Viele Menschen – nämlich etwa 3/4 aller Pflegenden, leisten die Pflege daheim. In dieser Zahl sind allerdings nur diejenigen erfasst, die Leistungen der Pflegeversicherung in Anspruch nehmen. Das tun aber nicht alle, und so dürfte die Zahle der Menschen, die zu Hause pflegen, sehr viel höher liegen. Sie alle wollen ihrem pflegebedürftigen Angehörigen, so lange es irgend geht, ein Leben in der vertrauten Umgebung ermöglichen und nehmen dafür große Belastungen auf sich. Das verdient allen Respekt und jede Unterstützung, die in einer Kommune oder Kirchengemeinde oder auch in der Nachbarschaft möglich ist.
Wer vor einer solchen Pflegeanforderung steht, sollte sich gut informieren, was auf ihn zukommen könnte,
Eine gute Quelle der Information sind die Pfegeberater der Krankenkassen (etwa der AOK). Auch in unserem Landratsamt gibt es einen Seniorenbeauftragten, Herrn Matthias Burger. Hier bekommen die Ratsuchenden alle möglichen Tipps und Hinweise, sei es bei der Finanzierung, sei es beim behindertengerechten Umbau, sei es in der Organisation der Pflege.
Mit allen zur Verfügung stehenden Informationen muss man dann genau abwägen, was für ihn bzw. sie (die meisten Pflegenden sind immer noch die Frauen) leistbar und zu schaffen ist. Ansonsten ist die Gefahr groß, schnell an die Grenze der Belastbarkeit zu gelangen – und damit ist niemanden, am wenigsten dem Pflegebedürftigen – geholfen. Und für das, was über die Kräfte und die Möglichkeiten geht (etwa weil man tagsüber arbeiten muss), braucht es andere Unterstützer – etwa Pflegedienste, Demenzbegleiter, Essen auf Rädern etc. (Mein „Hilfenetzwerk“ bietet entsprechende Adressen)
Ich möchte dringend dazu ermutigen und auffordern, diese Hilfsdienste auch einzubinden. Es bleibt ja für die Angehörigen noch genügend selbst zu tun!