Gestern fand in Mühldorf eine Fortbildung für Akteure in der Seniorenarbeit statt. Unter dem Titel „Wenn die Lebensbibliothek durcheinander gerät“ – Demenziell veränderte Menschen in der Seniorenarbeit stellt Frau Dr. Maria Kotulek vom Erzbischöflichen Ordinariat in München die verschiedenen Formen von Demenzerkrankungen vor; als Einstieg diente uns die „Reise in eine chinesische Provinz“.
Als Angehöriger ist es hilfreich, einen erfahrungsbezogenen und gefühlsbetonten Zugang zum Erkrankten zu suchen. Im 2. Teil des Nachmittags wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit praktischen Übungen in die Welt der Demenzerkrankten eingeführt. Spürbar wurde, wie schwer es ist, herauszufinden, als welche Person der Kranke den Gesunden sieht (wobei die Grenzen manchmal fließend waren und für viel Heiterkeit gesorgt hatten). Hilfreich erwiesen sich emotionale Zugänge etwa über das Malen, die Musik, Biografiearbeit. Alle Sinne sind darin einsetzbar.
Auch die Sorge des Angehörigen für sich selbst und das eigene Wohlbefinden wurde als notwendig thematisiert. Es ist wirklich not-wendend, sich zum einen zu informieren, zum anderen Hilfe von außen in Annspruch zu nehmen. Hier stellten Frau Sieber von der Caritas Mühldorf die Demenzbegleiter vor und Frau Pfeilstetter vom Caritas-Hl. Geist-Spital die Möglichkeiten der Tagespflege. Ich selber habe auf meine Liste des Hilfenetzwerkes auf meiner homepage verwiesen.
Am Ende dankte Frau Adelheid Widmann, die Leiterin der Seniorenseelsorge im Erzbischöflichen Ordinariat München, den Frauen der Pfarrei St. Peter und Paul in Mühldorf, die für die Bewirtung und den Raumschmuck gesorgt hatten. So wurde ein schweres Thema mit allen Sinnen und viel Lachen und Fröhlichkeit zu einem eindrucksvollen Erlebnis.