem Lieder mit Bezug zur Natur werden angestimmt und bringen sicher viel Freude in die Herzen.

Hier der Flyer der Seniorenseelsorge Mühldorf:

Ich möchte auch noch das Angebot von Konrad Haberger, theologischer Referent beim Kreisbildungswerk Mühldorf, hervorheben, das sich speziell an die Angehörigen richtet. Sie brauchen ja vor allem Unterstützung und Entlastung. Der Titel heißt: Niemals gehst du so ganz

Näheres finden Sie unten auf dem Flyer des KBW Mühldorf:

Leave a Comment

Filed under Allgemein