Category Archives: Allgemein

Soziales Pflichtjahr für Rentner

Der Wirtschaftswissenschaftler Marcel Fratzscher hat neulich ein soziales Pflichtjahr für Rentner ins Gespräch gebracht. Damit hat er eine heftige Kontroverse ausgelöst.

Sein Anliegen ist zum einen die Generationengerechtigkeit. Wenn junge Menschen einen Wehrdienst leisten sollen, sollten sich auch die Senioren für unsere Gesellschaft engagieren. Zum anderen geht es ihm (soweit ich ihn verstehe) darum, die beruflichen und menschlichen Kompetenzen der Senior*innen zu nutzen. Da hat er sicher einen wichtigen Punkt getroffen. (Die Frage ist nur, ob sie nicht sinnvoller in einer verlängerten Lebensarbeitszeit eingesetzt wären.)

Meines Erachtens hat das ganze ein paar Einschränkungen:

  1. Manche Senioren können nach ihrer Arbeitsphase aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr tun.
  2. Manche Senioren müssen arbeiten, weil ihre Rente nicht zum Leben reicht.
  3. Andere Senioren sind mit einer Pflege gebunden (Eltern, Partner, Familienangehörige etc.).
  4. Etliche Senior*innen engagieren sich eh schon ehrenamtlich.

Gerade dieser letzte Punkt ist vielleicht der bedenkenswerteste. Mein Sohn hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ein ehrenamtliches Engagement ein äußerst wirksames Mittel gegen die Vereinsamung ist. Das ist vielleicht der größte Gewinn aus Herrn Fratzschers Vorschlag. Aber ob dazu eine Verpflichtung nötig ist? Und wie will man das herausfinden, wer (aus welchen Gründen auch immer) sich nicht engagiert, obwohl er es vielleicht könnte?

Es wäre schön, wenn solche Vorschläge den Blick schärfen würde in der öffentlichen Diskussion für die tatsächliche Lebenswelt der Senior*innen. Und nicht nur zu einem großen Lamento der einen wie der anderen Seite führen.

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Lebensprogramme

Durch ein Buch angeregt habe ich das Thema „Lebensprogramm“ wieder entdeckt. Es war mir schon in so vielen Gesprächen begegnet – und begegnet mir immer noch. Seltener in der optimistischen Form, dass alles irgendwie sich zum Guten wendet. Meistens in der Gestalt, dass jemand sein Leben unter einem bedrückenden Aspekt sieht: „Ich komme immer zu kurz.“ – „Ich werde immer verlassen.“ – „Ich stehe immer auf der Verliererseite.“ …

Wenn mir früher solche Menschen begenet sind, habe ich oft versucht, ihnen etwas Lebensfreundliches zu vermitteln. Habe mich auf die Suche gemacht nach etwas Schönem in ihrem Leben: verlässliche Beziehungen, frohe Erlebnisse, Erfolge … Die Ergebnisse waren ernüchternd. Immer gab es ein „Aber“. Immer gab es einen Einwand, immer gab es einen Vorbehalt. Veränderung schien unmöglich, so sehr ich mich auch abgemüht hatte: es war nie passend. Vielleicht kennen Sie ja auch solche Menschen aus Ihrem Bekanntenkreis, dem Seniorenclub, der Nachbarschaft…..

Jetzt bin ich auf den Gedanken gekommen, dass Menschen mit einer derartigen Prägung und Einstellung sich in diesem Erleben heimisch und beheimatet fühlen könnten. Vielleicht gibt ihnen dieses Erleben eine Art Sicherheit. Vielleicht geben ihnen diese Erfahrungen auch ein Stück Identität.

Ich weiß das alles natürlich nicht. Es würde mir aber erklären, warum sich diese Menschen so sehr gegen eine Veränderung wehren. Denn dann bräche ja unter Umständen ihr Selbstbild (zumindest in Teilen) zusammen.

Für mich als Gegenüber bedeutet das aber eine andere Umgehensweise. Ich muss mich nicht mehr wie bisher anstrengen. Vielmehr könnte es hilfreich sein, dieses schwere Leben des/ der anderen zu würdigen und die Kraft, die nötig war und ist, dieses Leben bis zum jetzigen Zeitpunkt zu führen.

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Gedanken zu Mariä Himmelfahrt 2025

Heute feiern wir „Mariä Himmelfahrt“. Eigentlich heißt es „Mariä Aufnahme in den Himmel“. Im volkstümlichen Sprachgebrauch liegt die Aktivität bei Maria, im liturgischen Sprachgebrauch bei Gott. Aber was feiern wir da eigentlich?

Kirche „Mariä Himmelfahrt“ in Mössling bei Mühldorf
Foto: M. Tress

Es gibt natürlich keine biografische Erzählung vom Tod Mariens. Aber bald schon Legendenbildungen.

Am Anfang eines „Auferstehungsglaubens“ wurden besondere Menschen in den Himmel aufgenommen. Biblische Beispiele sind etwa Henoch oder Jesaja. Die Vorstellung einer Auferstehung der Toten hatte sich dann viel später etwa ab dem 2. Jahrhundert vor Christus langsam im Judentum entwickelt. Dabei glaubte man an ein Leben in einem Schattenreich, in dem alle Menschen nach ihrem Tod vereint waren. Noch die Apostel wussten nicht, was es mit der „Auferstehung der Toten“ auf sich hatte. Das hat sich erst mit Jesu Auferstehung geändert.

Den Legenden nach war Maria dann die erste, die mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde, in das Reich Gottes, in den Herrschaftsbereich Gottes. Dort, wo Jesus, ihr Sohn, eben auch schon war. Ihr „Pass“ sozusagen war der Glaube der Menschen, dass sie als „Gottesgebärerin“ ebenfalls von der Erbsünde befreit war. Es war also nicht eine besondere Leistung, die Maria erbracht hätte, sondern die Erwählung durch Gott.

Im Laufe der Kirchengeschichte ist dann der Gedanke der „Erbsünde“ dominant geworden. Menschen zögerten die Taufe bis auf das Sterbebett hinaus, um nur ja „rein“ zu sterben und so in den Himmel zu kommen. Oder sie verlangten nach den Sterbesakramenten, die das gleiche Ziel hatten. Nur wer ganz besondere Leistungen aufzuweisen hatte, gelangte in den Zustand der Seligkeit oder gar der Heiligkeit.

Heute betonen wir wieder mehr den Aspekt der Gnade Gottes, der Erbarmen hat mit uns Menschen, zu deren Wesen die Fehlerhaftigkeit dazugehört. Da kann uns das heutige Fest eine Perspektive weisen: wir werden – wie Maria, die ja auch ein Mensch mit Fehlern war – in den Himmel aufgenommen werden. Das ist für mich sehr tröstlich.

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Auf einen Ratsch

am 8. August 2025

Am kommenden Freitag, den 8. August lädt Seniorenseelsorgerin Marianne Kaltner wieder auf einen Ratsch ein.

Von 10 bis 12 Uhr gibt’s im Café des Einkaufsmarktes Wimmer-Lechertshuber in der Oderstraße in Mühldorf einen kostenlosen Kaffee und nette Leute zum Unterhalten.

Nähere Infos gibt’s auf dem Flyer unten.

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Begleitung am Lebensende

Die „Zentrale Anlaufstelle Hospiz“ hat zwei Broschüren veröffentlicht, die sich mit dem Lebensende befassen. Die eine richtet sich an Sterbende, die andere an deren Angehörige. Ihre Titel sind: Begleitung am Lebensende und Begleitung am Lebensende – Ratgeber für Angehörige

Darin gibt es auf sehr einfühlsame Weise Informationen über den Sterbeprozess in seinen verschiedenen Phasen. Außerdem findet man dort Hinweise, wie man die/ den Sterbende/n gut begleiten kann.

Mich hat besonders beeindruckt , dass es immer wieder einen Merkpunkt Selbstfürsorge gibt. Da wird sehr deutlich, wie wichtig es ist, als Angehöriger für sich selbst zu sorgen. Damit kann man dann auch den sterbenden Angehörigen besser begleiten. Natürlich gibt es zur Selbstfürsorge praktische Tipps.

Wer sich die Broschüren kostenfrei herunterladen möchte, findet sie unter folgendem Link:

https://hospiz-aktuell.de/wegweiser

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Demenz-Café

Das „Netzwerk Demenz“ lädt Menschen, die an Demenz erkrankt sind mit ihren Angehörigen zu einem geselligen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen ein.

Dieser Nachmittag findet am kommenden Freitag, den 25. Juli ab 14 Uhr im Anna-Hospiz-Verein in Annabrunn statt.

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„Offenes Ohr – offenes Herz“ entfällt

Meine Sprechstunde, die ich jeden Donnerstag von 10 bis 11 Uhr unter dem Motto „Offenes Ohr – offenes Herz“ in der Cafeteria des Globus anbiete, entfällt an diesem Donnerstag.

offenes Ohr – offenes Herz

Die nächste ofene Sprechstunde findet dann wieder am 24. Juli 2025 statt. Ich freue mich auf Ihren Besuch – ganz ohne Anmeldung, einfach spontan vorbeikommen. Ganz egal, ob Sie „nur“ ratschen wollen oder etwas auf dem Herzen haben; auch wenn Sie „nur“ ein paar Minuten Zeit haben; egal, ob Frau oder Mann:

Alle sind Sie mir herzlich willkommen!

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„Wir kommen alle in den Himmel“ – oder?

Die Seniorenseelsorgerin Marianne Kaltner bietet in ihrer Reihe Bibel und Leben im Gespräch ein nächstes Thema an. Diesmal geht es darum, was uns nach diesem Leben erwartet. Der Himmel? Die Hölle? Eine Wiedergeburt? Ist alles aus? Welche Vorstellungen bietet die Bibel an?

Das Gespräch findet am kommenden Mittwoch, den 16. Juli 2025 von 9 bis 11 Uhr im Kloster Zangberg statt. Marianne Kaltner bittet um eine Anmeldung und, dass Sie eine Bibel mitbringen.

Hier der Flyer mit den Kontaktdaten von Marianne Kaltner:

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Auf einen Ratsch – im Sommer 2025

Die Seniorenseelsorgerin Marianne Kaltner bietet alle zwei Wochen ein lockeres Ratschen an. Es findet immer freitags zwischen 10 und 12 Uhr im Edeka-Markt Lechertshuber & Wimmer in der Oderstraße in Mühldorf statt. Wer kommt, erhält einen Kaffee gratis und ist dann im Handumdrehen mit anderen im Gespräch. Eine Anmeldung ist nicht nötig, man/ frau darf auch einfach so vorbeikommen ohne jegliche Verpflichtung.

Hier der Flyer der Seniorenseelsorge mit allen weiteren Terminen:

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Demenz und Einsamkeit

Es gibt einen sehr umfangreichen Demenzpodcast von Christine Schön. Sie hat mittlerweile 76 Folgen veröffentlicht, die sich mit ganz unterschiedlichen Aspekten der Demenz befassen. Die neueste Folge thematisiert die Einsamkeit im Zusammenhang einer Demenzerkrankung. Im Fokus dabei die Einsamkeit der Angehörigen.

Hier einige Stichpunkte aus der Sendung: Die Pflege eines Demenzkranken ist eine Mangelverwaltung – Lob anderer wird manchmal als Beschwichtigung empfunden – es geht auch um die Würde des pflegenden Angehörigen – mit anderen die Schwierigkeiten teilen können, sie mitteilen zu können, entlastet – es braucht niedrigschwellige Angebote zum Kontakt.

Wer den Podcast hören will, findet ihn unter folgendem Link:

https://demenz-podcast.podigee.io/78-neue-episode

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