Heute wurde eine Umfrage veröffentlicht, nach der 49% der Befragten die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe (d. h. die Mithilfe bei der Selbsttötung eines Menschen, etwa bei einer unheilbaren Krebserkrankung) befürwortet.
Aus unserer christlichen Sicht ist das eindeutig abzulehnen. Das Leben eines anderen Menschen – selbst auf dessen Wunsch hin – ist nicht in unserer Verfügungsgewalt, es bleibt eine Tötung. Ich verstehe, dass Menschen Angst haben vor Schmerzen. Die Schmerzen aber kann ein guter Arzt heute so weit lindern, dass man davor keine Angst mehr zu haben braucht. Auch der Gedanke von Arno Grün, dass die „aktive Sterbehilfe“ wohl eher der Überwindung der Hilflosigkeit der Angehörigen dient als dem Sterbenden, verdient m.E. Beachtung. Hilflosigkeit auszuhalten, ist schwer – aber können Angehörige von Sterbenden wirklich nichts tun?
Wir Christen, überhaupt alle Menschen, können einen anderen beim Sterben begleiten. D.h. bei ihm sein, ihn die Nähe spüren und hören lassen, ihm Angst nehmen, ihn trösten, auch mit ihm und für ihn beten. Ich persönlich denke, dass auch die Sterbephase ein wichtiger Schritt im Leben eines jeden Menschen ist, dass manches sich noch in den letzten Stunden und Minuten runden und vollenden kann, dass dieses Sterben auch für die Angehörigen noch ein wichtiger Schritt des Abschiednehmens und der Trauer ist. Die Fürsorge für den Sterbenden ist bei aller emotionaler Last auch eine Möglichkeit, Liebe und Zusammengehörigkeit zu schenken, die uns auch über den Tod hinaus miteinander verbindet.
Wer in eine solche Situation gerät und sich überfordert fühlt, kann Hilfe bekommen. Ich möchte hier an erster Stelle die Hospizbegleiterinnen und -begleiter das Anna-Hospiz-Vereins nennen. Oder aber gute, einfühlsame Seelsorger. Vielleicht gibt es auch Nachbarn und Freunde, die die Tröstergabe des Hl. Geistes haben?
Ich möchte gerne Ihre Meinung zu diesem Thema wissen. Schreiben Sie mir doch eine Mail: MTress@eomuc.de oder rufen Sie mich an: 08630/ 1274.