Die Gemeinschaft der Lebenden und der Toten

Gerade in diesen Tagen von Allerheiligen und Allerseelen gehen die Gedanken vieler Menschen zu ihren Verstorbenen zurück. Sie werden wieder lebendig in der Erinnerung und auch die liebevolle (manchmal auch leidvolle) Verbundenheit wird wieder spür- und sichtbar. Man muss dazu nicht unbedingt die Gräber aufsuchen, manche haben dazu auch gar keine Gelegenheit. Dennoch sind die Verstorbenen über lange Zeit hinweg nicht vergessen – der Opa nicht und nicht die Oma, die Eltern, Geschwister, Freunde und Bekannte.

So wünschen es sich wohl alle Menschen: dass sie nicht vergessen sind, dass sie erinnert werden, dass sie noch dazu gehören zur Welt der Lebenden. Das gilt auch für die, die noch leben und dennoch aus unserem Bewusstsein geraten sind – aus welchen Gründen auch immer.

Wir Christen glauben und hoffen, dass wir erinnert werden durch Gott. Bei ihm sind alle Menschen verzeichnet im Buch der Lebeden, bei ihm sind wir lebendig auch nach unserem Tod. So wird das Fest des Todes eigentlich zu einem Fest des Lebens, bei dem Lebende und Tote verbunden sind und in der Gemeinschaft untereinander und mit Gott leben.  Das, was uns früher getrennt hat durch Leid und Verletzung, das wird – so hoffen wir – überwunden sein, weil Gott jedem Menschen das gibt, was ihm zur Vollkommenheit fehlt (wie es mal ein älterer Herr geäußert hat). Das ist bei manchen wohl die Gnade der Barmherzigkeit und der Verzeihung, die Annahme der eigenen Schwäche und Gebrechlichkeit, das Leiden an der Liebe, die gefehlt hat und die Erfahrung, dass es diese Liebe durch Gott gibt.

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