In dieser Woche findet die „Woche für das Leben“ statt – diesmal unter dem Motto: „Altern in Würde“.
Schon der Titel verrät, dass die Würde im Alter thematisiert werden muss, weil das nicht mehr so selbstverständlich ist. Woran machen wir auch die Würde fest? Am gesellschaftlichen Rang (wie die alten Griechen und Römer), an der Finanzkraft (wie im Mittelalter), am gesellschaftlichen Engagement (wie in der Neuzeit)? Unter all diesen Aspekten hätten die meisten Senioren wohl schlechte Karten. Zumindest, wenn sie pflegebedürftig sind und nicht mehr im gesellschaftlichen Leben auftauchen. Wenn wir die Würde des Menschen (auch der Alten und Hochbetagten) an ihrem Menschsein festmachen (wie es das Grundgesetz tut) oder an ihrer Gottesgeschöpflichkeit (wie es die Bibel proklamiert), heißt das, anzuerkennen, dass jeder Mensch eine Würde hat, die nicht von einer Leistung oder einem Vermögen abhängt. Gerade deshalb haben wir jeden Menschen „würdig“ und „würdigend“ zu behandeln.
Würde im Alter: Sie wird nicht in Frage gestellt durch das Sabbern oder die Inkontinenz oder eine Demenzerkrankung. Würde im Alter sieht nicht auf eine Lebensleistung, sondern eher auf das biografische So-geworden-Sein. Würde im Alter zeigt in jedem Menschen die Gottesebenbildlichkeit (wie es vor Jahren mal eine Fotoausstellung initiiert hat). Die Würdigung der alten Menschen sucht diese Gottesebenbildlichkeit (und dabei ist die Pflegebedürftigkeit bestimmt die größte Herausforderung). Würdigung des Alters drückt sich aus in der Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe (wozu selbst die Hochbetagten bereit sind), auch in der finanziellen Lebensermöglichung, auch in der Gesundheitsvorsorge. Die gesellschaftliche und auch persönliche Würdigung der alten Menschen geschieht in einer Haltung, die auch dem Hochbetagten, im Extrem dem Sterbenden, die Würde zuspricht, die in Gott seinen Urgrund hat.