21. November 2023 · 09:45
Eine Studie der Körber-Stiftung und des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung
Im Newsletter der bagso bin ich auf eine neue Studie aufmerksam geworden. Sie ist betitelt mit: „Dritte Orte – Begegnungsräume in der altersfreundlichen Stadt„. Herausgegeben wurde sie vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und der Körber-Stiftung. In der Pressemitteilung heißt es u.a.:
Schwimmbad, Bücherei oder Stadtteilzentrum – nach dem Zuhause als „erstem“ und dem Arbeitsplatz als „zweitem Ort“ sind Begegnungsorte im öffentlichen Raum, sogenannte „Dritte Orte“, wichtige Anlaufstellen für soziales Miteinander. Sie gewinnen an Bedeutung, denn in Deutschland leben immer mehr ältere Menschen, die im Alltag oft allein sind. Wie Kommunen gezielt solche Treffpunkte fördern können, untersucht die neue Veröffentlichung „Dritte Orte. Begegnungsräume in der altersfreundlichen Stadt“ des Berlin-Instituts und der Körber-Stiftung.
Diese sehr lesenswerte Studie beschreibt zunächst die Wichtigkeit solcher Begegnungsräume, nachdem in der Rente der Arbeitsplatz weggefallen ist und die Familie sich oft sehr verkleinert hat durch den Wegzug der Kinder. Es werden Räume benötigt, wo man ohne (viel) Geld andere Menschen treffen kann, in einen Ratsch und vielleicht dann auch engere Beziehungen eintreten kann. Gerade neue Kontakte zu finden ist für ältere Menschen meist recht schwer, es mangelt an Anknüpfungspunkten (wie sie etwa Kinder bieten). In unserer Gegend gibt es natürlich die Seniorenkreise der verschiedenen Akteure (Pfarreien, AWO, Rotes Kreuz etc.), es gibt auch die Stammtische (meist von Männern), es gibt auch sportlich ausgerichtete Treffen (Wandergruppen etwa). Und dennoch erleben Senior*innen auch Einsamkeit und Sehnsucht nach Kontakt – und sind gleichzeitig scheu, von sich aus die Initiative zu ergreifen. Da kann ein solches Angebot sehr hilfreich sein.
„Dritte Orte“ sind aber auch für diejenigen Senior*innen wichtig, die eine sinnvolle Aufgabe suchen und sich ehrenamtlich engagieren möchten. Sie eröffnen (mit anderen zusammen) solche Begegnungsräume und werden dabei von der Gemeinde (Dorf oder Stadt) unterstützt.
Wie man so etwas anfängt? Dazu gibt die Studie gute Hinweise – vor allem auch an Hand von konkreten Beispielen, wie etwa eine Stiftung in Hamburg oder die Stadt Hannover oder sehr ausführlich die Stadt Den Haag in den Niederlanden. Am Schluss findet man sogar Unterstützunsangebote.
Man kann sich die Studie herunterladen unter folgendem Link:
https://www.berlin-institut.org/studien-analysen/detail/dritte-orte