Monthly Archives: Oktober 2024

Der gute Tod

In der Antike gab es die Vorstellung von einem guten Tod, von einem guten Sterben. Man sprach davon, wenn ein Mensch alt und satt an Lebensjahren im Kreis der Familie sanft und friedlich Abschied genommen hatte und starb.

Das ist sicher eine sehr ideale Vorstellung von einem schönen Sterben. Die Realität sieht leider anders aus. Viele sterben durch Gewalt, etwa in einem Krieg, wie wir in den Nachrichten sehen und hören. Viele sterben „vorzeitig“ an einer Krankheit. Viele sterben durch Unfälle oder Naturkatastrophen. Manche sterben plötzlich, manche langsam. Die Medizin macht es möglich, dass wir angstfrei und schmerzfrei sterben können. Sterben und der Tod haben viele Gesichter.

Zu einem „schönen Tod“ gehört für mich nicht nur der zufriedene, versöhnte Blick zurück auf das gelebte Leben, sondern auch der Blick nach vorne. Was uns nach dem Tod erwartet. Für viele ist mit dem Tod alles aus, das Leben ist unwiderruflich zu Ende. Andere glauben an eine Wiedergeburt. Beide Vorstellungen sind für mich nicht attraktiv. Ich hoffe und vertraue auf ein Leben nach dem Tod, wie es Jesus versprochen hat: in der Liebe und Warmherzigkeit Gottes. Wo meine Fehler und die Umwege des Lebens keine Rolle mehr spielen. Wo es eine Verbundenheit gibt über den Tod hinaus – mit den Menschen, die man geliebt hat. Und auch mit denen man seine liebe Not hatte, denen man jetzt aber versöhnt begegnen kann.

An Allerheiligen und Allerseelen erinnern wir uns an solche Menschen. Keiner war ganz heilig, jeder hatte seine Schwächen, jeder hat Fehler gemacht und Menschen verletzt. Aber nach ihrem Tod, bei Gott, ist das gut aufgehoben.

Für uns Lebende kann das eine Hoffnung sein. Und auch eine perspektivische Aufgabe: mit der Versöhnung nicht zu warten bis zum letzten, jüngsten Tag. Sondern sofort zu beginnen, sich mit seinem Leben auszusöhnen, mit den verpassten Chancen, mit den Prägungen und Wunden und auch mit den Menschen, denen man Wunden zugefügt hat.

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Erste-Hilfe-Kurs für Senioren

Die AWO Mühldorf bietet in Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz einen Erste-Hilfe-Kurs speziell für Senior*innen an. Unser letzter Kurs liegt vermutlich Jahrzehnte zurück (als wir den Führerschein gemacht haben). Und er war eben auch sehr auf den Straßenverkehr ausgelegt.

Bei diesem Kurs jetzt geht es mehr um altersgerechte Erste Hilfe – etwa bei Schlaganfall, Atemnot, Diabetes, nach Stürzen etc. Geübt wird die stabile Seitenlage und wie man einen Notruf richtig absetzt. Vermutlich können auch Jüngere am Kurs teilnehmen, die sich um Senior*innen kümmern.

Der Kurs findet statt am

Montag, den 28. Oktober

von 14 bis 17 Uhr

im Haus der Begegnung in Mühldorf

Die Kursgebühr beträgt 25 € – das ist ein günstiger Tarif. Bei diesem Kurs sind noch einige Plätze frei. Drum lohnt es sich, schnell zu sein bei der Anmeldung. Die ist telefonisch möglich bei der AWO unter der Nummer 08631/ 40 99.

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Telefonseelsorge Mühldorf

Im heutigen „Mühldorfer Anzeiger“ wird auf die Telefonseelsorge Mühldorf hingewiesen. Diese sucht nämlich neue ehrenamtliche Mitarbeiter.

Der Dienst der Telefonseelsorge ist lebenswichtig. Nicht immer geht es um Leben und Tod, oft geht es darum, dem Anrufer zuzuhören mit offenem Ohr und offenem Herz. Mit Einfühlungsvermögen und Empathie für die Sorgen und Nöte des Anrufenden. Oft spielt Einsamkeit eine Rolle, man sucht jemanden, der vorurteilsfrei und anonym zuhört bei dem, was man sonst niemandem sagen kann.

Die – übrigens kostenlose -Telefonseelsorge ist rund um die Uhr besetzt und erreichbar. Das erfordert jedoch eine Menge ehrenamtlicher und gut qualifizierter Mitarbeiter. Deshalb bietet die Telefonseelsorge Mühldorf ab Januar 2025 einen sehr ausführlichen Kurs an. Auch der ist kostenfrei, aber man muss dann auch bereit sein, etwa 15 Stunden im Monat und alle 2 Monate eine Nachtschicht zu übernehmen.

Wer sich das jetzt vorstellen kann (etwa als Rentner auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung), kann sich informieren bei einem Info-Abend am 16. Oktober um 18:30 Uhr im Pfarrsaal von St. Peter und Paul in Mühldorf.

Es ist eine Anmeldung nötig bei der Leiterin der Telefonseelsorge Mühldorf, Frau Andrea Fürnrohr, unter der Nummer: 089/ 213774142 oder afuernrohr@eomuc.de

Falls Sie die Telefonseelsorge benötigen, können Sie unter den folgenden Nummern anrufen:

0800 111 0 111 oder

0800 111 0 222 oder

116 123

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Die sprachlose Hilflosigkeit

Es gibt Situationen , da ist man/ frau über Verhaltensweisen eines vertrauten Menschen irritiert. Er/ sie reagiert nicht wie gewohnt, nicht wie erwartet. Emotionen werden weniger oder bieten einen Überraschungseffekt. Manchmal zeigt sich urplötzlich eine Wut. Es tauchen bestimmte Themenwörter häufiger auf. Auch körperliche Aktivitäten verändern sich.

Der/ die Angehörige ist irritiert, verunsichert. Wie kann er/sie das einordnen? Und mehr: wie drauf reagieren?

Natürlich wird man/ frau das erst einmal beobachten. War dieses Verhalten einmalig? Kommt es öfter vor? Dann versucht man/ frau zaghaft ein Gespräch miteinander.

Und dann? Wenn sich nichts klärt oder verändert? Dann taucht eine Sprachlosigkeit auf. Und eine Ratlosigkeit. Und eine Hilflosigkeit.

Mit wem kann man/ frau sich austauschen? Ohne die Privatsphäre zu verletzen. Ohne den anderen bloßzustellen. Man denkt ja nicht gleich an eine Fachstelle, etwa für Demenzerkrankungen.

Vielleicht gibt es eine gute Freundin? Wo man/ frau sich zumindest Mal aussprechen kann. Die eigene Verunsicherung ansprechen kann.

Vielleicht auch – neutraler – eine/n Seelsorger/in.

Wichtig scheint mir, sich zu informieren über mögliche Erkrankungen, etwa die unterschiedlichen Formen von Demenz. Hier möchte ich auf die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft verweisen mit ihrem Angebot an Infomaterial. (Siehe rechts bei den Links)

Ich möchte ermutigen zum Reden. Die Sprachlosigkeit zu überwinden. Vielleicht eröffnet sich dadurch ein Weg.

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„Demenz: Mensch sein -Mensch bleiben“

Die Seniorenseelsorgerin Marianne Kaltner hat mich auf einen sehr sehenswerten Film aufmerksam gemacht:

Am 10. Oktober läuft um 22:35 in Arte ein Film über Demenz mit dem Titel: „Demenz: Mensch sein – Mensch bleiben“. Darin wird nicht über die Krankheit informiert, sondern darüber, wie man in verschiedenen Ländern (u.a. Südafrika, Südkorea, Skandinavien) mit Demenzkranken umgeht.

Der junge Altenpfleger Teun Toebes begibt sich auf eine dreijährige Reise. Der Zuschauer erlebt, unter welch unterschiedlichen Bedingungen Menschen mit Demenz leben. In Südarika etwa stehen sie mancherorts im Verdacht, eine Hexe zu sein. In Osteuropa leben sie in psychiatrischen Einrichtungen oder sind auf die Kirche als einzigem Kümmerer angewiesen. (Die jungen Familienmitglieder sind ausgewandert, um arbeiten zu können). In Südkorea wird viel Wert auf Prävention gelegt.

Der Zuschauer erlebt einen interessierten und empathischen Autor, dem immer die Beziehung zu den Demenzerkrankten und ihren An- und Zugehörigen wichtig ist. Man sieht auch die unterschiedlichen Schwerpunkte und Ansätze, von denen man manches gut lernen kann, etwa bei der Prävention durch die 5-Finger-Methode: Körperliche Betätigung – geistige Anregung – gesunde Ernährung – soziale Kontakte – Behandlung bzw. Vorbeugung bei kardiovaskulären Erkrankungen.

Wem die Uhrzeit zu spät ist, kann den Film auch in der Mediathek sehen unter folgendem Link:

https://www.arte.tv/de/videos/119021-000-A/demenz-mensch-sein-mensch-bleiben/

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