Den gestrigen Presseberichten ist zu entnehmen, dass der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Karl-Josef Laumann folgenden Vorschlag unterbreitet hat: „Pflegende Familien sollten fachlich gute, aber auch menschliche und bezahlbare Hilfe zur Entlastung bekommen“. Er meint damit, dass neben den ambulanten Pflegediensten auch in der Pflege geschulte Ehrenamtliche für einfache Hilfestellungen in den Familien von Pflegebdürftigen tätig werden können, um so das Leben daheim zu ermöglichen.
Ich meine, dass diese Überlegungen in die richtige Richtung gehen. Mich freut, dass nicht nur von Demenzerkrankten die Rede ist, sondern von allen Pflegebedürftigen. Viele pflegende Angehörige sind jetzt schon an bzw. über der Grenze des Belastbaren. Da ist es natürlich hilfreich, kompetente Menschen an der Seite zu wissen, die für eine kleine Aufwandsentschädigung für Entlastung sorgen. Fatal wäre es allerdings, wenn damit das Signal gesetzt würde, dass man für jedwede Hilfestellung eine Ausbildung bräuchte. Vieles kann man sicher auch so machen – mit Herz und gesundem Menschenverstand: Gespräche, Besorgungsfahrten, Wissensvermittlung …
Ein zweiter Gedanke ist auch, dass es viele Menschen ab der Lebensmitte gibt, die (nach dem Berufsleben) eine sinnvolle Aufgabe suchen. Das Potenzial derer, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, liegt erstaunlich hoch – und zwar auch noch bei Hochbetagten über 80 Jahre (da immerhin noch 3 %). Manchmal sind diese Menschen ja auch schon pflegeerfahren (etwa durch die Pflege der eigenen, mittlerweile verstorbenen Eltern) und können so ihre Kompetenz einbringen zum Wohle anderer. Sie selber erfahren Erfüllung, Dankbarkeit und Zufriedenheit.
So können die ehrenamtlichen und geschulten Pflegenden ein Baustein in einer pflegefreundlichen Gemeinde werden.