Stephan Bevan macht sich in seinem Artikel „Dementia-friendly workplaces“ Gedanken darüber, dass Menschen, die an Demenz erkrankt sind, weiter arbeiten wollen und unter bestimmten Bedingungen auch können. Dies gilt vor allem für die Anfangsphase, wenn die Einschränkungen noch nicht sehr groß sind. Er schreibt:
Many people with dementia are, especially in the early years, able to continue working and choose to do so. (Viele Menschen mit Demenz sind vor allem in den frühen Jahren in der Lage zu arbeiten und wollen das auch so).
Das gelingt vor allem dann, wenn die Arbeitsbedingungen an die Demenzerkrankung angepasst werden können. Manchmal reicht schon eine Verringerung des Lärmpegels oder bei der Planung von wichtigen Arbeitsschritten, sie mit verschiedenen Farben zu markieren. Etwas aufwendiger ist es sicher, für Ruhemöglichkeiten zu sorgen, um die Konzentrationsfähigkeit dann wieder zu steigern. Auch die Kommunikation kann erleichtert werden durch einen einfacheren Sprachgebrauch, langsameren Sprechmodus, visuelle Unterstützung etc.
Der Gewinn für die Arbeitgeber liegt darin, dass der Erfahrungsschatz und die Kompetenz des Mitarbeiters erhalten bleibt, dass Teams zusammenbleiben, das neue Mitarbeiter nicht aufwändig eingearbeitet werden müssen (wenn man überhaupt glechwertigen Ersatz bekommt). Der demografische Wandel mit einer immer älter werdenden Bevölkerung verschärft ja den Fachkräftemangel und zwingt geradezu dazu, mit den vorhandenen menschlichen Ressourcen und Kompetenzen sorgfältig umzugehen.
Für die an Demenz erkrankten Mitarbeiter kann eine solche Anpassung und vorher schon der offene Umgang im Betrieb damit eine größere Sicherheit bedeuten, die es erleichtert, zum Arzt zu gehen. Das ermöglicht wiederum frühzeitige Strategien, mit dieser Krankheit zu leben – eben aus der Sicherheit heraus, mit der Krankheit nicht mehr alles zu verlieren.