Heute, am 14. Mai ist der Namenstag der Hl. Corona. Sie war eine junge Frau von etwa 16/ 17 Jahren und wurde wohl in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts hingerichtet. Ihr „Vergehen“ war, dass sie einen jungen christlichen Soldaten (manche sagen: ein Freund, ander meinen, es sei hr Verlobter gewesen) während dessen Folter getröstet und ermutigt hatte. Zur Strafe wurde sie selbst gefoltert und am Ende an Armen und Beinen zwischen zwei heruntergebogene Palmen gebunden und dann beim Hinaufschnellen der Bäume zerrissen.
Die Hl. Corona wurde zur Patronin der Schatzgräber und des Geldes. Später kamen dann noch die Metzger hinzu. Und in jüngster Zeit hat man sie im Zuge der Pandemie wieder entdeckt – obwohl die Heilige und die Krankheit nichts miteinander zu tun haben außer der Namensgleichheit. So erfreuen sich die wenigen Coronakirchen, die es gibt (in unserer Gegend sind es zwei) wieder eines regen Zulaufs.
Dass die Metzger eine heilige Corona als Schutzpatronin haben, ist gerade jetzt, wo so viele Beschäftigte in Großschlachtereien mit dem Virus infiziert sind (auf Grund der unwürdigen Unterbringung in abbruchreifen Häusern [so gestern in den Nachrichten]) vielleicht ein Fingerzeig, dass wir uns als Gesellschaft/ Kirche mehr dafür einsetzen, solche Missstände ans Tageslicht zu bringen.
Dass die Finanzwirtschaft eine Heilige als Patronin hat, erscheint mir dagegen mehr als anachronistisch. Das Geld, die Wirtschaft und die Sucht nach „immer mehr“ hat zu einer größeren Ungerechtigkeit und Ungleichheit geführt, welche die Ausbreitung des Virus vor allem bei benachteiligten Gruppen und Völkern begünstigt.
Aber vielleicht führt „Corona“ ja auch in diesem Segment zu einem Umdenken?!