Die Sendung „Die Pflege macht uns arm“ aus der Reihe 37° des ZDF hat sehr eindrücklich geschildert, was Angehörige auf sich nehmen, um einem Pflegebedürftigen das Leben daheim zu ermöglichen. Gut war es, dass es dabei nicht nur um alte Menschen ging, sondern dass auch eine Familie mit einem behinderten Kind gezeigt wurde. Die Angehörigen mussten ihr eigenes Leben stark umstellen, auch wenn das immer mehr Einschränkungen bedeutete. Dass sie es dennoch tun, zeigt die liebevolle Verbundenheit mit dem auf Pflege Angewiesenen. Die Kehrseite ist die Aufgabe des eigenen Lebens.
Schade, dass sich der Film im Wesentlichen auf die finanzielle Seite beschränkt hat und die emotionale und soziale Belastung nur am Rande dokumentiert hat. So kamen auch Unterstützungssysteme nur indirekt (wenn überhaupt) zum Zuge, etwa durch den Sportverein, der das Vereinsheim als Wohnraum überlassen und einen Minijob ermöglicht hatte.
Die Chance des Filmes wäre gewesen, Hilfe als legitim und verfügbar darzustellen. Damit meine ich all das, was ich z. B. in meiner Liste des Hilfenetzwerks aufgelistet habe und was es sicher auch andernorts gibt. Ich meine auch die nachbarschaftlichen Initiativen, die es oft gibt, weil Menschen das Schicksal von pflegenden Angehörigen erkennen und es sich zu Herzen gehen lassen.