Monthly Archives: September 2017

IKS-Kurs für Angehörige von Demenzerkrankten

Marianne Kaltner, Seniorenseelsorgerin im Mühldorfer Caritas-Hl.Geist-Spital, und ich bieten wieder einen sog. IKS-Kurs an. IKS ist eine Abkürzung und steht für informativ – kommunikativ- spirituell. Die Angehörigen bekommen also Informationen zum Thema „Demenz“, wir unterhalten uns darüber, wie diese Krankheit verläuft, welche Belastungen sie für die Angehörigen bringt und welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt. Schwerpunkt und Alleinstellungsmerkmal dieses Kurses ist jedoch die spirituelle Seite: Wie wirkt sich der Glaube als Ressource bei der Bewältigung der Belastungen aus? Und umgekehrt: wie wirken sich die Belastungen auf den Glauben aus? Im letzten Kurs haben wir gehört, dass der Glaube sehr in Frage gestellt werden kann, aber auch, wie sehr er halfen kann.

Wer in dieser Kurszeit den demenzkranken Angehörigen betreut wissen will, kann ihn in das Seniorenheim mitbringen. Das sagen Sie bitte bei der Anmeldung zum Kurs. Eine Alternative ist die Mühldorfer Caritas Sozialstation; die braucht aber einen längeren Vorlauf, weswegen Sie das sehr schnell in die Wege leiten sollten. Manche haben aber eh eine häusliche Betreuung.

Der fünfteilige Kurs findet immer mittwochs von 14.30 bis 16.30 Uhr im Caritas-Hl.Geist-Spital statt und beginnt am 18. Oktober. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich bis zum 9. Oktober bei mir (Tel: 0170 220 78 05). Der Kurs ist übrigens kostenlos.

Flyer IKS-Kurs Mühldorf Oktober-November2017_MK

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Pflege als Wahlkampfthema

Erst in der jüngsten Zeit ist das Thema „Pflege“ im Wahlkampf aufgetaucht. Offensichtlich brauchte es dazu den Weckruf eines jungen Pflegers, damit die Belastungen sowohl der professionellen wie auch der ehrenamtlichen (meist familiären, davon meist Frauen) Pfleger/innen in den Blick rückt. Und wieder gibt es viele Versprechungen von allen Seiten. Ob davon nach der Wahl was übrigbleibt?

Vieles lässt sich ja gar nicht schnell umsetzen. Die Ausbildung der Altenpflegerinnen dauert drei Jahre. Wenn wir also jetzt anfangen, haben wir erst in drei Jahren was davon. Das heißt also: JETZT ANFANGEN! Das Gehalt zu erhöhen, ist sicher richtig und notwendig – vor allem, damit man (Mann? – Ja, wir brauchen auch mehr Männer in der Pflege!) davon auch eine Familie ernähren kann. Das aber ist Sache der Einrichtungen und der Pflegekassen. Kurzfristiger – und auch nach der letzten Reform immer noch notwendig – ist die finanzielle Unterstützung der daheim pflegenden Angehörigen. Hier greifen dann zusätzlich Modelle, die eine berufliche Auszeit zu Gunsten der Pflege vorsehen. Auch die Anerkennung für die spätere Rente ist so eine Form der Unterstützung.

An der Art, wie wir mit den Menschen in schwierigen Lebenssituationen umgehen, zeigt sich die Qualität unserer Gesellschaft. In Japan war gestern der „Tag der Ehrung des Alters“. Bei uns gibt es in manchen Gemeinden eine „Altenehrung“. Schön wäre, wenn beides nicht nur einmal im Jahr stattfände. Schön wäre es, wenn sich die Ehrung nicht nur auf die „Alten“ bezöge. Schön wäre es, wenn die „Ehrung“ der Menschen eine Haltung würde, die alle umfasst und sich dann dauerhaft in hilfreichen Maßnahmen niederschlägt.

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Woche der Demenz: „Die Vielfalt im Blick“

Unter dem Motto „Demenz. Die Vielfalt im Blick“ findet vom 18. bis 24. September deutschlandweit zum dritten Mal die Woche der Demenz statt. Rund 1,6 Millionen Menschen sind heute in Deutschland an Demenz erkrankt. Jährlich erkranken 300.000 Menschen neu. Um das Bewusstsein der Mitmenschen vor Ort für die Bedürfnisse von Demenzkranken zu stärken, mehr Verständnis für Menschen mit Demenz zu erreichen sowie betroffene Familien zu unterstützen, hat die Bundesregierung 2012 die „Allianz für Menschen mit Demenz“ ins Leben gerufen. Die Umsetzung der Maßnahmen, zu denen sich die Allianz in der Agenda „Gemeinsam für Menschen mit Demenz“ 2014 verpflichtet hat, endet planmäßig im September 2018. Sie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Nationalen Demenzstrategie in Deutschland.

Die Bundesregierung hat Verbesserungen für Menschen mit Demenz in dieser Legislaturperiode zu einem Schwerpunkt gemacht: Durch die Pflegereform wurden die Leistungen für Pflegebedürftige um insgesamt 5 Milliarden Euro zusätzlich pro Jahr ausgeweitet. Menschen mit Demenz erhalten dadurch erstmals einen gleichberechtigten Zugang zu allen Leistungen der Pflegeversicherung. Bereits seit dem 1. Januar 2015 können Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz bei der Pflege Hilfe durch Tages- und Nachtpflege, Kurzzeitpflege, den Wohngruppenzuschlag und die Anschubfinanzierung für Wohngruppen in Anspruch nehmen. Muss die Wohnung an die Bedürfnisse eines Pflegebedürftigen angepasst werden, übernimmt die Pflegeversicherung die Kosten in Höhe von bis zu 4.000 Euro. Zudem erhalten Pflegebedürftige, etwa für Hilfen im Haushalt, zusätzlich zum Pflegegeld oder zur Pflegesachleistung einen Betrag von 125 Euro im Monat.

Auch pflegende Angehörige werden durch die Pflegereform entlastet und haben nun erstmals einen eigenen Beratungsanspruch. Wenn pflegende Angehörige krank sind, selbst einmal eine Pause brauchen oder in den Urlaub fahren wollen, kann über die sogenannte Verhinderungspflege für die Dauer von bis zu 6 Wochen eine Vertretung für die Pflege in Anspruch genommen werden. Und wenn Beschäftigte kurzfristig ihre Arbeit unterbrechen müssen, zum Beispiel um zügig eine Pflegeeinrichtung für einen Angehörigen zu finden, gewährt die Pflegeversicherung für bis zu zehn Arbeitstage eine Lohnersatzzahlung. Darüber hinaus wurde die soziale Absicherung von pflegenden Angehörigen in der Renten- und Arbeitslosenversicherung verbessert. Dadurch wurden für pflegende Angehörige die Beiträge zur Rentenversicherung aus der Pflegeversicherung auf insgesamt 1,4 Milliarden Euro erhöht.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.bmfsfj.de

www.wegweiser-demenz.de

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Informationsabend für Seniorenbeauftragte

Der nächste Informationsabend für die Seniorenbeauftragten der Pfarreien und der Kommunen im Landkreis Mühldorf findet am Montag, den 16. Oktober 2017 von 19.30 bis 21.30 Uhr in Ampfing im Pfarrzentrum (Margarethenstüberl) statt. Die Einladung mit der Tagesordnung ergeht rechtzeitig.

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„Eine Aufgabe, die sich lohnt“ – Besuche bei Älteren und Kranken

Bereits zum neunten Mal bieten Martin Kuhn, Klinikseelsorger am Mühldorfer Krankenhaus, und ich einen kostenlosen Kurs für einen ehrenamtlichen Besuchsdienst an. Er findet immer montags von 14.30 Uhr bis 17.00 Uhr im Kreiskrankenhaus in Mühldorf statt. Beginn ist am 25. September, anmelden kann man sich noch in dieser Woche bei mir (0170 220 78 05) oder bei Martin Kuhn unter 08631/ 613-4774.

Wir haben dabei ein recht umfassendes, vielfältiges Programm. So denken wir über das Leben in Alter und in der Krankheit nach, sprechen über Kommunikationsmöglichkeiten und -schwierigkeiten, vermitteln erste Kenntnisse über die Demenzerkrankungen. Natürlich ist auch das Sterben und der Tod ein zentrales Thema und – weil wir das ja als katholische Seelsorger anbieten – auch der Glaube und die Spiritualität. Als wesentliches Element unseres Kurses erleben wir immer wieder die Erfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, auch deren manchmal sehr unterschiedliche Sichtweisen. So legen wir großen Wert auf ein erfahrungsbezogenes Lernen und den Austausch.

Bei unseren halbjährlichen Nachtreffen erfahren wir dann, wie sehr unser Kurs den Besuchern hilft, sich auf die Bedürfnisse der Besuchten einzustellen. Die natürlich auch auftretenden Defizite und Schwierigkeiten lassen uns manches vertiefen und so gelingt es doch recht häufig, dass die Besucher als Fazit sagen: „Das ist wirklich eine Aufgabe, die sich für mich und auch für die Besuchten lohnt.“

Flyer EA Kurs 2017

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13. Woche des Bürgerschaftlichen Engagements

Zur Zeit ist die „13. Woche des Bürgerschaftlichen Engagements“. Mit dieser Woche wird das Augenmerk auf die vielen Menschen gelenkt, die sich in unserem Land in vielfältiger Weise ehrenamtlich betätigen. Auch die ganz kleinen Dienste zu Gunsten anderer rücken dabei in den Blick. Ich denke da z. B. an die vielen Seniorenclubleiterinnen und -leiter. In unserem Dekanat Mühldorf sind es etwa 80 Personen, dazu noch unzählige, die sich im Hintergrund als Helfer um das leibliche Wohl im Seniorenclub kümmern. Ich denke an die Menschen, die sich in einem Besuchsdienst um alte und kranke Menschen kümmern. In unserem Landkreis Mühldorf sind das mehr als 60. Ich denke an die vielen, die sich als Lesepaten für Kinder (und nicht nur für die Flüchtlingskinder) zur Verfügung stellen. Oder bei der Tafel, oder in den Pfarrgemeinden, den Hilfsorganisationen und den Vereinen etc.

Viele hängen ihre Aufgabe gar nicht an die große Glocke. Vieles geschieht vielleicht sogar, ohne dass die oder der Betreffende das als „bürgerschaftliches Engagement“ bezeichnen würde, sondern eher als selbstverständliche familiäre oder nachbarschaftliche Hilfe. Und dennoch sind sie für unser Gemeinwohl unverzichtbar. Dabei spielt es eine geringe Rolle, ob es sich bei den Engagierten um Junge oder Senioren handelt, um Frauen oder Männer, um Einheimische oder Zugezogene oder Geflohene. Das Ehrenamt verbindet sie alle, das Ehrenamt schafft Gemeinsamkeit, Zusammengehörigkeit und eine gemeinsame Geschichte.

Der Dank, der den Ehrenamtlichen gebührt und der ihnen wieder ausgesprochen wird, muss freilich – gerade von uns Hauptamtlichen, Professionellen – unterfüttert werden mit aktiver Unterstützung, Qualifizierung, Begleitung, Fürsorge, damit es nicht bei schönen Reden bleibt, sondern jeder mit Freude und Engagement die Aufgabe übernimmt, die ihm Sinn und Erfüllung gibt, die sich auch für ihn lohnt.

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