Die Seniorenseelsorgerin Marianne Kaltner bietet in ihrer Reihe Bibel und Leben im Gespräch wieder ein nächstes Thema an. Diesmal geht es um Engel. Sie sind bei uns seit einigen Jahren hoch im Kurs, manchmal als Lebenswegbegleiter, manchmal in sehr kitschigen Versionen.
Bild: M. Tress
Aber was sagt die Bibel über Engel? Darüber können sich die Teilnehmer*innen Gedanken machen und austauschen. Gelegenheit dazu ist am kommenden Mittwoch, den 1. Oktober von 9 bis 11 Uhr im Kloster Zangberg. Es kann jede*r teilnehmen, Marianne Kaltner bittet zur besseren Planung um eine Anmeldung bis zum kommenden Dienstag. Die Kontaktdaten finden Sie in ihrem Flyer unten
Im Mühldorfer Anzeiger habe ich den Bericht über einen „Runden Tisch“ für Familienangehörige gelesen.
Wenn jemand an Demenz erkrankt, gibt es ja nicht sofort eine Diagnose. Es gibt zunächst einmal viele Unklarheiten und Auffälligkeiten. Der Angehörige wird merkwürdig. Erst allmählich kommt der Verdacht hoch, dass da was nicht stimmt. Und dann weiß man/ frau immer noch nicht Bescheid und rätselt über den besten Umgang damit. Selbst wenn es dann irgendwann Mal eine Diagnose gibt, haben etliche Angehörige keine Vorstellung, was da für den Demenzerkrankten gut ist.
In dieser Situation bietet die Nachbarschaftshilfe Kolbermoor einen „Runden Tisch“ an. An dem nimmt außer (möglichst) allen Familienmitgliedern eine Fachkraft für Demenz teil. Sie gibt Informationen über die Erkrankung und lässt sich im geschützten Rahmen der Familie auf die Fragen und Unsicherheiten ein.
Ich finde: eine gelungene Idee, die sicher sehr hilfreich ist.
Wer sich näher informieren will: hier ist der Link zur Nachbarschaftshilfe:
Im Rahmen der „Bayerischen Demenzwoche“ bietet Seniorenseelsorgerin Marianne Kaltner ein offenes Singen an. Die Lieder handeln vom Herbst und können mit Hilfe der musikalischen Begleitung gut von allen – auch von Demenzerkrankten mitgesungen werden. Das gemeinsame Singen weckt Erinnerungen an früher und macht auch viel Freude.
Es findet am kommenden Mittwoch von 15:30 bis 16:30 im Ökonomiestadel in Mühldorf statt.
Vergiss-mein-nicht-Gottesdienste der Seniorenseelsorge im Dekanat Mühldorf
Die beiden Seniorenseelsorger im Dekanat Mühldorf Marianne Kaltner und Georg Stürzl laden im Rahmen der Bayerischen Demenzwoche zu zwei Gottesdiensten ein. Sie heißen „Vergiss-mein-nicht-Gottesdienst„, weilsie sich zuerst an Demenzerkrankte und ihre Angehörigen richten. Aber natürlich kann jede*r kommen. Es werden bekannte Lieder gesungen, die das Erinnern erleichtern.
Die Gottesdienste finden zeitgleich am kommenden Sonntag, den 21. September um 10 Uhr statt – einmal in Flossing und einmal in Haag. So sind die Wege kürzer.
Der Seniorenkreis Zangberg hat im September zu einer historischen Stadtführung nach Mühldorf eingeladen. Für die Führung konnte zur großen Freude aller Teilnehmenden die ehemalige Zangbergerin Marianne Zollner gewonnen werden. Marianne Zollner führte kompetent und mit viel Humor durch die Geschichte der Stadt Mühldorf. Sie berichtete über historische Gebäude und deren Bedeutung aus der Zeit der Salzburger Herrschaft sowie über bekannte und weniger bekannte Persönlichkeiten der Vergangenheit, die zum Teil auf großen Gemälden im Sitzungssaal des Rathauses verewigt wurden.
Foto: Inge Holzner
Marianne Zollner referierte über die Schlacht bei Mühldorf, die im Jahr 1322 als letzte Ritterschlacht auf deutschem Boden ausgetragen wurde. Auch der verheerende Stadtbrand und der anschließende Wiederaufbau der Gebäude im sog. Inn-Salzach-Stil war Thema des Vortrags. Der Besuch der Hexenkammer sowie eine Besteigung des Nagelschmiedturms rundete die informative und kurzweilige Stadtführung ab. Im Anschluss hatten die Seniorinnen und Senioren bei einer Einkehr im Cafe-Bistro Goa viel Gesprächsstoff.
Am kommenden Sonntag feiert die katholische Kirche das Fest der Kreuzerhöhung Christi. Es erinnert daran, dass am 14. September 320 die Kaiserin Helena das Kreuz Jesu gefunden haben soll. 15 Jahre später erfolgte dann die Einweihung der Grabeskirche in Jerusalem. Der Name „Kreuzerhöhung“ bezieht sich auf den Brauch, an diesem Tag in den Kirchen, die eine Kreuzreliquie haben, diese hochzuheben und dem Volk zu zeigen. In allen anderen Kirchen betrachtet man ein normales Kreuz.
Dieses alte Kreuz zeigt Jesus am Kreuz. Moderne Kreuze verzichten oft auf den Korpus:
Und jetzt mein Gedanke: Was passiert, wenn man Jesus am Kreuz sieht? Und was, wenn er fehlt?
Meine Befürchtung ist, dass wir dann, wenn der gefolterte und hingerichtete Jesus fehlt, auch der Blick verloren geht für die Gewaltopfer unserer Tage. Das wäre fatal. Insofern kommt den Kirchen eine wichtige Rolle zu mit Blick auf den Gekreuzigten.
In meiner zweiten Gemeinde St. Ignatius in München haben wir am Karfreitag mit Bildern auch an heutige Gewaltopfer erinnert. Der tote Jesus zeigt uns mit seinen Wunden und der Dornenkrone, wozu Menschen fähig sind. Nicht nur im Rahmen des Rechts, sondern viel mehr noch im Alltag – auch im Alltag eines Krieges, im Alltag häuslicher Gewalt, im Alltag institutionalisierter und systemischer Gewalt. Ein Kreuz mit Korpus ist so gesehen ein Mahnmal an die Betrachter.
Bei einem Kreuz ohne Korpus sieht man das nicht mehr. Da ist es dann ein Zeichen der Auferstehung. Ein Zeichen dafür, dass Gewalt überwunden werden kann.
Wenn man sich nur über die Kreuze aufregt, greift das zu kurz: man müsste sich viel mehr über die Gewalttätigkeit der Menschen aufregen. Und zwar in der Hoffnung und Zuversicht, dass man der Gewalt ein Ende bereiten muss und kann.
Am morgigen Donnerstag, den 11. September entfällt meine offene Sprechstunde. Am 18. September bin ich wieder für Sie da.
Unter dem Motto „offenes Ohr – offenes Herz“ bin ich jeden Donnerstag von 10bis 11 Uhr in der Cafeteria des Globus-Einkaufsmarktes. Wer etwas auf dem Herzen hat oder einfach nur ein bisserl ratschen möchte, darf mich gerne ansprechen. Meistens sitze ich gleich am Gang. Sie erkennen mich an meinem Aufsteller.
offenes Ohr – offenes Herz
Übrigens bin ich natürlich verschwiegen. Sie brauchen auch nicht befürchten, dass jemand anderer zuhört.
Die Caritas Mühldorf bietet im Rahmen des Ferienprogramms MÜHLIX für Kinder einen Spielenachmittag an. Er steht unter dem Motto: Bring deine Oma mit. Er findet am Dienstag, den 9. September von 14 bis 16 Uhr in den Räumen des Caritaszentrums in der Münchener Straße statt. Eigene Spiele können mitgebracht werden, es gibt aber auch Spiele der Caritas.
Gestern wurde gemeldet, dass die Anzahl der Menschen, die in Teilzeit arbeiten, weiter angestiegen ist. Erstmals überschritt die Quote die 40-Prozent-Marke.
Dass so viele Menschen in Teilzeit arbeiten, wurde in den Nachrichten (des BR) mit der „Work-Life-Balance“ begründet, d.h. dem Wunsch vieler eher jüngerer Menschen nach mehr Freizeit und weniger Arbeitszeit. Diese Begründung ist mir aber viel zu einseitig (und damit diskriminierend). Denn viele Menschen können aus ganz anderen Gründen nur teilweise arbeiten: Kinderbetreuung, Pflege eines pflegebedürftigen Kindes oder alten Menschen, eigene gesundheitliche Einschränkungen, mangelnde Jobangebote etc.
Bei der gestrigen Meldung schaue ich aber schon viele Jahre weiter. Wer heute in Teilzeit arbeitet (ob freiwillig oder gezwungen), wird später eine geringe Rente haben. Auch die Möglichkeiten der privaten Vorsorge sind geringer. Hier kommen also riesige Aufgaben auf unsere Gesellschaft zu.
Ich muss und will mich korrigieren : diese Aufgaben haben wir jetzt schon. Und zwar schon seit mehr als 20 Jahren. Die Rente muss dringend reformiert werden. Und zwar nicht an einzelnen Stellschrauben: (Höhe (48%), Eintrittsalter (an die Lebenserwartung gekoppelt), Bezugskreis (etwa die Mütter), Einzahler (Beamte und Unternehmer) etc. Es braucht sicher eine sehr viel umfassendere Lösung mit vielen Veränderungen. Zu denen viele, alle Menschen beitragen in gemeinsamer Solidarität.
Der Wirtschaftswissenschaftler Marcel Fratzscher hat neulich ein soziales Pflichtjahr für Rentner ins Gespräch gebracht. Damit hat er eine heftige Kontroverse ausgelöst.
Sein Anliegen ist zum einen die Generationengerechtigkeit. Wenn junge Menschen einen Wehrdienst leisten sollen, sollten sich auch die Senioren für unsere Gesellschaft engagieren. Zum anderen geht es ihm (soweit ich ihn verstehe) darum, die beruflichen und menschlichen Kompetenzen der Senior*innen zu nutzen. Da hat er sicher einen wichtigen Punkt getroffen. (Die Frage ist nur, ob sie nicht sinnvoller in einer verlängerten Lebensarbeitszeit eingesetzt wären.)
Meines Erachtens hat das ganze ein paar Einschränkungen:
Manche Senioren können nach ihrer Arbeitsphase aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr tun.
Manche Senioren müssen arbeiten, weil ihre Rente nicht zum Leben reicht.
Andere Senioren sind mit einer Pflege gebunden (Eltern, Partner, Familienangehörige etc.).
Etliche Senior*innen engagieren sich eh schon ehrenamtlich.
Gerade dieser letzte Punkt ist vielleicht der bedenkenswerteste. Mein Sohn hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ein ehrenamtliches Engagement ein äußerst wirksames Mittel gegen die Vereinsamung ist. Das ist vielleicht der größte Gewinn aus Herrn Fratzschers Vorschlag. Aber ob dazu eine Verpflichtung nötig ist? Und wie will man das herausfinden, wer (aus welchen Gründen auch immer) sich nicht engagiert, obwohl er es vielleicht könnte?
Es wäre schön, wenn solche Vorschläge den Blick schärfen würde in der öffentlichen Diskussion für die tatsächliche Lebenswelt der Senior*innen. Und nicht nur zu einem großen Lamento der einen wie der anderen Seite führen.