Am Pfingstfest feiern wir „die Herabkunft des Hl. Geistes“. Gottes guter, heiliger und heilender Geist kommt auf uns Menschen und steht uns bei im Gelingen des Lebens. Das ist schon in der Taufe und in der Firmung bzw. Konfirmation geschehen, aber an Pfingsten erinnern wir uns daran.
Bloß: woran merken wir, dass wir den Geist Gottes haben? „Be-geisterung“ würden wir eher mit jungen Menschen assoziieren als mit alten.
Aber die Begeisterung, die Euphorie, die Superstimmung ist kein Privileg der Jugend, da kenne ich genügend Senioren, bei denen mir diese Worte ebenfalls einfallen. Ich denke an die vielen Seniorenclubleiterinnen, an die Chormitglieder, die ehrenamtlich Engagierten (in welchen Bereichen auch immer). Ich denke an etliche Tänzer im fortgeschrittenen Rentenalter, an Besuchsdienste, an politisch Interessierte. Ich denke an Vereinsvorstände und Seniorenbeauftragte, an Gemeinderäte und Künstler. Sie alle sind getragen von einer Freude und einem Bewusstsein, dass sie in ihrem Tun Sinnerfüllung erfahren und anderen Menshcen helfen. Manchmal haben Senioren auch Lebensträume – sei es für sich selber (ich will meine Enkel groß werden sehen und sie unterstützen), sei es für andere (im Sinne einer gerechteren Gesellschaft). Das alles oft auf dem Hintergrund der eigenen Biografie und der Dankbarkeit für so manches, das ihnen glücklich widerfahren ist.
Die Geistbegabung der Senioren drückt sich (vielleicht) nicht mehr in einer La-ola-Welle über das/ ihr Leben aus. Auch Luftsprünge werden eher selten, weil schwierig. Aber bei manchen spüre ich das Feuer in den Augen, in der Sprache, in der Körperspannung. Mit dem Blick auf diese Menschen weiß ich: Gottes kreativer, lebensbejahender, tröstender, aufmunternder Geist wirkt mitten unter uns.