Heute haben wir uns in einer großen und vor allem lebhaften Runde Gedanken gemacht über die Apokalypse, die „Geheime Offenbarung“ des Johannes.
Die Literaturgattung der Apokalyptik beschäftigt sich damit, wie Katastrophen, Krisen, Krieg, Hunger, Tod bewältigt und ertragen werden können. Dabei schauen die Autoren auf das, was hinter diesen schweren Ereignissen liegt, was danach kommt. Die Apokalpsye versteht sich nicht als Angstmachbuch, sondern im Gegenteil als Mutmachbuch und Schrift wider die Resignation.
Auf dem Hintergrund der eigenen Lebensgeschichte mit allem Schweren und allem Guten haben wir Texte aus der Offenbarung gelesen. Dabei wurde sichtbar, dass vieles von dem, was wir erlebt haben, auch schon vor 2000 Jahren stattgefunden hat: persönliche Abgründe, Krieg, Naturkatastrophen, Tod etc. Das freilich ist nur das Vorletzte, das Ende (auch der Welt) ist nicht das Letzte. Das Ende ist die Vollendung der Welt, wenn Gott kommt und bei uns Wohnung nimmt. Die Vollendung kommt in der Liebe, wie es eine Teilnehmerin ausgedrückt hat. Alles Unglück, das persönliche wie auch das einer ganzen Gemeinschaft und Gesellschaft (wie wir grade auf den Philippinnen sehen), ist im christlichen Sinne also von Gott umfangen. Wenn wir Gottes Liebe Raum geben, kann Not sich zum Guten wenden. Der Blick auf die Liebe Gottes kann Zuversicht und Hoffnung geben, kann Kraft zum Ertragen des unerträglichen Lebens und von unerträglichen Menschen geben.
Am Schluss stand dann der Segen Gottes, den wir für uns und alle anderen erbeten haben.