Es beginnt jetzt die Urlaubszeit. Viele Bundesländer haben Ferien. Bayern zieht nächste Woche nach. Und die Rentner? Als ich selber vor einem Jahr in Rente gegangen bin, habe ich oft gehört: „Rentner haben keinen Urlaub!“ – verbunden mit einem leichten Schmunzeln. Und sie haben Recht!
Das Wort „Urlaub“ kommt vom Althochdeutschen „urloup“, was auf „erlauben“ zurückgeht. Es bezeichnet die Zeit, in der ein Vorgesetzter die Erlaubnis gab, vom Arbeitsplatz wegzubleiben.
„Ferien“ kommen aus dem Lateinischen und waren (arbeitsfreie) Festtage, etwa bei Gericht. Später wurde dieser Begriff auf die Beamten ausgeweitet und dann allgemein gebraucht.
In diesem Sinne haben Rentner tatsächlich weder Ferien noch Urlaub. Wir müssen niemanden um Erlaubnis fragen und uns frei nehmen. Wir sind so frei und tun, was uns gefällt und was die Rente hergibt. Das ist bei manchen die Reise in andere Länder und Regionen. Das ist bei anderen der Besuch im Café. Und es gibt eine große Zahl von Rentner*innen, denen auch diese Form von „Ferien“, von Festzeit, nicht möglich ist. Und das ist etwas, wo die Politiker die „sitzungsfreie Zeit“ – also die Ferien – nutzen könnten, über Verbesserungen nachzudenken.
Denn „Urlaub“ und „Ferien“ – das zeitweise Aussteigen aus dem Alltag – sind auch für Rentner*innen schön.