Wie feiern Sie Weihnachten? So wie letztes Jahr? So wie immer? Oder hat sich etwas verändert? Hat sich im äußeren Ablauf etwas verändert? Wie ist der äußere Rahmen? Was gibt es zu essen? Wer ist (nicht mehr) da? An wen werden Sie in diesem Jahr denken? An nahe Menschen, die nicht da sein können? An ferne Menschen, für die gerade nicht Weihnachten ist? Die arbeiten müssen (auf Intensivstationen etwa). Die hungern müssen, obdachlos sind, gewaltbedroht. Oder die, die perspektivlos sind in ihrem Leben.
Gott kommt zur Welt – und damit tut Gott nichts Überflüssiges. Gott kommt nicht als Zutat, als Sahnehäubchen, als I-Tüpfelchen. Gott kommt, weil es Bedarf gibt im Kleinen wie im Großen. Welchen Bedarf sehen SIE? Es darf natürlich auch ihr eigener Bedarf, Ihre eigene Bedürftigkeit sein. Die eigene Gebrechlichkeit, die eigene Verletzlichkeit, die eigene Einsamkeit …
Gott kommt in die Welt. Ein schöner, ein theologischer, ein Glaubens-Satz. Aber stimmt er auch? Oder verschönert uns dieser Satz nur einen Abend – und dann war es das?
Vielleicht braucht es den Blick aus der Ferne. Vielleicht braucht es gerade den Blick auf das Nicht-Religiöse. Vielleicht braucht es gerade das Ohr für das Alltägliche; vielleicht braucht es das Gespür für die Nicht-Idylle; vielleicht braucht es den Mut, sich all dem auszusetzen, was nicht unserem (gutsituierten) Alltag entspricht.
Dann könnte Weihnachten vielleicht ein Anfang werden.