Zum 1. Advent 2021

Die Menschen um die Zeitenwende erwarteten den Messias. Sie stellten sich ihn als großen, mächtigen Herrscher vor, der die bisherigen Reiche mit ihren Unterwerfungs- und Unterdrückungsmechanismen beseitigen sollte. Ein alternativer Herrscher also, aber ebenso mit Macht und Pomp und Glorie.

Wenn man solche imperiale Vorstellungen hat, übersieht man leicht das Alltägliche, in dem sich das Göttliche/ Gott auch und vermutlich viel häufiger zeigt. So, wie in einem kleinen Kaff von gerade mal 100 Einwohnern. So, wie in einer Frau. So, wie in einer Schwangeren. Das Göttliche kommt auf leisen Sohlen, das Göttliche kommt unbemerkt, das Göttliche kommt eher im Normalen. Das macht es schwer, es zu entdecken. Das macht es schwer, Gott im Alltag zu erkennen.

Allerdings bietet die Bibel Hilfestellungen an. Gott zeigt sich immer bei den Schwachen, bei den kleinen Leuten, bei den Benachteiligten, bei den Randständigen. Gott hört man in den leisen Tönen, im Sanften und Freundlichen. Das ist der Ort, an dem wir suchen können.

Das Göttliche/ Gott erkennen wir immer daran, dass sich etwas zum Leben hin wendet. Dass sich eine neue Option auftut, dass sich Beschränkendes in Befreiendes wandelt.

Im Advent können wir unsere Sinne schärfen für die Begegnungen, die Gott für uns im Alltäglichen bietet.

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