Gedanken zum ersten Advent

Advent – eine Zeit der Erwartung, eine Wartezeit. Kinder warten auf das Christkind.

Das Warten durchzieht aber ein ganzes Leben: Kinder warten darauf, groß zu sein. Jugendliche warten darauf,  länger weg gehen zu können. Oder auf die erste große Liebe oder den Führerschein. Junge Erwachsene darauf, ihr Leben selber in die Hand nehmen zu können- oder eine feste Anstellung. Junge Eltern warten auf ihr (erstes) Kind. Später warten sie drauf, dass die Kinder wieder aus der Pubertät raus kommen und dass es wieder friedlicher wird. Menschen um die 60 warten auf die Berentung.  Manche Hochbetagte warten auf das Sterben, warten darauf, dass dieses Leben zu Ende ist – und (vielleicht/ hoffentlich) ein neues beginnt.

Warten hat immer eine freudige Seite voller Spannung und Vorfreude auf das, was bevorsteht. Es hat aber immer (was uns nur meist nicht bewusst ist) auch eine Seite des Abschiedes vom bisherigen Leben.

Der erste Advent sagt uns: das alte Kirchenjahr ist nun zu Ende, es beginnt ein neues. Wir richten uns wieder aus auf das, was uns Zukunft und Perspektive eröffnen kann: Gottes Menschwerdung, Gottes Gegenwart unter uns Menschen, Gottes Präsenz in meinem eigenen Leben. So warte ich darauf, dass er sich mir zeigt und werde wie alle Wartenden hellhöriger für die Anzeichen, dass das Erwartete eintritt.

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