Monthly Archives: Februar 2025

Kulturelle Teilhabe mit Demenz

Es gibt einen Podcast von Christine Schön, Hörbuchautorin mit Schwerpunkt Alter und Demenz. Dieser Podcast heißt: „Demenzpodcast“. In der mittlerweile 71. Folge dieses sehr informativen Podcasts geht es um die kulturelle Teilhabe von Menschen, die an Demenz erkrankt sind (und ihren Angehörigen). Menschen erzählen von ihren teils sehr schlimmen, weil ausgrenzenden Erfahrungen – etwa in einem Konzert – und auch von gelingenden Projekten, etwa im Rahmen eines Theaters.

Das Anliegen von Christine Schön ist es dabei, das Bewusstsein zu wecken und zu schärfen für all das, was auch mit einer Demenz möglich ist. Ihre Zielgruppe ist dabei eine zweifache: zum einen die Demenzkranken und ihre Angehörigen, zum anderen die Akteure in der Gesellschaft, etwa im Kulturbereich (und wohl auch darüber hinaus).

Mir selber ist das auch immer wieder begegnet, dass Menschen mit Demenz teilnehmen wollen (etwa an einem normalen Gemeindegottesdienst), aber dann „auffällig“ agiert haben. Manche Besucher fühlten sich dadurch gestört (ich als Prediger nicht), auch die Angehörigen haben sich geschämt. Die Folge: sie sind hinausgegangen und haben dann nie mehr einen Gottesdienst besucht. Das hat weh getan, weil es gar nicht hätte sein müssen mit etwas mehr Verständnis und Toleranz (wozu die Gesamtgemeinde [bei entsprechender Information] sicher bereit gewesen wäre).

Dabei ist Isolation und Rückzug aus dem gesellschaftlichen Leben, auch von Bekannten und Freunden, eigentlich schädlich; Kontakt und Erlebnisse helfen, eine Demenz zu verlangsamen (neben Bewegung, geistige Anregung, Ernährung). Eigentlich müssten und könnten wir sehr viel mehr Begegnungsräume schaffen bzw. die vorhandenen Angebote (etwa ein Konzert, einen Restaurantbesuch, einen Walkingtreff) nutzen. Auch die Gottesdienste zählen dazu. Vielleicht ist es hilfreich, sehr viel langsamer zu beten. Vielleicht ist es hilfreich, mehr Sinnesreize anzusprechen über Symbole, Musik, Gestik (als nur das Gehör und den Verstand über das Wort).

Vielleicht gelingt es auch, die Demenzerkrankten aktiver einzubinden. Dazu braucht es das Gespräch mit den Angehörigen und mit den Demenzerkrankten, was für sie möglich ist (und was nicht), es braucht das Ausloten von Spielräumen auf allen Seiten. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Es braucht aber wohl Mut, Wissen und Werben um Verständnis bei der Umsetzung.

Wer den Podcast hören möchte: hier ist der Link dazu:

https://demenz-podcast.podigee.io/73-new-episode

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Exerzitien im Alltag 2025 für Menschen in der zweiten Lebenshälfte

Die Seniorenseelsorgerin Marianne Kaltner bietet auch in diesem Jahr wieder sog. „Exerzitien im Alltag“ an. Darunter versteht man eine Zeit der intensiveren Suche nach Gott im Alltag. Dies geschieht in zweifacher Weise: als Einzelbesinnung wie auch in wöchentlichen Gruppentreffen. Diese Treffen finden immer mittwochs von 9 bis 11 Uhr im Kloster Zangberg statt, beginnend am 12. März.

Dieses Jahr stehen die Exerzitien von Marianne Kaltner unter dem Motto: „Hoffnungsstark werden“.

Der Unkostenbeitrag beträgt 6 €, es ist eine Anmeldung notwendig bis Mittwoch, den 5. März 2025 bei M. Kaltner. Die Kontaktdaten sowie weitere Informationen finden Sie im Flyer unten.

Flyer von Marianne Kaltner

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Bundestagswahl am Sonntag

Am kommenden Sonntag ist die Bundestagswahl. Ich bitte alle dringend, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Eine große Wahlbeteiligung hilft, die anstehenden Herausforderungen besser zu meistern: die soziale Gerechtigkeit quer durch viele Gruppen; Pflegebedürftigkeit; die Weiterentwicklung der Rente (und darin auch die Belastung der Jugend); der große Unterschied von Arm und Reich; Menschen,die einen schlechten Zugang zur Bildung haben; die Abmilderung des Klimawandels etc. (um nur einige zu nennen). Da gibt es weit mehr zu tun als bloß die Migration.

Es geht auch um die Sicherung unserer Demokratie. Die ist nämlich von manchen sehr in Frage gestellt. Drum bitte ich dringend, zur Wahl zu gehen und eine der Parteien zu wählen, die sich zu den Grundwerten unserer Verfassung bekennen. Gerade die ganz alten Seniorinnen und Senioren wissen noch, wie schnell eine Verfassung ausgehebelt wurde und ein Leben in Freiheit und Würde zerstört worden ist.

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Seniorenberatung „Papierkram“

Ich möchte auf ein Angebot der Caritas Mühldorf im Rahmen des Projekts „Wir im Quartier“ aufmerksam machen.

Jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr können sich Seniorinnen und Senioren, die sich mit Formularen und Anträgen schwer tun, bei der Caritas helfen lassen. Allerdings ist eine vorherige Anmeldung nötig.

Die Kontaktdaten finden Sie im Flyer der Caritas unten.

Bitte weisen Sie auch andere Menschen auf dieses Angebot hin, von denen Sie wissen oder ahnen, dass diese Hilfe für sie wertvoll sein könnte.

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Glaube und Leben im Gespräch

Die Seniorenseelsorgerin Marianne Kaltner lädt zu einem Treffen in ihrer Reihe „Glauben und Leben im Gespräch“ ein.

Diesmal geht es um das Thema „Ich glaube an den einen Gott“. Hintergrund ist das Konzil von Nizäa, bei dem unser heutiges Glaubensbekenntnis formuliert worden war.

Hat dieses Glaubensbekenntnis noch einen Bezug zu unserer heutigen Welt? Was ist für den eigenen Glauben wichtig? Darüber werden die Besucher*innen an diesem Vormittag nachdenken. Er findet am Mittwoch, den 19. Februar von 9:00 bis 11:00 Uhr im Kloster Zangberg statt. Marianne Kaltner bittet um eine Anmeldung. Die Kontaktdaten finden Sie auf dem Flyer unten.

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Offenes Ohr – offenes Herz entfällt morgen

Meine offene Sprechstunde, die ich jeden Donnerstag von 10 bis 11 Uhr in der Cafeteria des Globus anbiete, muss morgen, Donnerstag, den 6. Februar 2025 entfallen.

offenes Ohr – offenes Herz

Ich möchte jedoch noch einmal auf das Angebot der Seniorenseelsorgerin Marianne Kaltner hinweisen. Sie bietet am Freitag, den 7. Februar von 10 bis 12 Uhr im Café des Edekamarktes in der Oderstraße ein zwangloses Ratschen an.

Hier ihr Flyer mit den weiteren Terminen:

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Die Deutsche Bischofskonferenz zur Seniorenpastoral

Die Deutsche Bischofskonferenz hat ein Dokument veröffentlicht, das sich mit der Seelsorge bei und mit Senior*innen (in diesem Dokument hauptsächlich, aber nicht nur, die Pflegebedürftigen) beschäftigt. Darin wird auch den sich verändernden Bedingungen Rechnung getragen und neue Wege beschrieben. Zu diesen veränderten Bedingungen zählen die größer werdende Zahl alter Menschen, die geringer werdende Zahl an Seelsorgenden, der Blick auf die Lebenswelt von Senior*innen auch außerhalb von Seniorenheimen und auch der Blick auf die An- und Zugehörigen. Dazu zählen nicht nur die Familien, die die meiste Pflege zu Hause leisten, sondern auch Ehrenamtliche und die Profis in den ambulanten und stationären Pflegebereichen.

Die Pastoralkommission der Bischofskonferenz schlägt daher einen neuen Begriff vor: die

AltenPflegePastoral.

Diese „AltenPflegePastoral“ umfasst eben nicht nur (wie es jahrzehntelang üblich war) die Seelsorge in den Seniorenheimen als eigenen, fast schon abgeschotteten Bereich, sondern sieht den gesamten Sozialraum der Menschen, von denen das Seniorenheim eben nur ein Teil ist. Auch der Wohn- und Lebensbereich um das Seniorenheim herum kommt in den Blick mit den Teilhabemöglichkeiten, der Nachbarschaft, den kirchlichen Gemeinden. Diese Perspektivenerweiterung haben wir in unserer Erzdiözese schon vor vielen Jahren begonnen – und so kann Frau Dr. Maria Kotulek als Mitarbeiterin in der Münchener Seniorenpastoral in ihrem Statement auch ein interessantes Praxisbeispiel beisteuern.

Wer die Stellungnahmen lesen will und einen Zugang zum gesamten Dokument der DBK sucht, findet ihn auf der Internetseite der Deutschen Bischofskonferenz unter:

https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/deutsche-bischofskonferenz-veroeffentlicht-dokument-zur-altenpflegepastoral

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Omas und Opas gegen rechts

Vor einem Jahr gab es viele Demonstrationen gegen rechte, sprich rechtsradikale, faschistische und nationalistische Gruppen und Politik. Damals waren die „Omas gegen rechts“ (so auch mein damaliger Beitrag vom 24. Januar 2024) aktiv.

Am vergangenen Wochenende gab es wieder viele derartige Demonstrationen. Anlass waren die Vorgänge im Bundestag. Wieder haben bei diesen Demonstrationen neben vielen jungen und mittelalten Menschen Seniorinnen und Senioren teilgenommen. Sie wissen z.T. noch aus eigenem Erleben und/ oder den Nachwirkungen, zu welchen Traumatisierungen eine radikal rechte Politik führt.

Senior*innen beschränken sich aber nicht auf den Blick zurück und ein Jammern und Klagen. Was sie mit den Jüngeren verbindet, ist die Sorge um die Zukunft. Sie erkennen und nützen die Möglichkeiten, die unsere Demokratie bietet: die freie Meinungsäußerung, aktiv werden und wählen zu können.

Diese Möglichkeiten sind in Gefahr. Drum ist es richtig, sie jetzt zu nutzen.

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