Wie jedes Jahr ist auch heute wieder der internationale „Tag der Pflege“. Er wird immer am Geburtstag von Florence Nightingale begangen. 2020 jährt sich dieser Geburtstag zum 200. Mal. Auf Florence Nightingale geht die Entwicklung der modernen Pflege in den Krankenhäusern zurück.
Moderne Pflege ist in den letzten Monaten verstärkt in den Blickpunkt einer breiteren Öffentlichkeit gerückt. Es ist ein „systemrelevanter Beruf“ geworden. Wir merken, wie sehr wir auf eine gut ausgebildete, fachlich qualifizierte, personell mindestens ausreichend ausgestattete Pflege angewiesen sind. Die Pflegerinnen in den Krankenhäusern und in den Senioreneinrichtungen verrichten eine wahnsinnig anspruchsvolle und anstrengende Arbeit – nicht nur körperlich, auch seelisch, emotional und spirituell.
Ich fürchte jedoch, dass sich die Anerkennung als „Held*innen“ bald wieder legen wird. (Ich halte nichts von solchen Titulierungen, weil sie ein Problem eher zudecken als es einer Lösung zuzuführen.) Die Einmalzahlung ist halt eben eine Einmalzahlung und es wird außerdem gestritten, wer das finanzieren soll. Das ist reichlich unwürdig! Die Arbeitsbedingungen werden sich nicht großartig ändern; noch immer (und das auf Jahre hinaus) wird es trotz vollmundiger Ankündigung zu wenige junge Menschen geben, die diese Ausbildung machen; noch immer mangelt es an qualifizierten Ausbildern; noch immer ist die Bezahlung der Pflegenden in den Einrichtungen und in den mobilen Pflegediensten zu gering. Es gibt also einiges zu tun!
Trotzdem – oder besser: gerade deswegen – ist es mir wichtig, den Pflegenden ein kräftiges „Danke!“ zu sagen. Ich hoffe außerdem darauf, dass mein kleiner Artikel dazu beiträgt, allen Pflegenden mit mehr Respekt und Wertschätzung zu begegnen. Und vielleicht schaffen wir es ja gesamtgesellschaftlich, die Bedeutung der Pflege auch nach den Coronazeiten stärker zu würdigen.