Wir Christen feiern Ostern. Die Auferstehung Jesu vom Tod ins Leben hinein. Ein Ereignis, das niemand bemerkt, als es passiert. Das aber doch die Menschen ergreift, angefangen bei Maria von Magdala bis hin zu uns heute.
Auferstehung: das ist für viele die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod bei Gott, in seiner liebevollen Güte, Barmherzigkeit, Menschenfreundlichkeit und Freude.
Vielleicht aber gibt’s Auferstehung auch schon jetzt. Natürlich in kleinerem Maßstab, aber doch eine Art „neues Leben“. Ich denke an ein Unfallopfer, das nach Monaten im Gips wieder den ersten eigenen Schritt tun kann, mühselig zwar – und dennoch der erste, winzig kleine ohne Krücken. Ich denke an eine Frau, die sich völlig „aufgeopfert“ und „hingegeben“ hat an ihre pflegebedürftige Mutter und die irgendwann Mal den Mut aufbrachte, ein klein wenig auf sich selbst zu achten. Ich denke an die alkoholkranken Männer, die einen Neuanfang in der Abstinenz wagen nach viel Leiden für alle Beteiligten, vor allem die Frauen und Kinder. Ich denke an Menschen mit Angst, die allmählich Zuversicht und Lebensmut entwickeln.
Diese heutigen Auferstehungserfahrungen haben eines gemeinsam: sie geschehen nie allein. Immer sind andere beteiligt – begleitend, unterstützend, korrigierend. Immer braucht es Beziehung. Immer ist Menschenfreundlichkeit , Liebe im Spiel. Immer ist Beharrlichkeit und Geduld nötig. Es geht nie schnell.
Und diese Erfahrungen zeigen mir, dass da auch Gott mitwirkt und das Göttliche erfahrbar wird. Das Göttliche, das Leben fördert. Das neue Dimensionen aufstößt, Perspektiven eröffnet, Beziehung ermöglicht. Wege zeigt, die gemeinsam gangbar werden.