Es gibt ja seit vielen Jahren den ehrenamtlichen Besuchsdienst bei uns im Landkreis Mühldorf. Zunächst geplant für das Krankenhaus oder das Seniorenheim zeigt sich doch immer wieder auch die Notwendigkeit eines häuslichen Besuchsdienstes. Auch in den eigenen vier Wänden erleben Menschen Einsamkeit – und haben zugleich das Bedürfnis nach Kontakt und „sozialer Teilhabe“. Auch wenn sie selber den Weg nach draußen nicht schaffen (sei es wegen der eingeschränkten Mobilität, sei es wegen Krankheit, sei es wegen Scham oder Scheu), haben sie dennoch den Wunsch, nicht vergessen zu sein, sondern Anteil zu nehmen am Leben draußen. So sind sie in hohem Maßen angewiesen auf die Initiative anderer.
In einer Broschüre über ehrenamtliche Hilfe steht: „Ehrenamtliche Besuchsdienste kümmern sich …um Menschen mit keinen bzw. wenigen nachbarschaftlichen und sozialen Kontakten. […] Sie sind Ersatz oder Ergänzung für familiäre, freundschaftliche oder nachbarschaftliche Beziehungen, die nicht mehr oder nicht mehr ausreichend tragen.“
Auf diese Menschen will ich – gerade jetzt unmittelbar vor Weihnachten – den Blick lenken. Vielleicht kann die „Herbergssuche“ ja auch umgekehrt laufen: Wo wartet „ein Wirt“ auf den Besuch, der ihm in sein Leben Licht und Leuchten bringt?