Monthly Archives: Dezember 2021

Neujahrswunsch für 2022

Möge Gott im kommenden Jahr 2022 Ihre Wege begleiten:

  • die mühsamen und beschwerlichen genauso wie die heiteren und unbeschwerten
  • die Wege zu den Menschen und die Wege zu Ihnen selbst
  • die Wege der Aktivität und die Wege der Erholung
  • die Wege in eine Krankheit hinein und auch wieder heraus
  • die Wege der Solidarität mit anderen
  • die Wege, die Mut erfordern und Zuversicht und Gottvertrauen
  • die Wege des Widerstands gegen Lebensbehinderndes und
  • die Wege des Einsatzes für Lebesförderliches.
Bild: Michael Tress

Möge Gott im kommenden Jahr Sie begleiten mit seiner Kraft und seiner Menschenfreundlichkeit und seinem Segen.

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Stille Nacht und stille Tage

In wenigen Tagen ist Weihnachten. Zeit für traute Idylle und „Stille Nacht“ vor der Krippe und dem Weihnachtsbaum. Aber auch mit der Sorge vor stillen Tagen danach mit freiwilligen (weil eingesehenen) oder erzwungenen Kontaktreduzierungen. Corona, vor allem Omikron, lässt das geraten sein.

Schon letztes Jahr gab es die Einschränkungen. Schon damals zum Wohle der Verletzlichen, der Vulnerablen. Vor allem der Senior*innen. Vor allem in den Pflegeeinrichtungen. Heute aber auch mit Blick auf alle, denn alle sind prinzipiell gefährdet. „Schutz“ bietet höchstens die Boosterung und die Abstands- und Hygieneregeln. Zumindest kann das Risiko minimiert werden. Das ist gelebte Solidarität.

Solidarität ist einer der Grundwerte der jüdisch-christlichen (und wahrscheinlich auch islamischen) Tradition. Meist wird das hebräische Wort mit „Gerechtigkeit“ übersetzt. Es meint, dass jeder das bekommt, was er braucht. Heute ist das Schutz und Sicherheit und Kontakt in der Weise, die dem Leben dient.

So kann Weihnachten und „Stille Nacht“ werden, ohne dass die Beziehungen still werden. Die Tage können von Gesprächen (am Telefon, über skype u. ä.) geprägt sein, von inniger Begegnung von Herz zu Herz. Dann sind sie nicht mehr stille Tage, sondern Tage voler Lebensermutigung und Lebenslust.

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Zu Weihnachten 2021

Wie feiern Sie Weihnachten? So wie letztes Jahr? So wie immer? Oder hat sich etwas verändert? Hat sich im äußeren Ablauf etwas verändert? Wie ist der äußere Rahmen? Was gibt es zu essen? Wer ist (nicht mehr) da? An wen werden Sie in diesem Jahr denken? An nahe Menschen, die nicht da sein können? An ferne Menschen, für die gerade nicht Weihnachten ist? Die arbeiten müssen (auf Intensivstationen etwa). Die hungern müssen, obdachlos sind, gewaltbedroht. Oder die, die perspektivlos sind in ihrem Leben.

Gott kommt zur Welt – und damit tut Gott nichts Überflüssiges. Gott kommt nicht als Zutat, als Sahnehäubchen, als I-Tüpfelchen. Gott kommt, weil es Bedarf gibt im Kleinen wie im Großen. Welchen Bedarf sehen SIE? Es darf natürlich auch ihr eigener Bedarf, Ihre eigene Bedürftigkeit sein. Die eigene Gebrechlichkeit, die eigene Verletzlichkeit, die eigene Einsamkeit …

Foto: Michael Tress

Gott kommt in die Welt. Ein schöner, ein theologischer, ein Glaubens-Satz. Aber stimmt er auch? Oder verschönert uns dieser Satz nur einen Abend – und dann war es das?

Vielleicht braucht es den Blick aus der Ferne. Vielleicht braucht es gerade den Blick auf das Nicht-Religiöse. Vielleicht braucht es gerade das Ohr für das Alltägliche; vielleicht braucht es das Gespür für die Nicht-Idylle; vielleicht braucht es den Mut, sich all dem auszusetzen, was nicht unserem (gutsituierten) Alltag entspricht.

Dann könnte Weihnachten vielleicht ein Anfang werden.

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Zum 4. Advent 2021

Synodale Wege im Advent. Das griechische Wort „syn-odal“ heißt: miteinander gehend. Solche Wege miteinander gehen Josef und Maria, gehen die Magoi, gehen schließlich auch die Hirten. Von einzelnen Besuchern erfahren wir nichts. Vielleicht geht es gar nicht anders als im Miteinander?

Die großen Fragen unserer Zeit (soziale Gerechtigkeit, Klimawandel, Corona, Geschlechtergerechtigkeit) können wir nicht als Einzelne lösen. Es geht nur im Miteinander. Im Miteinander von einzelnen Menschen, im Miteinander von Gruppen, im Miteinander von Staaten. Klimawandel löst sich nicht nur in Deutschland, Corona wird nur weltweit handhabbar.

Vor einem Jahr haben wir Christen weltweit „Stille Nacht“ gesungen. Und dann? Dann ist die weltumspannende Gemeinschaft wieder zerbröselt in die Einzelinteressen, das eigene Profitdenken, die herkömmlichen Macht- und Wirtschaftsstrukturen.

„Miteinander gehen“ braucht ein gemeinsames Ziel. Wie verständigen wir uns auf ein solches?

 Klimaneutralität erst 2050/ 2060/ 2070? Armutsbekämpfung nur bei uns (schwer genug!) oder auch weltweit? Das alles hätte Konsequenzen für unser alltägliches Verhalten! Aufbruch wäre angesagt. Die Alternative: es bleibt, wie es ist. Welch eine Illusion!

Foto: Michael Tress

Das Miteinandergehen der biblischen Menschen hat ein Ziel: das Göttliche, das zur Welt kommt, zu entdecken. Das Lebensförderliche zu entdecken. Verändert heim zu gehen.

Ob sich ihr (der Hirten, der Magoi) Lebensalltag verändert hat? Ob sich unser Lebensalltag verändern wird? Ob darin Gott sichtbar wird? Ob wir darin Gott/ das Göttliche entdecken und sehen werden?

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Pflegetelefon

Die bagso (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.) hat in ihrem Newsletter folgenden Hinweis:

Zehn Jahre Pflegetelefon: Beratung rund um die häusliche Pflege
 
Das Bundesseniorenministerium (BMFSFJ) hat vor zehn Jahren ein bundesweites Pflegetelefon eingerichtet. Wer Informationen zu häuslicher Pflege sucht oder Fragen zu gesetzlichen Leistungen und Freistellungsmöglichkeiten hat, braucht seitdem nur zum Telefon zu greifen. Pflegende Angehörige machen den Großteil der Anrufenden aus. Es melden sich aber auch Beratungsstellen, Pflegebedürftige oder Arbeitgeber. Die telefonischen Beratungsgespräche sind anonym und vertraulich. Das Pflegetelefon ist von Montag bis Donnerstag zwischen 9 und 18 Uhr erreichbar: telefonisch unter 030 / 20179131 oder per E-Mail an info@wege-zur-pflege.de.

https://www.wege-zur-pflege.de/start |

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Zum 3. Advent 2021

Aus der Ferne – aus der Fremde machen sich der Legende nach auch die „Heiligen drei Könige“ auf den Weg. Die Bibel spricht von „magoi“, wir würden das wohl am treffendsten mit „Wissenschaftler“ übersetzen. Gebildete Menschen, die führenden Köpfe ihrer Zeit und ihrer Zunft. Sie erkennen das Besondere, das Göttliche, die Ankunft Gottes in der Welt am extrem Entfernten, im Weltall. Für das Irdische, für das Kleine, für das zum Greifen Nahe haben sie wohl keinen geschulten Blick. Aber sie erkennen etwas und machen sich vor allem auf den Weg. So entdecken sie schließlich nach etlichen Irrwegen das ganz Neue. Sie entdecken für sich einen neuen Blickwinkel. Eben nicht beim Herrscher, sondern in einem Stall.

Bild: Michael Tress

Ich meine, uns als Kirche wie auch als Einzelne täte es gut, den Blick zu richten auf das, was am Rande oder sogar jenseits unserer eigenen Welt liegt. Wo spielt sich das Leben ab? Durch welche Bedingungen ist es geprägt? Was schränkt Lebensmöglichkeiten ein? Welche Ängste, welche Hoffnungen, welche Werte zeigen sich da? Diese Orte und diese Menschen sind der Prüfstand für unseren christlichen Glauben. Diese Orte und diese Menschen sind es, an denen uns Gott, an denen uns Christus begegnet.

Aber für diese Begegnung müssen wir uns auf den Weg machen, das heimische (Kirchen-/ Gedanken-/ Kuschel-) Gebäude verlassen. Dafür braucht es den Mut und das Gottvertrauen der Magoi.

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Die Pflegebedürftigkeit im Jahr 2030

Die Barmer hat einen neuen Pflegereport veröffentlicht. Er untersucht, wie sich die Zahlen der Pflegebedürftigen in Deutschland in den nächsten Jahren und Jahrzehnten verändern werden.

Im Jahr 2030 wird es statt bisher 4,5 Mio. dann 6 Mio. Pflegebedürftige geben. Davon werden etwa 2/3 daheim gepflegt, meist von den Angehörigen allein. Da erwarten die Experten ein Plus von 630 000.

In den Heimen werden etwa 180 000 Pflegekräfte fehlen, davon 81 000 Pflegefachkräfte, 87 000 Pflegehilfskräfte und 14 000 Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung. Dieser Bedarf wird sich nicht nur durch ausländische Arbeitnehmer decken lassen. Gefordert ist also jetzt schon für eine bessere Bezahlung und familienfreundliche Arbeitsbedingungen zu sorgen.

Wer den Bericht lesen will, findet ihn unter folgendem Link:

https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/pflege/pflegereport-2021-361032

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Herbergssuche und Flucht

Im Advent schauen wir immer wieder auf Maria und Josef, die auf dem Weg nach Bethlehem sind. Das sind knappe 200 km Weg von Nazareth über Berge und Täler. Ein beschwerlicher Weg zu Fuß, ein beschwerlicher Weg für eine schwangere Frau. Dort – in Bethlehem – gibt es keinen Ort, an dem sie unterkommen können. Manche berichten dann von einem Stall, andere Legenden von einer Höhle. Nachts, bei Kälte, kommt ein Kind zur Welt. Ohne medizinischen oder pflegerischen Beistand. Und dann gehts schon wieder weiter, diesmal als Flucht vor dem Tod, als Flucht vor Verfolgung. Erst Jahre später der Heimweg nach Nazareth – wieder alles zu Fuß.

Übrigens: auch der erwachsene Jesus war ständig unterwegs. Manchmal durchaus auch auf der Flucht vor Verfolgung und Todesdrohung.

Heute gehen zwei Meldungen durch die Presse:

  1. In diesem Jahr haben in der EU insgesamt 71.200 Menschen um Asyl gebeten, davon 17.300 Afghanen, 9.100 Syrer, 3.000 Türken und 2.900 Iraker. Das ist insgesamt nur ein Bruchteil von dem, was im Jahr 2015 zu uns gekommen war.
  2. Papst Franziskus ist auf Zypern, dem Land, das – gemessen an der Einwohnerzahl – die meisten Flüchtenden aufgenommen hat. Dort hat er spontan – und abweichend vom Manuskript – einen flammenden Appell losgelassen, dass wir uns nicht an diese Meldungen über ertrunkene Flüchtlinge im Mittelmeer gewöhnen sollten.

Außerdem gibt es immer noch die Migranten, die als Waffe benutzt werden in Belarus. Auch das ist unwürdig! Und die Flüchtlinge in Lateinamerika, China etc.

Herbergssuche und Flucht: nichts Neues, vor allem nichts für idyllische Besinnlichkeit. Mit Blick auf das Alte und das Neue Testament jüdisch-christliches Grundverständnis. Das sich in der Praxis widerspiegelt.

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