Monthly Archives: August 2012

Immer mehr Rentner arbeiten

Unter dem obigen Titel veröffentlicht die „Süddeutsche Zeitung“ heute die Angaben der Bundesregierung. Danach arbeiten etwa 760 000 Menschen in einem Minijob (bis 400 € im Monat), davon 120 000, die 75 Jahre und älter sind. Dazu kommen etwa 154 000 Menschen, die einer besser bezahlten Arbeit nachgehen, davon 80 000 mit einer vollen Stelle. Für einen Teil geht es wohl darum, ihre Fähigkeiten weiterhin einzusetzen, eine sinnvolle Aufgabe zu haben, noch nicht „zum alten Eisen“ zu gehören. Für sehr viele Renter bedeutet die Arbeit jedoch sicher auch einen im wahrsten Sinne des Wortes not-wendigen Beitrag zum Lebensunterhalt, wenn die Rente nicht ausreicht. Diese Problematik wird in den kommenden Jahren noch drastisch ansteigen. So sind nach Angaben der Bundesregierung die Renten in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken, am stärksten seien die Renten wegen Erwerbsminderung betroffen, so die SZ. 

Ich meine, dass es sich unsere Gesellschaft wohl auf Dauer nicht leisten kann, auf die Erfahrung und die Bereitschaft von älteren Menschen zur Arbeit verzichten zu können. Zum zweiten müssen wir uns vor allem um die Menschen mit geringer Rente kümmern (das werden in naher Zukunft die Frauen sein und später die Menschen, die jetzt im Niedriglohnsektor, etwa als Minijobber, arbeiten). Vielleicht müssen wir uns da von den bisherigen starren Regeln beim Renteneintritt verabschieden und für persönliche Belange mehr Raum schaffen.

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Fortbildungen für Akteure in der Seniorenarbeit

Der Fachbereich „Seniorenseelsorge“ im Erzbischöflichen Ordinariat München bietet im Herbst wieder Fortbildungen für Mitarbeiter in der Seniorenarbeit an.

Am 27. September gibt es in Mühldorf, Pfarrei St. Peter und Paul von 14 – 17 Uhr einen Nachmittag mit Ursula Senninger. Hier werden wieder sehr konkrete Anregungen zu Themen im Bereich von Sinnfindung und Glaube, Lebensrückblick und Freude im Seniorenkreis vermittelt. Der Kurs kostet 3 € pro Teilnehmer, dafür gibt es dann das Materialienheft umsonst (und außerdem Kaffee und Kuchen und sicher wieder  eine sehr gesellige Runde). Evtl. bezahlt das ja auch die Pfarrei, in der Sie tätig sind? Anmelung dafür bis 22. September unter 089/ 24 26 87 15.

Außerdem bietet die Seniorenseelsorge einen Fortbildungstag unter dem Titel „Eigenständig, Miteinander und Aktiv“ am 9. November von 9.00 Uhr bis etwa 17.00 Uhr in München an. Am Vormittag gibt es einen Vortrag über „Altersbilder und Altersbildung“, am Nachmittag dann verschiedene Angebote, etwa zur Biografiearbeit, zu Gedächtnistraining, Spiritualität etc. Der Tag findet statt im Salesianum am Wolfgangsplatz 11. Die Gebühr beträgt 35 €, darin ist auch die Verpflegung enthalten. Anmeldung bis spätestens 22.10.2012 in der Seniorenseelsorge unter 089/ 24 26 87 15.

 

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Sucht im Alter

Ich habe grade (wieder einmal) eine Studie gelesen zur Suchterkrankung alter Menschen. Die neuesten Erhebungen stammen vom Anfang dieses Jahres. Nach dieser Studie nehmen etwa 50 % der Menschen über 60 Jahren regelmäßig Alkohol zu sich, davon trinken ca. 15% bis zu 2 Bier am Tag (das ist schon riskant, weil es zu körperlichen bzw. geistigen Erkrankungen führt), etwa 10 – 20 % der Männer trinken mehr, weitere 2-3% sind alkoholkrank. Die Mengen scheinen gering zu sein, doch wirkt der Alkohol im Alter schneller und intensiver, weil sich das Verhältnis von Wasser und Fettgewebe verändert, d.h weniger Alkohol bewirkt im Alter mehr als früher.

Dazu kommen im Alter vor allem auch der notwendige Gebrauch, aber auch der Missbrauch von Medikamenten. Hier gibt es noch wenig Bewusstsein für die Wechselwirkung von Alkohol und Medikamenten – und zwar auch bei Ärzten bzw. Pflegepersonal.

Lohnt sich Hilfe bzw. Abstinenz? Alle Untersuchungen sagen: In jedem Fall. Die Lebensqualität steigt wieder an, die Gesundheit wird wieder besser, die geistige Aktivität nimmt wieder zu, die Kontakte werden stabiler. So möchte ich alle Menschen ermutigen, sich (etwa bei der Caritas) Hilfe zu holen. Den Altenheimen biete ich dazu (wie bisher auch schon) Fortbildungen für ihr Personal an.

 

 

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„Alles war Fülle“ – Ein Lebensrückblick von Renate Loebner

Renate Loebner ist  bald 87 Jahre alt. Sie hat in ihrem Leben viel erlebt, erlitten, erfreut. Jahre der äußeren Beständigkeit waren erfüllt von innerem Wandel. Immer wieder hat sie für sich Neues entdeckt – auch in dem, was ihr schon so bekannt schien. Jetzt hat sie ein Buch veröffentlicht unter dem Titel: „Alles war Fülle“. Darin zieht sie eine Bilanz des bisher Erlebten, läßt die wichtigen Menschen in ihrem Leben noch einmal Revue passieren, hält inne an den prägenden Stationen ihres Lebens, vermittelt ein Gefühl von Dankbarkeit für alles Gewesene, selbst für das, was „Beschwernis“ für sie war. So ist es ein  mutiges, weil sehr persönliches Buch geworden.

Dieses Buch  hat mich immer wieder zum Nachdenken gebracht: über ihr Leben und über mein Leben; über das, was sie geprägt hat und meine Prägungen; über das, was ihr Halt gibt und über meinen Halt; über ihre Gottesbeziehung und über meine.

„Alles Leben ist Fülle“ – darin spiegelt sich auch die biblische Redeweise vom erfüllten Leben wider, wenn Menschen lebenssatt an Jahren waren. Sicher ist Renate Loebner nicht die Einzige, die das über ihr Leben sagen kann. Als Seelsorger spüre ich immer wieder, dass viele Menschen zum selben Fazit kommen, wenn sie ihr Leben betrachten. So etwas erlebe ich immer als Geschenk Gottes, in allem die Fülle des Lebens zu entdecken, die von Jesus (nach Joh 10,10) verheißen ist.

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Aktive Sterbehilfe? Nie, nein, Danke! Lieber Sterbebegleitung!

Heute wurde eine Umfrage veröffentlicht, nach der 49% der Befragten die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe (d. h. die Mithilfe bei der Selbsttötung eines Menschen, etwa bei einer unheilbaren Krebserkrankung) befürwortet.

Aus unserer christlichen Sicht ist das eindeutig abzulehnen. Das Leben eines anderen Menschen – selbst auf dessen Wunsch hin – ist nicht in unserer Verfügungsgewalt, es bleibt eine Tötung. Ich verstehe, dass Menschen Angst haben vor Schmerzen. Die Schmerzen aber kann ein guter Arzt heute so weit lindern, dass man davor keine Angst mehr zu haben braucht. Auch der Gedanke von Arno Grün, dass die „aktive Sterbehilfe“ wohl eher der Überwindung der Hilflosigkeit der Angehörigen dient als dem Sterbenden, verdient m.E. Beachtung. Hilflosigkeit auszuhalten, ist schwer – aber können Angehörige von Sterbenden wirklich nichts tun?

Wir Christen, überhaupt alle Menschen, können einen anderen beim Sterben begleiten. D.h. bei ihm sein, ihn die Nähe spüren und hören lassen, ihm Angst nehmen, ihn trösten, auch mit ihm und für ihn beten.  Ich persönlich denke, dass auch die Sterbephase ein wichtiger Schritt im Leben eines jeden Menschen ist, dass manches sich noch in den letzten Stunden und Minuten runden und vollenden kann, dass dieses Sterben auch für die Angehörigen noch ein wichtiger Schritt des Abschiednehmens und der Trauer ist.  Die Fürsorge für den Sterbenden ist bei aller emotionaler Last auch eine Möglichkeit, Liebe und Zusammengehörigkeit zu schenken, die uns auch über den Tod hinaus miteinander verbindet.

Wer in eine solche Situation gerät und sich überfordert fühlt, kann Hilfe bekommen. Ich möchte hier an erster Stelle die Hospizbegleiterinnen und -begleiter das Anna-Hospiz-Vereins nennen. Oder aber gute, einfühlsame Seelsorger. Vielleicht gibt es auch Nachbarn und Freunde, die die Tröstergabe des Hl. Geistes haben?

Ich möchte gerne Ihre Meinung zu diesem Thema wissen. Schreiben Sie mir doch eine Mail: MTress@eomuc.de oder rufen Sie mich an: 08630/ 1274.

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