Fastenzeit 2024 – Palmsonntag

In diesem Jahr gestalte ich meine Impulse zu den jeweiligen Sonntagsevangelien.

Heute nehme ich aus der Markuspassion einen kleinen Satz, der vermutlich oft überhört wird:

„Sie hat getan, was sie konnte.“

Schon einmal hatte sich Jesus dagegen gewandt, ein vom Betrag her kleines Opfer auch noch klein zu reden und gering zu achten (Lk 21, 1-4). Bei Jesus zählt offensichtlich das, was eine tun kann („sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt gegeben“), mehr als die große Summe. Und auch jetzt ist es wieder eine Frau, die tut, was sie kann. Sie kann Jesus nicht vor dem Tod bewahren. Aber sie kann ihn für seinen Tod salben. Welch ein hellsichtiger Weitblick, der allen anderen fehlt!

Und sie erntet mit ihrer Tat Unwillen und böse Bemerkungen (vermutlich von Männern!). Diese Vorwürfe – von J.S. Bach in seiner Matthäuspassion eindrucksvoll vertont – sind vielleicht/ sicher unter einem sachlichen Aspekt nicht falsch: 300 Denare ist der Lebensunterhalt fast für ein ganzes Jahr. Damit hätte man wirklich viel Armut lindern können. Gleichzeitig aber wirkt diese Kritik, wirken diese Vorwürfe doch falsch. Denn was haben diese Kritiker selber getan zur Linderung von Not? Oder reagieren sie so, weil sie selbst so wenig/ nichts getan haben? Reagieren sie aus einem Gefühl der Beschämung heraus so?

Wir können sicher nicht die Not bei uns, die Not der Welt beseitigen. Dafür fehlen uns die Mittel, dafür fehlt ein gesellschaftlicher Konsens über das vordringlichste Projekt, dafür fehlt es bestimmt auch am nötigen Wissen. Aber „sie hat getan, was sie konnte.“ Mit diesem Satz verweist Jesus seine Zuhörer, verweist Markus seine Leser – heute uns – auf unsere Möglichkeiten. Verweist uns auf unsere Beobachtungsgabe. Verweist uns auf unsere Kreativität. Verweist uns auf unser mitfühlendes Herz.

Die Stadtkirche Mühldorf macht in der Fastenzeit eine Aktion: in den Kirchen stehen Kartons. In diese Kartons kann man/ frau Waren einlegen (Lebensmittel, Hygieneartikel etc.), die dann an die Tafel weitergegeben werden. Es ist nicht viel, was der Einzelne beisteuern kann. Aber es hilft viel!

Wer es gerne internationaler und vor allem dauerhafter haben möchte: wir sind ein kleiner Verein, der das Projekt „sariry“ (in der Sprache der Indigenen: „miteinander vorwärts kommen“) in Bolivien unterstützt. Dort kümmert man sich um Kinder und deren Mütter. Wir unterstützen mit unseren kleinen Spenden den Unterrricht, die Mahlzeiten, die Gesundheitsvorsorge, weil jeder Euro zählt, weil sich jeder Euro auszahlt. Wer sich informieren möchte, kann dies auf unserer deutschsprachigen Homepage tun: www.sariry.de . Dort gibt es auch eine Kontoverbindung für eine Spende

Man/ frau tut, was möglich ist.

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