Gestern wurde gemeldet, dass die Anzahl der Menschen, die in Teilzeit arbeiten, weiter angestiegen ist. Erstmals überschritt die Quote die 40-Prozent-Marke.
Dass so viele Menschen in Teilzeit arbeiten, wurde in den Nachrichten (des BR) mit der „Work-Life-Balance“ begründet, d.h. dem Wunsch vieler eher jüngerer Menschen nach mehr Freizeit und weniger Arbeitszeit. Diese Begründung ist mir aber viel zu einseitig (und damit diskriminierend). Denn viele Menschen können aus ganz anderen Gründen nur teilweise arbeiten: Kinderbetreuung, Pflege eines pflegebedürftigen Kindes oder alten Menschen, eigene gesundheitliche Einschränkungen, mangelnde Jobangebote etc.
Bei der gestrigen Meldung schaue ich aber schon viele Jahre weiter. Wer heute in Teilzeit arbeitet (ob freiwillig oder gezwungen), wird später eine geringe Rente haben. Auch die Möglichkeiten der privaten Vorsorge sind geringer. Hier kommen also riesige Aufgaben auf unsere Gesellschaft zu.
Ich muss und will mich korrigieren : diese Aufgaben haben wir jetzt schon. Und zwar schon seit mehr als 20 Jahren. Die Rente muss dringend reformiert werden. Und zwar nicht an einzelnen Stellschrauben: (Höhe (48%), Eintrittsalter (an die Lebenserwartung gekoppelt), Bezugskreis (etwa die Mütter), Einzahler (Beamte und Unternehmer) etc. Es braucht sicher eine sehr viel umfassendere Lösung mit vielen Veränderungen. Zu denen viele, alle Menschen beitragen in gemeinsamer Solidarität.